Prince of Wales (Schlachtschiff)

Prince of Wales (Schlachtschiff)
Die Prince of Wales 1941 kurz nach Fertigstellung
Dienstzeit RN Ensign
Bestellt: 29. Juli 1936
Bauwerft: Cammell Laird, Birkenhead
Kiellegung: 1. Januar 1937
Stapellauf: 3. Mai 1939
Indienststellung: 19. Januar 1941
(abgeschlossen 31. März)
Schicksal: 10. Dezember 1941 versenkt vor Tioman, Südchinesisches Meer
Technische Daten
Verdrängung: Standard: 38.000 ts
Maximal: 44.790 ts (Einsatz)
Länge: KWL: 225,5 Meter
über alles: 227,1 Meter
Breite: 31,4 Meter
Tiefgang: 10,5 Meter
Geschwindigkeit: 27,5 Knoten, 28,5 im Notfall
Besatzung: 1314–1631 Offiziere und Mannschaften
Reichweite: 4750 sm bei 18 Knoten
Panzerung: Gürtel: 114–381 mm
Hauptdeck: 127–152 mm
Batteriedeck: 63–127 mm
Türme: 152–330 mm
Barbetten: 280–330 mm
Bewaffnung:
Antrieb:
  • Leistung: 110.000 PS

Die HMS Prince of Wales war ein britisches Schlachtschiff der King-George-V.-Klasse, das während des Zweiten Weltkriegs zum Einsatz kam. Sie war das zweite Schiff dieser zu diesem Zeitpunkt modernsten Klasse der Royal Navy.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Jagd auf die Bismarck

Ihr erster Auftrag bestand im Mai 1941 darin, zusammen mit dem Schlachtkreuzer HMS Hood das deutsche Schlachtschiff Bismarck und den Schweren Kreuzer Prinz Eugen beim Durchbruch in den Atlantik aufzuhalten. Beim Gefecht in der Dänemarkstraße wurde die Hood mit wenigen Salven von der Bismarck versenkt und die Prince of Wales schwer beschädigt (siehe auch: Unternehmen Rheinübung). Sie brach das Gefecht ab und musste auch kurz darauf die Verfolgung wegen des drohenden Treibstoffmangels aufgeben.

Schlachtschiff Prince of Wales während der Atlantik-Charta-Konferenz

Atlantik-Charta

Im August 1941 brachte die Prince of Wales den britischen Premierminister Winston Churchill zu einem Treffen mit dem US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt nach Argentia (Neufundland), wo auf dem Schiff am 14. August 1941 die Atlantik-Charta verabschiedet wurde, die zur Grundlage der Vereinten Nationen wurde.

Schlachtschiff Prince of Wales in Singapur wenige Tage vor ihrer Versenkung
Die HMS Repulse (im Hintergrund) mit Schlachtschiff Prince of Wales (links) nach den ersten japanischen Luftangriff mit Torpedos am 10. Dezember 1941

Versenkung

Ende Oktober 1941 lief das Schlachtschiff nach Singapur, um die britischen Streitkräfte im Fernen Osten angesichts eines erwarteten japanischen Angriffs zu verstärken (Force Z). Am 10. Dezember 1941 wurde die Prince of Wales zusammen mit der HMS Repulse, von Singapur kommend, von japanischen Flugzeugen vor der Ostküste der malaiischen Halbinsel, in der Nähe von Tioman angegriffen und durch mehrere Bomben- und vor allem Torpedotreffer versenkt. Der Prince of Wales wurde dabei ein Zufallstreffer zum Verhängnis. Einer der Torpedos traf die Wellenhose der Backbordaußenwelle. Die mit hoher Drehzahl laufende Welle wurde dabei aus ihren Lagern gerissen, was zu einem Wassereinbruch durch den Wellentunnel sowie zu starken Zerstörungen im Schiffsinneren führte. Das durch den zerstörten Wellentunnel einströmende Wasser verursachte eine starke Schlagseite, die das Drehen der Flak-Türme erheblich erschwerte. Durch die Überflutung eines Teiles der Generatorenräume fiel der Antrieb für die Hälfte der Geschütze aus. So ihren Angreifern ausgeliefert, wurde die Prince of Wales innerhalb kurzer Zeit durch weitere Bomben- und Torpedotreffer versenkt.

Bei dem Untergang starben 327 Seeleute, 1285 wurden von den Begleitzerstörern gerettet.

Die Repulse und Prince of Wales waren die ersten Schlachtschiffe, die auf offener See durch einen Fliegerangriff mit Torpedos, die bereits beim Angriff der Japaner auf Pearl Harbor drei Tage zuvor ihre Wirksamkeit bewiesen hatten, verlorengingen. Die Prince of Wales war nur sieben Monate im Dienst, und ihr Untergang war, nur wenige Monate nach dem Verlust der Hood, ein weiterer Schlag für die Briten.

Literatur

  • Martin Middlebrook & Patrick Mahoney: Schlachtschiffe, Ullstein Verlag, ISBN 3-54823-535-2

Siehe auch

Weblinks


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