- Flugplatz Bonn/Hangelar
-
Flugplatz Bonn/Hangelar Kenndaten IATA-Code BNJ ICAO-Code EDKB Koordinaten 50° 46′ 8″ N, 7° 9′ 48″ O50.7688888888897.163333333333360Koordinaten: 50° 46′ 8″ N, 7° 9′ 48″ O 60 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 1 km nördlich von Hangelar
6 km nordöstlich von BonnStraße B56 Bonn – Sankt Augustin, dann laut Beschilderung in die Richthofenstraße Nahverkehr ab Bonn bzw. Siegburg Stadtbahn Linie 66 bis Hangelar Mitte ca. 10 Min. Fußweg Basisdaten Eröffnung März 1927 Betreiber Flugplatzgesellschaft Hangelar mbH Fläche circa 76 ha Flug-
bewegungen71.100 (2007)[1] Start- und Landebahn 11/29 800 m × 30 m Asphalt Der Flugplatz Bonn/Hangelar (ICAO-Code: EDKB) ist ein deutscher Flugplatz im Sankt Augustiner Stadtteil Hangelar, gelegen im Süden Nordrhein-Westfalens. Erste Flugversuche in der Hangelarer Heide gab es bereits 1909; in beiden Weltkriegen wurde Hangelar als Militärflugplatz benutzt. Der Flugplatz liegt etwa 6 km nordöstlich von Bonn und ist als Verkehrslandeplatz klassifiziert.
Inhaltsverzeichnis
Motorflug in Hangelar
Die ADAC Luftfahrt Technik GmbH wartet am Flugplatz Rettungshubschrauber. Zusätzlich betreibt die Gesellschaft dort ein integriertes Trainingszentrum für Luftretter. Am Flugplatz Hangelar befindet sich zudem eine Hubschrauberstaffel der Bundespolizei.
Der Flugplatz Hangelar dient als Schwerpunktlandeplatz für Firmenflüge. Neben einigen Vereinen und Flugschulen haben viele Privatpiloten ihre Flugzeuge am Flugplatz Hangelar stationiert.
Hin und wieder sind auch Zeppeline oder Blimps am Flugplatz anzutreffen.
Segelflug in Hangelar
In Hangelar gibt es mehrere Segelflugvereine. Den Piloten bietet sich eine abwechslungsreiche Landschaft. Von der bevölkerungsreichen Gegend rund um den Flugplatz ist es nicht weit zum Siebengebirge und hinein in die Eifel. Der Flugplatz bietet mit seinen zwei Segelflugvereinen gute Schulungs- und Überlandflugbedingungen.
Geschichte des Flugplatzes
Der Verkehrslandeplatz Hangelar kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Vor 100 Jahren führte Fritz Pullig am 17. Juli 1909 den ersten erfolgreichen Flugversuch durch. Die Maschine kam frei, stieg auf etwa 6 Meter und legte eine Flugstrecke von 400 Metern in 40 Sekunden zurück. Ende Juli ging die Maschine bei einem Unfall zu Bruch, worauf Fritz Pullig seine Flugversuche auf der Hangelarer Heide einstellte.
1911 fand auf der Hangelarer Heide ein Flugtag mit Bruno Werntgen und Joseph Hoos statt. Das Flugunternehmen Bruno Werntgens zog 1912 von Köln nach Hangelar um, welches auch eine Fliegerhalle baute. Bruno Werntgen bildete Piloten aus und entwickelte neue Flugzeugkonstruktionen. Bereits 1913 kam Bruno Werntgen bei der Erprobung einer Flugmaschine ums Leben. Noch im selben Jahr zog das Flugunternehmen von Reinold Hoos nach Hangelar, welches ebenfalls Piloten ausbildete und eigene Flugzeuge baute. Im Ersten Weltkrieg wurde der Flugplatz als Feldflughafen genutzt. Nach der Besatzungszeit konnte ab der Mitte der zwanziger Jahre der zivile Betrieb wiederbelebt werden, von Hangelar wurden – neben Flugschulbetrieb – auch erste Passagierflüge durchgeführt. Im Zweiten Weltkrieg diente der Flugplatz ebenfalls als Militärflugplatz.
Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges konnte 1951 mit Segelflugbetrieb der Flugplatz erneut in Betrieb genommen werden, der Bundesgrenzschutz kam ebenfalls in diesem Jahr nach Hangelar. 1952 wurde die „Flugplatzgesellschaft Hangelar mbH“ ins Leben gerufen. Ende Dezember des Jahres war bereits der 1500. Start zu verzeichnen. Verschiedene Vereine fanden sich nach und nach in Hangelar ein und machten mit zum Teil selbst gebauten Segelflugzeugen ihre ersten Starts.
Nachdem die Bundesrepublik am 5. Mai 1955 die Lufthoheit erhalten hatte, konnte auch von Deutscher Seite wieder Motorflugsport betrieben werden. Es folgte eine dynamische Entwicklung des Flugplatzes Hangelar auf dem Motor- und Segelflugbereich; ein vorläufiger Höhepunkt wurde Mitte der siebziger Jahre mit nahezu 92.000 Flugbewegungen verzeichnet.
Am 22. und 23 August 2009 feierte der Flugplatz Hangelar sein 100-jähriges Bestehen mit einem zweitägigen Flugplatzfest inklusive Tag der offenen Tür, bei dem ca. 50.000 Besucher zu Gast waren.
In jüngster Zeit wurde mit den Neubauten der ADAC Luftfahrt Technik GmbH, der Hubschraubertochter des ADAC, und der Ansiedlung der ADAC HEMS Academy wichtige Impulse für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Flugplatzes und seiner näheren Umgebung gesetzt.
Die verstärkte Ansiedlung von Hubschrauberbetrieben und die Ausweitung der Nutzung führte allerdings auch zur Gründung einer Initiative gegen den zunehmenden Lärm am Flugplatz.[2]
Polizeiliche Nutzung
Direkt angrenzend ist das Bundespolizeipräsidium West inklusive der GSG 9 beheimatet. Der am westlichen Rand gelegene Bereich des Flugplatzes wird durch die dort stationierte Bundespolizeifliegergruppe mitsamt einer Luftfahrerschule, der zentralen Instandhaltungsstaffel und der Bundespolizeifliegerstaffel West genutzt. Eigene Hangars, ein eigener Hubschrauberlandeplatz sowie ein separater Tower werden von der Bundespolizei betrieben. Obwohl beide Flugbetriebe parallel laufen können und keine Verpflichtung oder technische Notwendigkeit besteht, unterrichten sich die zivilen und polizeilichen Piloten und Towerbesatzungen auch gegenseitig über die Verkehrssituation im Luftraum und auf dem Landeplatz. Sämtliche dort stationierten Hubschrauber der Bundespolizei sind tag- und nachtflugtauglich, die Transporthubschrauber sind darüber hinaus instrumentenflugtauglich.
Besitzverhältnisse
Die Flugplatzgesellschaft Hangelar mbH fungiert als Betreibergesellschaft und als Pächterin des Flugplatzgeländes, einer ca. 76ha großen Liegenschaft im Bundesbesitz. Sie gehört der Stadt Bonn zu 49,6 Prozent, dem Rhein-Sieg-Kreis zu 38,4 Prozent, der Stadt Sankt Augustin zu 10 Prozent sowie der Fliegergemeinschaft Hangelar (FGH), als Dachverband und Interessenvertretung der Flugvereine, Flugschulen und privater Flugzeughalter zu 2 Prozent.[3]
Unfälle
Während des Großflugtages am 27. August 2006 wurden mehrere Zuschauer während eines Unwetters durch einen Blitz verletzt. Vier Personen erlitten hierbei schwere Verletzungen, ein Mann starb.
Literatur
- Hartmut Küper: Bonn-Hangelar – Geschichte eines Flugplatzes, Bd. 2, 1926–1936. Rheinlandia Verlag, Siegburg 2004, ISBN 3-935005-93-8
Einzelnachweise
- ↑ Internetseite des Flugplatzes http://edkb.de/statistik.htm
- ↑ http://www.hubschrauberlaerm.de
- ↑ Infos zum Flugplatzbetreiber auf der Homepage des Flugplatzes
Weblinks
-
Commons: Flugplatz Bonn/Hangelar – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Offizielle Seite des Flugplatzes
- Offizielle Seite der Fliegergemeinschaft
- Offizielle Seite der Initiative AK Hubschrauberlärm am Flugplatz Hangelar
Kategorien:- Verkehrslandeplatz
- Sankt Augustin
- Verkehr (Bonn/Rhein-Sieg)
- Verkehr (Rhein-Sieg-Kreis)
Wikimedia Foundation.