- Projekt Gutenberg-DE
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Das Projekt Gutenberg-DE bietet deutschsprachige E-Texte werbefinanziert im Internet an. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Texte von Autoren, die vor mehr als 70 Jahren verstorben sind und auf deren Werke deshalb kein Urheberrechtsanspruch mehr besteht. Seit Juli 2011 bietet das Projekt Gutenberg-DE gemeinsam mit dem tredition-Verlag aus Hamburg die ersten der vielen vergriffenen Werke wieder als gedrucktes Buch im Handel an. Bis zum Dezember 2011 sollen nahezu alle Titel wieder in Buchform erhältlich sein.
Inhaltsverzeichnis
Verhältnis zum Project Gutenberg
Der Name des Projekts lehnt sich an das freie internationale Public-Domain-Projekt Project Gutenberg an, das bereits 1971 von Michael S. Hart gegründet wurde. Die Namensgebung erfolgte 1994 mit Harts Zustimmung.[1]
Im Gegensatz zum freien internationalen Project Gutenberg, das ebenfalls deutsche Texte enthält, ist jedoch beim Projekt Gutenberg-DE ein Herunterladen kompletter Texte nur mit Einschränkungen möglich, da die Firma Hille+Partner immaterielle Monopolrechte an den von ihr vertriebenen und von Freiwilligen elektronisch aufbereiteten Public-Domain-Texten beansprucht.[2]
Urheberrechtliche Fragen
Obwohl der Urheberrechtsanspruch auf die Werke bereits erloschen ist, begründet die Firma Hille+Partner einen urheberrechtlichen Anspruch für sämtliche Inhalte des Projekts Gutenberg-DE, mit der HTML-Aufbereitung und Verlinkung der Texte, der Zusammenstellung und den für die Firma geschriebenen Zusatztexten, wie Erläuterungen und Autorenangaben.
Juristisch ist dieser Urheberrechtsanspruch jedoch als sehr unsicher anzusehen. Insbesondere kann Hille+Partner keinen Urheberrechtsanspruch auf die Inhalte der Bücher anmelden, da die Texte bereits gemeinfrei sind. Bezüglich der Frage, ob die Konvertierung ins HTML-Format ausreicht, um einen urheberrechtlichen Schutz der HTML-Formatierung beanspruchen zu können, bleibt die Entscheidung eines höheren Gerichts abzuwarten.
GaGa – Gemeinsam an Gutenberg arbeiten
Ebenfalls von der Hille GbR initiiert wurde Mitte Dezember 2004 das Projekt GaGa – Gemeinsam an Gutenberg arbeiten, eine Internet-Seite, die das verteilte Korrekturlesen von Bücherseiten für Gutenberg-DE organisiert.
Wie bei Distributed Proofreaders werden Bücher eingescannt und einer Texterkennung unterzogen. Durch Freiwillige wird das OCR-Ergebnis mit dem Originalbild verglichen und korrigiert. Am 28. Februar 2007 wurde die 500.000. Seite im Projekt GaGa bearbeitet. Auf die mittels GaGa erstellten Texte wird kein Copyright geltend gemacht.[3]
Siehe auch
- Virtuelle Bibliothek
- Wikisource
- Projekt Runeberg
- Distributed Proofreaders
- Open Library
- Aozora Bunko
- LibraryThing
- Gallica
- Monumenta Germaniae Historica
Weblinks
- gutenberg.spiegel.de alternativ www.projekt.gutenberg.de – Webseite des Projekt Gutenberg-DE.
- www.gaga.net – Das Projekt GaGa ist Zulieferer für das Projekt Gutenberg-DE.
- www.tredition.de/projekt-gutenberg - tredition verlegt die Werke aus dem Projekt-Gutenberg-DE als gedruckte Bücher.
Einzelnachweise
- ↑ gutenberg.org: Gutenberg:Partners, Affiliates and Resources. (engl.)
- ↑ vgl. Copyright-Hinweis der Firma H+P, gutenberg.spiegel.de
- ↑ gaga.net: pgdp bestimmt z. B. am 15. April 2008: „Die fertigen Texte sind deshalb ebenfalls frei von Copyright und sind damit public domain.“
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