- Prinzenerlass
-
Im Frühjahr 1940 erließ Adolf Hitler den so genannten Prinzenerlass, der allen der Wehrmacht angehörenden Mitgliedern der bis 1918 regierenden Fürstenhäuser den Einsatz an der Front im Zweiten Weltkrieg untersagte. 1943 wurde ihnen generell der Dienst in der Wehrmacht verboten.
Am 23. Mai 1940 war Wilhelm Prinz von Preußen während des Frankreichfeldzuges bei Valenciennes schwer verwundet worden und verstarb am 26. Mai 1940 im Feldlazarett Nivelles. Am 29. Mai formierten anlässlich seiner Beisetzung über 50.000 Trauernde ein „stummes Spalier“ zwischen der Friedenskirche und dem Antikentempel im Park von Sanssouci bei Potsdam. Es war die größte unorganisierte Demonstration in der Regierungszeit Hitlers.[1]
Dieses Ereignis bildete den unmittelbaren Anlass für seinen Prinzenerlass. Nach dem Krieg wurde der Erlass als Beleg einer kritischen Distanz der Hohenzollern zum Nationalsozialismus herangezogen, anstatt ihn als Beleg für das beachtliche potenzielle „Gegen-Charisma“ zu werten, das die Hohenzollern jedoch nie gegen den Nationalsozialismus „in Stellung“ gebracht hatten.[2]
Belege
- ↑ Gerd Heinrich: Geschichte Preußens. Staat u. Dynastie, Ullstein, Frankfurt/M, Berlin, Wien 1984, ISBN 3-548-34216-7, S 515f.
- ↑ http://www.cicero.de/97.php?item=712&ress_id=7
Wikimedia Foundation.