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Wikisource (Aussprache: [ˌvɪkiˈsɔːɹs], aus hawaiisch wiki „schnell“ und englisch source „Quelle“) ist ein freies Online-Projekt zur Sammlung und Edition von Texten, die entweder urheberrechtsfrei (gemeinfrei) sind oder unter einer freien Lizenz stehen. Wie das Schwesterprojekt Wikipedia wird Wikisource von der Wikimedia Foundation betrieben und nutzt als Software MediaWiki.
Geschichte
Das Projekt wurde am 24. November 2003 unter der temporären Internetadresse „sources.wikipedia.org“ begonnen, später bekam es seinen eigenen Domain-Namen wikisource.org. Der Projektname lautete anfänglich „Project Sourceberg“. Dieser Name war in Anlehnung an Project Gutenberg sowie das englische Wort für Eisberg gewählt worden. Nach einer Abstimmung wurde der Name am 6. Dezember 2003 in „Wikisource“ geändert.
Innerhalb der zwei Wochen nach dem offiziellen Start des mehrsprachigen Projektes wurden 1.000 Seiten erstellt. Anfang 2004 hatte die Seite 100 registrierte Benutzer. Anfang Juli 2004 waren es mehr als 2400 Artikel und über 500 registrierte Benutzer, im April 2005 hatten über 2500 registrierte Benutzer über 17.000 Artikel eingestellt.
Die Texte wurden zunächst unter ps.wikipedia.org (ps für Project Sourceberg oder primary sources) gespeichert. Weil aber dadurch unbeabsichtigt die Adresse für die Wikipedia-Variante in Paschtu besetzt wurde und weil sich der Name änderte, wurde die Adresse des Projekts mit der Eröffnung der offiziellen Wikisource-Site nach wikisource.org verschoben.
Das Projekt ist mehrsprachig, aber es gab bereits Ausgliederungen in einzelne Sprachversionen. Die erste war die hebräische vom August 2004, da das Hebräische von Rechts nach Links geschrieben wird. Im Dezember desselben Jahres kam es zu einer Abstimmung über die Möglichkeit weiterer Sprachausgliederungen, aber erst im August 2005 war eine zweite Abstimmung positiv. Sogleich kam es zu 14 neuen Sprachversionen und bald darauf noch zu einigen weiteren. Seit Ende 2006 ist die Wikimedia Foundation strenger bezüglich der Einrichtung neuer Sprachversionen in den einzelnen Projekten geworden.
Ähnlich wie in der Wikipedia werden auf inhaltlicher Ebene die einzelsprachlichen Wikisource-Projekte getrennt verwaltet. Dies zeigt sich in unterschiedlichen Standards, was die Auswahl, Aufbereitung und Wiedergabe der E-Texte betrifft. Der deutschsprachige Projektzweig hegt seit seiner Neukonzeptionierung im Frühjahr 2006 den Anspruch, E-Texte wissenschaftlich verwertbar zu präsentieren. Das schließt korrekte Angaben der Textquellen ein, sowie das Bereitstellen gescannter Vorlagen. In den durch OCR oder manuelles Abtippen daraus gewonnenen Rohtexten lesen die Mitarbeiter des Projektes kollektiv Korrektur, sie erlauben auch dem späteren Leser eine zusätzliche Kontrolle. Auf diese Weise soll die Zitierfähigkeit der Texte gewährleistet werden. Als Textgrundlage sollen ausschließlich maßgebliche Ausgaben verwendet werden.
Am 11. November 2006 wurde mit der Zimmerischen Chronik das erste Großprojekt der deutschsprachigen Wikisource vollendet, wenig später, am 14. Dezember 2006, mit der Martina von Hugo von Langenstein das zweite. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Transkription frühneuzeitlicher Flugschriften und Einblattdrucke sowie der Allgemeinen Deutschen Biographie.
Weblinks
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