- Pseudotachylit
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Ein Pseudotachylit ist ein Gesteinsglas, das durch Reibungswärme an einer Störungsfläche in geringen bis mittleren Krustentiefen entsteht. Äußerlich ist ein Pseudotachylit einem schwarzen Basaltglas (Tachylit) ähnlich.
Entstehung
Beim Versatz von Gesteinseinheiten an einer tektonischen Störung in den oberen, spröden Bereichen der Erdkruste werden Minerale und Mineralaggregate durch die gegenseitige reibende und kriechende Bewegung an der Störungsfläche mechanisch zerkleinert. Bei diesem Prozess werden die betroffenen Gesteinspartien normalerweise zu Kataklasiten oder Kakiriten umgewandelt. Bei sehr hohen Bewegungsraten werden durch die Reibung jedoch lokal Temperaturen bis 1000 °C erreicht, die zur Bildung von Gesteinsschmelzen führen. Bei rascher Abkühlung bilden sich keine Kristalle, sondern die Schmelze erstarrt zu einem amorphen Gesteinsglas. Es tritt meist in Form dünner Gänge innerhalb von Kataklasiten auf.
Klassifikation
Pseudotachylit ist ein metamorphes Gestein und gehört zur Gruppe der Ultrakataklasite.
Quellen
- G.H. Eisbacher: Einführung in die Tektonik. S. 173, Enke Verlag, Stuttgart 1996. ISBN 3-432-99252-1
- P. Heitzmann: Kakirite, Kataklasite, Mylonite - Zur Nomenklatur der Metamorphite mit Verformungsgefügen. Eclogae geologica Helvetiae, Bd. 78, S. 273 – 286, 1985
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