Pricken

Pricken
Eine Backbordpricke in der Ostemündung
Steuerbordpricken zwischen Witdün und Steenodde (Amrum)
Backbordpricken vor Amrum

Die Pricke, auch Prigge genannt, ist eine häufig im Wattenmeer verwendete Fahrwasserkennzeichnung.
Dazu werden meistens junge, etwa fünf bis sieben Meter hohe Birken oder Stangen mit Zweigbüscheln verwendet.

Die Pricken oder Stangen kennzeichnen ein kleines Fahrwasser (meistens im Wattenmeer), in dem eine Betonnung zu kostenaufwendig oder wegen zu geringer Wassertiefe nicht möglich wäre. Im Unterschied zur üblichen Betonnung wird meistens nur eine Seite des Fahrwassers abgesteckt.

Steuerbord (von See kommend): in den Grund gesteckte Stangen, an deren oberen Ende oben zusammen gebundene Zweige, die unten auseinander gebogen sind, befestigt wurden (spitze Form), sie tragen meist ein kleines grünes Bändchen (umgangssprachlich „Tannen“ genannt).

Backbord (von See kommend): in den Grund gesteckte Birken oder Stangen, an deren oberen Ende unten zusammen gebundene Zweige befestigt wurden (stumpfe Form), die Stangen tragen meist ein kleines rotes Bändchen (umgangssprachlich „Birken“ bzw. „Besen“).

Es werden überwiegend Backbordpricken verwendet, da die Äste nicht zusätzlich bearbeitet werden müssen. Ein Fahrwasser mit Backbordstangen wird im Volksmund oft auch Besenstraße genannt, aufgrund des Aussehens wie auf den Kopf gestellte Reisigbesen.

Pricken müssen in einem Abstand von etwa 3 bis 5 Metern passiert werden. Pricken überstehen in der Regel die Sturmfluten des Winters nicht und müssen jedes Jahr neu gesetzt werden.

Die Fahrwasserrichtung wird den Seekarten entnommen.


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  • Pricken — Pricken, junge Baumstämmchen, Stangen etc., die in flachen Gewässern, z. B. am Rande von Watten, in den Grund gesteckt werden und als Seezeichen dienen; daher abpricken, das Fahrwasser bezeichnen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pricken — Pricken, s. Seezeichen …   Lexikon der gesamten Technik

  • Pricken — Pricken,der:⇨Pflock …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • pricken — prị|cken 〈V. tr.; hat; nddt.〉 1. stechen, ausbohren 2. mit Pricken versehen (Fahrwasser) [<mnddt. pricken „stechen“; zu prick „Spitze, Stachel“; → prickeln, Pricke1] * * * prị|cken <sw. V.; hat: 1. (Seew.) ( …   Universal-Lexikon

  • Pricken — Prị|cken 〈m. 4〉 = Pricke1 * * * prị|cken <sw. V.; hat: 1. (Seew.) (Fahrwasser o. Ä.) mit Pricken versehen. 2. (landsch.) [aus]stechen, ausbohren. * * * Pricken,   1) Biologie: die Neunaugen.    2) …   Universal-Lexikon

  • Pricken — *1. Doa will n wi (wollen wir) doch n Pricken vörschloan. (Mecklenburg.) – Frommann, II, 221. Sinn: einen Riegel vorschieben. *2. Pricköls med Feldmuise. – Frommann, III, 489, 9. Pricken mit Feldmäusen. In der Grafschaft Mark Antwort der Mutter… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • pricken — prị|cken (mit Pricken versehen; landschaftlich, besonders norddeutsch für [aus]stechen; abstecken) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Fischerei — (hierzu Tafel »Fischerei I u. II«) das Fangen von Fischen, findet einerseits in den Meeren oder im Salzwasser, anderseits im Süßwasser im Gebiete des Festlandes statt. Man unterscheidet danach die Seefischerei (Hochsee und Küstenfischerei) von… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Seezeichen — (Schiffahrtszeichen), in den Küstengewässern angebrachte Marken, welche die Schiffe vor Bänken, Untiefen etc. warnen, ihnen das Fahrwasser anzeigen und zur Bestimmung ihres Standortes dienen. Sie bestehen aus schwimmenden Tonnen und Schiffen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pricke — Eine Backbordpricke in der Ostemündung Steuerbordpri …   Deutsch Wikipedia

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