- Prinzregententorte
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Prinzregententorte ist eine hauptsächlich in Bayern verbreitete Torte, die aus mindestens sechs dünnen Böden und Schokoladenbuttercreme besteht. Außen ist sie mit einem Schokoladenguss überzogen. Die Tortenspezialität hat für München eine ähnliche Bedeutung wie die Sachertorte in Wien.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Namensgeber der Torte ist Prinzregent Luitpold, der ab 1886 Prinzregent von Bayern war. Die Frage, wer die Torte kreiert hat, ist bis heute umstritten. Es gibt Quellen, die den Leibkoch des Prinzregenten, Johann Rottenhöfer, und solche, die dessen Namensvettern Carl Rottenhöfer und Julius Rottenhöfer nennen. Häufiger werden der Hofbäcker Anton Seidl und der Hofkonditor Heinrich Georg Erbshäuser genannt.
Anton Seidl
Anton Seidl übernahm 1869 die Bäckerei seines Vaters. Er versuchte ab 1888, angelehnt an die Dobostorte, eine Schokoladentorte mit neun Böden herzustellen, jeder Boden stand für eines der Kinder Ludwig I. Laut der Familienchronik der Seidls hat die Torte sehr schnell Verbreitung gefunden und wurde auch in anderen Konditoreien angeboten. Es soll eine schriftliche Genehmigung des Prinzregenten gegeben haben, die Schokoladencremetorte „Prinzregententorte“ nennen zu dürfen, diese ist aber verloren gegangen. In alten Anzeigen und in der Festschrift zum 125-jährigen Bestehen wird die Torte nicht erwähnt.
Heinrich Georg Erbshäuser
Heinrich Georg Erbshäuser gründete 1875 eine Konditorei und wurde 1890 zum königlich-bayerischen Hoflieferanten bestellt. Er soll die Prinzregententorte 1911 zum 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold erfunden haben. Sie bestand aus acht Böden, die die damaligen acht Regierungsbezirke symbolisieren sollten. Andere Quellen legen die Erfindung in das Jahr 1886, dies lässt sich durch handschriftliche Bestellungen des Jahres 1888 festigen. Die Torte soll 1893 zur Silberhochzeit von Prinz Ludwig gebacken worden sein.
Zubereitung
Historisch
Die Torte bestand aus sehr dünnen Biskuitböden von etwa 25 cm Durchmesser, die mit Schokoladenbuttercreme bestrichen und aufeinandergesetzt wurden. Auf den obersten Boden wurde Aprikosenmarmelade gestrichen. Die ganze Torte erhielt einen Schokoladenüberzug.
Gegenwart
Der historischen Zubereitung wird auch heute noch gefolgt, in modernen Rezepten wird teilweise auch Rührteig für die Böden verwendet, deren Anzahl nicht streng festgelegt ist. Es sollten grundsätzlich mindestens sechs sein. Häufig besteht die Prinzregententorte aus sieben Schichten und bildet damit noch immer die Anzahl der Regierungsbezirke ab.
Quellen
- Irene Krauß: Chronik bildschöner Backwerke. Hugo Matthaes Druckerei und Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-87516-292-7
Weblinks
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