Providencia (Kolumbien)

Providencia (Kolumbien)
Providencia
Küste von Providencia
Küste von Providencia
Gewässer Karibisches Meer
Inselgruppe San Andrés und Providencia
Geographische Lage 13° 20′ 56″ N, 81° 22′ 29″ W13.348888888889-81.374722222222360Koordinaten: 13° 20′ 56″ N, 81° 22′ 29″ W
Providencia (Kolumbien)
Providencia
Länge 7 km
Breite 4 km
Fläche 17 km²
Höchste Erhebung El Pico
360 m
Einwohner 5.140
302 Einw./km²
Hauptort Santa Isabel[1]
Karte
Karte

Providencia ist eine kolumbianische Insel im Karibischen Meer. Sie ist die zweitgrößte innerhalb der Inselgruppe und Provinz San Andrés und Providencia und liegt ca. 90 km nördlich der Insel San Andrés. Providencia ist 7 km lang, 4 km breit und weist eine Fläche von 17 km² auf.

In letzter Zeit ist die Zahl der Touristen auf der Insel deutlich gestiegen, da sich ihr Ruf, ein Taucher- und Schnorchelparadies zu sein, immer weiter verbreitet.

Amtierender Bürgermeister ist César Hames (Stand 2005).

Providencia wurde am 29. Oktober 2005 vom Hurrikan Beta getroffen, der allerdings bereits zum Tropensturm abgeschwächt war. Laut offiziellen Angaben wurden ca. 50% der Behausungen stark beschädigt. Die Einwohner flüchteten in die höher gelegenen Orte. Der Sturm erreichte Geschwindigkeiten von über 100 km/h.

Providencia
Klimadiagramm (Erklärung)
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Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: IDEAM
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Providencia
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Max. Temperatur (°C) 28,9 29,1 29,6 30,2 30,5 30,5 30,3 30,5 30,7 30,3 29,8 29,2 Ø 30
Min. Temperatur (°C) 24,8 24,8 25,0 25,8 26,3 26,3 26,4 26,4 25,8 25,4 25,5 25,3 Ø 25,7
Niederschlag (mm) 74 46 23 34 122 170 143 152 181 305 257 130 Σ 1.637
Regentage (d) 19 13 9 8 13 19 22 21 20 22 22 21 Σ 209
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Quelle: IDEAM

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Naturpark Providencia

Im Norden der Insel liegt der Naturpark Providencia mit 995 Hektar Fläche, davon 905 im Meer. Der Park besteht aus geschützten Korallenbänken, Mangroven, dem Mac-Bean-See und den kleinen vorgelagerten Atollen Tres Hermanos (spanisch Drei Brüder) und Cangrejo (spanisch Krebs).

Geologie

Providencia besteht aus Vulkangestein. Die Insel ist von Norden nach Süden von einer Bergkette durchzogen, die eine Höhe von 360 Meter erreicht. Dieser höchste Punkt wird El Pico (spanisch der Gipfel) genannt. An seinen Hängen befinden sich einige für die Bevölkerung wichtige Süßwasserquellen.

Geschichte

Die zwischen 1498 und 1502 entdeckte Insel wurde 1630 von englischen Puritanern besiedelt und war damit eine der ersten englischen Kolonien in der Neuen Welt. Die Siedler stammten aus England und von den Bermuda-Inseln und waren von der Providence Island Company dorthin entsandt worden. Bedeutung erlangte die Insel aber nicht so sehr wegen der dort angelegten und von Sklaven bewirtschafteten Plantagen, sondern weil sie sich aufgrund ihrer Nähe zum spanisch beherrschten amerikanischen Festland und des hervorragenden natürlichen Schutzes durch ein sie umgebendes Riff hervorragend als Ausgangsbasis für Freibeuter eignete, die von hier aus Überfälle auf spanische Schiffe und Häfen durchführten.[2]

Um den englischen Freibeutern diese Basis zu entziehen, unternahmen die Spanier – nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen in den Jahren 1635 und 1640 – 1641 erneut eine Flottenexpedition zur Rückeroberung der Insel. Gegen die deutlich überlegene spanische Invasionsstreitmacht, die im Mai 1641 auf der Insel angelandet wurde, konnten sich ihre englischen und holländischen Verteidiger nicht lange behaupten. Nachdem sie sich ergeben hatten, wurden sie von den Spaniern schließlich von der Insel weggeschafft und eine spanische Garnison eingerichtet. Die konstante Vernachlässigung der Garnison und der Inselbefestigungen in den folgenden Jahrzehnten erlaubte es schließlich dem Freibeuterkapitän Edward Mansfeldt (auch Mansveldt oder engl. Mansfield; † 1667) die Insel im Mai 1666 im Handstreich zu erobern. Mansfeldt, der auf eigene Initiative gehandelt hatte und mit dieser Aktion vor allem auch eine bisher erfolglos verlaufene Kaperfahrt zu einem doch noch erfolgreichen Abschluss bringen wollte, brachte den Großteil der spanischen Einwohner von der Insel weg, richtete eine kleine Garnison ein und verließ sie danach wieder in Richtung Jamaika.[2]

Die Insel sollte aber nur 83 Tage lang in erneutem englischen Besitz bleiben. Noch bevor ihre Garnison vom Gouverneur von Jamaika, Thomas Modyford († 1679), der ihre Eroberung quasi nachträglich legalisiert hatte, verstärkt werden konnte, war sie im August 1666 von einer vom mittelamerikanischen Festland ausgesandten spanischen Streitmacht zurückerobert worden. 1670 wechselte die Insel abermals den Besitzer, als von Henry Morgan († 1688) kommandierte Freibeuter sie in ihren Besitz brachten, um sie als Basis für ihren Überfall auf Panama zu benutzen.[2]

Demographie

Die Insel hat laut Studien des Instituts für menschliche Genetik der Universidad Javeriana viele demographische Veränderungen hinter sich. Die letzten beiden Volkszählungen (Cabrera, 1980, DANE 1993) ergaben ein Durchschnittsalter von 30 Jahren in der Bevölkerung, die 3.836 Einwohner zählt. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Afroantillanern.

Infrastruktur

Providencias Einwohner leben zum Großteil in der Gegend von Santa Isabel. Santa Isabel ist mit den Gemeinden Puebloviejo, Buenavista, Aguadulce, Aguamansa, Sur Oeste, Casa Baja, Punta Rocosa, La Montaña, Pueblo Libre und San Felipe über eine Straße verbunden, die einmal um die ganze Insel herum läuft.

Wirtschaft

Hauptsächlich besteht die Wirtschaft von Providencia aus Ökotourismus, dem Anbau von Lebensmitteln, Fischerei und Viehwirtschaft. Überschüsse werden auf die Insel San Andrés gebracht

Feiern

Carnaval de la Vieja Providencia (Karneval der alten Providencia) und Fiestas de Navidad (Weihnachten).

Literatur

  • Aspectos demográficos, MENDOZA, Roberto, Ignacio M. Zarante y Gustavo Valbuena, Instituto de Genética Humana, Universidad Javeriana, Bogotá

Einzelnachweise

  1. http://www.zonu.com/colombia_maps/San_Andres_Providencia_Department_Map_Colombia.htm
  2. a b c Vgl. dazu Peter Earle: The Sack of Panamá. Captain Morgan and the battle for the Caribbean. Thomas Dunne Books, New York 2007 (Orig.: 1981), ISBN 978-0-312-36142-6, S. 1-28.

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