Prittlach

Prittlach
Přítluky
Wappen von ???
Přítluky (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Břeclav
Fläche: 1427 ha
Geographische Lage: 48° 51′ N, 16° 46′ O48.84861111111116.7725165Koordinaten: 48° 50′ 55″ N, 16° 46′ 21″ O
Höhe: 165 m n.m.
Einwohner: 776 (28. August 2006)
Postleitzahl: 691 04 - 692 01
Verkehr
Straße: Zaječí - Rakvice
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Stanislav Ludvik
Adresse: Obecní 11
691 04 Přítluky
Website: www.pritluky.cz

Přítluky (deutsch Prittlach) ist eine Gemeinde im Jihomoravský kraj, Okres Břeclav in Tschechien. Sie befindet sich 14 Kilometer nordwestlich von Břeclav.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Přítluky ist ein linksseitig der Thaya Am Fuße des Berges Přítlucká hora (Prittling, 292 m) gelegenes Viereckdorf. Im Nordosten liegt die Thayatalsperre Nové Mlýny.

Geschichte

Das Dorf war In Besitz des Zisterzienserklosters Velehrad und wurde erstmals 1222 urkundlich erwähnt. 1421 brennen die Hussiten den Ort nieder, 1599 kaufen ihn die Liechtensteiner und gliedern ihn 1617 in die Eisgruber Herrschaft ein.

1619 wurde das Dorf niedergebrannt und blieb drei Jahre lang verwüstet. 1645 wurde es von den Schweden erneut niedergebrannt. 1649 und 1663 von den Türken beschädigt. Ab den 16. Jahrhundert gab es eine Dorfschule, die 1844 einen zweigeschossigen Neubau für drei Klassen erhielt. Seit 1938 bestand einen Kindergarten sowie eine Gemeindebücherei. Die Sprache der Einwohner wurzelt in der Mittelbairischen Ui-Mundart.

1220 hat der Ort den Namen "Pritluh", 1229 "Britteluche" und 1362 "Pritlach", im 17.Jahrhundert wird es zu "Brichlach" und kommt im 19.Jahrhundert wieder auf die Namen "Prittlach" zurück.

Matriken gibt es seit 1669, Grundbücher seit 1702 und seit 1928 ist das Dorf elektrifiziert. Der Haupterwerb der Einwohner war der Acker - und Weinbau sowie der Vieh- und Fischwirtschaft.

Das Kriegerdenkmal, für die 44 Gefallenen im Ersten Weltkrieges, wurde 1930 errichtet. Im Zweiten Weltkrieg fielen 58 Männer und bis zum Kriegsende kam es zu vier Ziviltoten durch die am 16. April einmarschierten Russen. 1945/46 erfolgte die entschädigungslose Enteignung und Aussiedlung der deutschen Bevölkerung nach Deutschland. Die rechtliche Basis für den Abschub bilden die Beneš-Dekrete. Von den Vertriebenen ließen sich 47 Familien in Österreich nieder. 1960 erfolgte die Eingemeindung von Nové Mlýny. Das Hauptkreuz am Friedhof wurde 1993 durch Vertriebene renoviert.

Das älterste Siegel zeigt innerhalb eines Blätterkranzes die Umschrift "GEMEIN.SIGIL.BRICHLAH 1711". Es zeigt einen Weinstock mit zwei Trauben und einem Winzermesser mit Securis. [1]

Volkszählung Häuser Einwohner insgesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen andere
1793 160 716      
1836 172 900      
1869 182 799      
1880 182 909 892 16 5
1890 187 821 802 19 8
1900 191 870 867 2 1
1910 203 867 856 9 2
1921 207 837 782 30 25
1930 219 821 777 30 14
1939 224 844 844    
Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Südmähren von A-Z, Frodl, Blaschka
Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Přítluky besteht aus den Ortsteilen Nové Mlýny (Neumühl) und Přítluky (Prittlach).

Baudenkmäler, Einrichtungen

  • Pfarrkirche St. Margareta, 1218, mehrmals niedergebrannt und wieder aufgebaut; danebenstehender Zwiebelturm,
  • Dreifaltigkeitssäule mit Statuen des Hl. Johannes von Nepomuk, Hl. Florian, Hl. Wendelin
  • Denkmal für die Rakwitzer Tragödie in der Thaya in Nové Mlýny. Am 26. Mai 1936 kenterte während eines Schulausfluges in die Pollauer Berge die mit Rakwitzer Kindern überladene Thayafähre in Neumühl, wobei 31 Schüler ertranken.

Literatur

  • Gregor, Gustav: Geschichte der Ortsgemeinde Prittlach. 1968
  • Ludwig, Ernst: Geschichte der Ortsgemeinde Prittlach 1220-1945. 1981
  • Johann Urbin: Südmähren heute : Dokumentation über Prittlach. 1984
  • Ludwig, Ernst: Prittlach in Südmähren. 1992
  • Karl Odehnal: Chronik der Ortsgemeinde Prittlach. 2 Bände. 1993

Weblinks

Belege

  1. Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden, 1992, Prittlach Seite 189

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