- Purpurgeburt
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Von einer Purpurgeburt spricht man, wenn ein potentieller Thronfolger zu einem Zeitpunkt geboren wird, zu dem sein Vater bereits die Herrschaft innehat.
Woher genau die Bezeichnung stammt, ist unklar (so werden etwa die Farbe der Windeln oder die Marmorverkleidung einiger Paläste als Ursprung erwogen); in jedem Fall aber verweist die griechische Bezeichnung „πορφυρογέννητος“ („porphyrogénnētos“: „purpurgeboren“) auf die purpurrote Farbe, die aufgrund ihrer Kostbarkeit traditionell als „Farbe der Könige und Kaiser“ galt. Der Ausdruck wird in der historischen Forschung aber auch dann (in übertragenem Sinne) verwendet, wenn Purpur in einer Gesellschaft keine entsprechende Rolle spielte.
Von besonderer Bedeutung konnte die Purpurgeburt im Falle von Thronstreitigkeiten werden - mitunter konkurrierte ein Kandidat unter Verweis auf seine Purpurgeburt mit einem älteren Bruder, der sich auf das in vielen Monarchien übliche Prinzip der Primogenitur (das Recht des Erstgeborenen) berief. D. h., der ältere Bruder war noch vor der Thronbesteigung seines Vaters geboren worden. Ein Beispiel unter vielen war die Rivalität zwischen dem persischen Prinzen Arsikes (dem späteren Artaxerxes II.) und seinem jüngeren Bruder Kyros, der darauf verwies, zwar jüngerer Sohn, jedoch „ältester purpurgeborener“ Prinz zu sein.
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