- Pumbedita
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Pumbedita war zusammen mit Sura vom 3. bis zum 11. Jahrhundert ein führendes Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit. Zur Zeit der Abfassung des Talmud wurde die Stadt an Bedeutung durch Sura übertroffen, erreichte jedoch später unter Scherira Gaon und seinem Sohn Chai Gaon, welche die Akademie von Pumbedita 968–998 bzw. 998–1038 leiteten, eine führende Rolle. Die Stadt lag in Babylonien am Fluss Euphrat, an einem Kanal namens Schunja-Schumvata, dem nördlichsten Verbindungskanal zwischen Euphrat und Tigris. Die Region war für ihren Wasserreichtum, ihr angenehmes Klima und ihren blühenden Handel bekannt; in ihrer Nähe zogen die Karawanen von Babylonien nach Syrien vorbei. Getreide und Dattelpalmen wurden angepflanzt, und der hier gezogene Flachs bildete die Grundlage für eine blühende Textilindustrie. Bis zum Beginn der Epoche der Geonim war die Stadt eher für ihren materiellen Reichtum als für ihre Gelehrsamkeit bekannt. Als im 3. Jahrhundert die Akademie von Nehardea zerstört wurde, zogen die dortigen Gelehrten nach Pumbedita.
Am Ende des 10. Jahrhunderts wurde die Akademie von Pumbedita nach Bagdad verlegt. Gemäß Quellen, die in der Kairoer Genisa gefunden wurden, sowie arabischen Quellen bestand die Bagdader Akademie offenbar bis zum 13. Jahrhundert. Aus dem 12. und 13. Jahrhundert sind die Namen von neun Geonim bekannt, die sich als die Nachfahren der Akademie von Pumbedita betrachteten. Benjamin von Tudela, der Babylonien um 1170 bereiste, schrieb, dass zu dieser Zeit in Pumbedita etwa 3000 Juden lebten. Die Zahl mag zwar übertrieben sein, doch die Existenz einer jüdischen Gemeinde zu diesem Zeitpunkt wird nicht bestritten.
Auf dem Gebiet des ehemaligen Pumbedita liegt heute die irakische Stadt Falludscha.
Literatur
- Encyclopedia Judaica, Bd. 13, S. 1383–1386
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