Pyromaniacs

Pyromaniacs
Rhein Fire
Helm Logo
Gegründet 1994
Aufgelöst 2007
Stadt Düsseldorf, Deutschland
Teamfarben Burgund, Weiß, Schwarz
Cheftrainer Rick Lantz
Stadion
Name LTU arena
Adresse LTU arena
LTU-arena-Str. 1
40474 Düsseldorf
Kapazität 52.769
Zuschauer (2007) 122.385 (Ø 24.477)
World Bowls (2)
keine


Rhein Fire war ein professionelles American-Football-Team mit Sitz in Düsseldorf. Der offizielle Name lautete Rhein-Fire Footballteam Betriebs-GmbH.

Das Team wurde am 27. Juli 1994 von den 32 Besitzern der National Football League (NFL) in die damalige World League of American Football (WLAF) aufgenommen. Im Frühjahr 1995 fanden die ersten Spiele dieser wiedergegründeten Franchise-Liga, die bereits 1991 und 1992 mit damals noch 10 Teams den World-Bowl-Sieger ausgespielt hatte, statt. Die Liga wurde zunächst in NFL Europe, später in NFL Europa umbenannt.

Der Name Rhein Fire bezieht sich einerseits auf den Rhein als landschaftbildenden Fluss, zugleich aber auch auf die gesamte nordrhein-westfälische Region. Den Namen Fire übernahm man vom früheren US-Team Birmingham Fire. Der Gegensatz von Feuer und Wasser drückt die dynamische Spannung aus, die im Footballspiel steckt.

Neben der Football-Mannschaft gehörte auch ein eigenes Cheerleader-Team, die Pyromaniacs, zu Rhein Fire.

Rhein Fire galt, neben dem traditionsreicheren Erz-Rivalen Frankfurt Galaxy, als das Team mit der größten Fangemeinde. In der Saison 2006 und 2007 kamen jeweils knapp über 22.000 Fans pro Heimspiel in die LTU arena nach Düsseldorf, in der Rhein Fire von 2005 bis 2007 die Heimspiele ausgetragen hat.

Generalmanager des Teams war lange Jahre Alexander Leibkind, bevor er im September 2004 von Sammy Schmale abgelöst wurde.

Nach der Saison 2007 entschieden die Clubbesitzer der NFL, dass die NFL Europe aus Gründen eines Marketingwechsels den Spielbetrieb einstellt. Die Teams der NFL Europe, so auch Rhein Fire, wurden somit aufgelöst. Hintergrund ist, dass die NFL entschieden hat, zukünftig reguläre NFL-Spiele im Ausland, so auch in Standorten in Europa, auszutragen. Dadurch soll eine höhere Zuschauerbindung erreicht werden.

Inhaltsverzeichnis

Erfolge

  • World-Bowl-Champion: 1998, 2000
  • World-Bowl-Finalist: 1997, 2002, 2003

Headcoaches

  • Galen Hall (1995–2000)
    Galen Hall übernahm als erster Coach das Team und konnte nach der erfolglosen ersten Saison die Mannschaft über drei Spielzeiten soweit verbessern, dass in der vierten Saison der erste von fünf Finalteilnahmen erreicht werden konnte. Zwar verlor man 1997 das Finale gegen die starken Barcelona Dragons, aber es gelang ein Jahr später der erste World-Bowl-Sieg der Vereinsgeschichte. Nachdem man sich als Titelverteidiger in der Saison 1999 nicht für das Endspiel qualifizieren konnte, gelang es Hall in der Saison 2000 jedoch wieder, eine spielstarke Mannschaft zusammenzustellen und den World Bowl erneut nach Düsseldorf zu holen. Diese beiden Titel sollten die einzigen Titel bleiben, die Rhein Fire erreichen konnte. Somit ist Galen Hall der einzige Meistertrainer des Teams.
  • Pete Kuharchek (2001–2005)
    Pete Kuharchek wurde in der Saison 2001 als neuer Headcoach des Teams vorgestellt. Zuvor war er unter Headcoach Galen Hall Defensive Coordinator. In seiner zweiten Saison als Headcoach konnte er Rhein Fire ins Wold-Bowl-Finale führen, das jedoch an Berlin Thunder verloren ging. Auch in der nächsten Saison (2003) gelang ihm mit dem Team der Einzug ins Finale, jedoch musste man sich wieder geschlagen geben, diesmal gegen den Erzrivalen der Frankfurt Galaxy, die man im Finale 1998 noch besiegen konnte. Dies sollte der letzte Finaleinzug in der Geschichte des Teams bis zu seiner Auflösung im Jahr 2007 bleiben.
    Pete Kuharchek geriet in der Saison 2005 in die Kritik, da seine Spieltaktik sehr defensiv und Pass-arm ausgerichtet war und neben dem Ausbleiben des Erfolgs der Mannschaft auch die Spielattraktivität im Vergleich zu den Vorjahren abflachte. Dies endete in einer Saisonbilanz von nur 3 Siegen bei 7 Niederlagen. Im Oktober 2005 trennten sich Rhein Fire und Pete Kuharchek dann in gegenseitigem Einvernehmen.
  • Jim Tomsula (2006)
    Als Nachfolger von Pete Kuharchek wurde Jim Tomsula vorgestellt, der zuvor erfolgreicher Defensive Coordinator bei Berlin Thunder und den Scottish Claymores war. Unter Tomsula startete das Team sehr erfolgreich mit vier Siegen in Folge und war auf dem besten Wege, nach drei Jahren wieder das Endspiel um den World Bowl zu erreichen. Jedoch konnte in der Folgezeit nicht an die Leistungen der ersten Wochen angeknüpft werden und so verfehlte man den Finaleinzug knapp am letzten Spieltag. Dennoch konnte mit 6 Siegen bei 4 Niederlagen wieder eine positive Bilanz zum Saisonende gezogen werden.
    Jim Tomsula entschied sich im Januar ’07 gegen eine zweite Saison als Headcoach bei Rhein Fire und für ein Angebot aus der NFL, nachdem er ein Jahr zuvor ein solches abgelehnt hatte. Tomsula wurde Defensive Line Coach beim traditionsreichen Club der San Francisco 49ers.
  • Rick Lantz (2007)
    Rick Lantz wechselte als Headcoach von Berlin Thunder zu Rhein Fire. Er brachte eine über 40-jährige Trainer-Erfahrung mit nach Düsseldorf. Er gewann 2004 mit Berlin Thunder den World Bowl und wurde zum „NFLE Coach des Jahres“ gewählt. 2005 zog er mit Thunder erneut ins Finale ein. In der letzten Saison des Teams und der Liga spielte man um den Einzug ins Finale aber keine Rolle. Nach einem Fehlstart in die Saison nach zum Teil sehr schwachen Leistungen konnte sich das Team Mitte der Saison zwar etwas stabilisieren, letztlich beendete man die Saison aber mit einer Tendenz von 4 Siegen und 6 Niederlagen auf dem vierten Rang der Abschlusstabelle.

Statistiken

Ergebnisse gegen NFLE-Teams (Siege : Niederlagen)

Gegner gesamt
London/England Monarchs 4 : 4
Scottish Claymores 12 : 8
Barcelona Dragons 9 : 9
Berlin Thunder 11 : 7
Hamburg Sea Devils 2 : 4
Frankfurt Galaxy 15 : 11
Cologne Centurions 4 : 4
Amsterdam Admirals 11 : 15

World Bowl

  • World-Bowl-Ergebnisse: 2 Siege : 3 Niederlagen

Insgesamt

In 130 regulären Liga-Spielen verließ Rhein Fire 68 Mal das Spielfeld als Sieger, 62 Mal musste man sich geschlagen geben. Rechnet man die World-Bowl-Teilnahmen hinzu, hat das Team eine Bilanz von 70:65 Siegen erreicht. Die stärkste Phase des Teams war in der Zeit von 1997 bis 2003, als man in sieben Jahren fünf Mal das Endspiel um den World Bowl erreichte. Lediglich in den Jahren 1999 und 2001 verfehlte man knapp den Finaleinzug als Drittplatzierter der jeweiligen regulären Saison.

Durchschnittliche Zuschauerzahlen

  • 1995: 12.468
  • 1996: 18.573
  • 1997: 21.665
  • 1998: 25.466
  • 1999: 28.566
  • 2000: 34.628
  • 2001: 35.010
  • 2002: 32.742
  • 2003: 34.218
  • 2004: 21.072
  • 2005: 22.532
  • 2006: 22.020
  • 2007: 24.477

Bekannteste Spieler

Nationals (Nicht-US-Amerikaner)

  • Kai-Erik Lyck #81 (2000 Wordlbowl Champion – Wide Receiver)
  • Peter Heyer #74 (2002–2005 – Offensive Guard) (seit Oktober 2006 Rhein-Fire-Botschafter) (seit dem 14. April 2007 verletzt)
  • Christian Mohr #92 Defensive End (2007 – vorher Berlin Thunder)
  • Richard Yancy #40 (seit 2002 – Safety) (seit Oktober 2006 Rhein-Fire-Botschafter)
  • Richard Adjei #56 (2004–2006 – Linebacker) 2007 bei Berlin Thunder
  • Alexej Mittendorf #45 (2006 – Tight End) 2007 Auszeit vom American Football wegen Studiums
  • Patrick Finke #90 (2006 – Defensive End)
  • Marvin Allen #86 (seit 2006 – Wide Receiver)
  • Laurent Marceline #22 (2004–2005 – Runningback)
  • Shaun Smith #55 (2005–2006 – Linebacker)
  • Salomon Solano #91 (seit 2006 – Defensive Tackle)
  • Ulrich Winkler #94 [Defensive End – Frankfurt Galaxy]
  • Manfred Burgsmüller #10 (1996–2002 – Kicker, zuletzt mit 52 Jahren der älteste aktive Profi-Footballspieler der Welt, unter anderem zu sehen bei kabel einsHelden der Kreisklasse“)
  • Ingo Anderbrügge #8 (2003–2004 – Kicker)
  • Patrick Venzke #60 (2002–2003 – Offensive Tackle) anschließend Frankfurt Galaxy
  • Oyeniran Odunalere Ojo „Oje“ #21/#46 (1999–2003 – Runningback)
  • Anthony Doghmi #50 (1998–2003 – Linebacker, Defensive End)

US-Profis

Spielorte

Aufgrund des Abrisses des alten Rheinstadions und des Neubaus einer modernen Multifunktionsarena musste das Team in den Spielzeiten 2003 und 2004 in die Arena AufSchalke ausweichen.


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