Doppelraab

Doppelraab
Doppelraab
Doppelraab V, D-4389 im Deutschen Segelflugmuseum
Typ: Segelflugzeug
Entwurfsland: Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Bundesrepublik Deutschland
Hersteller: Schempp-Hirth Flugzeugbau
Erstflug: 1951
Stückzahl: ca. 400

Der Doppelraab ist ein zweisitziges, in Gemischtbauweise hergestelltes Segelflugzeug.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Münchner Gewerbelehrer Fritz Raab (1909-1989) hat den Doppelraab um 1949/50 entwickelt und das erste Versuchsmuster beim Aero-Club Dachau gebaut. Der Erstflug fand 1951 anlässlich des Rhöntreffens auf der Wasserkuppe statt.

Konstruktion

Ziel der Konstruktion war es, ein ebenso einfach zu bauendes, wie zu fliegendes und zu unterhaltendes Flugzeug zur Segelflugausbildung zu schaffen. Hierzu ging der Konstrukteur Fritz Raab einige ungewöhnliche Wege. So ist der Sitz des Fluglehrers stark erhöht, wodurch es ihm möglich ist, direkt von hinten den vorne angebrachten Steuerknüppel zu bedienen. Auf diese Weise ist es möglich, auf ein aufwendiges Doppelsteuer zu verzichten. Der Rumpf bestand im Cockpitbereich aus Stahlrohr, ab der Endleiste der Tragflächen wurde der hintere Rumpfabschnitt in Holzbauweise gefertigt, ebenso wie Tragflächen und Ruder. Davon abweichend gab es auch Rümpfe, die komplett aus Stahlrohr gefertigt wurden.

Varianten

Bis 1955 wurden mehrere Modifikationen vorgenommen, so dass es insgesamt sechs unterschiedliche Baureihen gab. Von der Versuchsbaureihe V-1 gab es drei Exemplare, die durch ihr ungewöhnliches Fahrwerk mit 2 hintereinander angeordneten Rädern auffiel. Die Varianten V-2 und V-3 wurden von Hirth gebaut und hatten gegenüber dem Originalentwurf veränderte Sitze. Ab der Version V-5 wurden Störklappen in die Tragflächen eingebaut, während die Version V-6 eine um 640mm vergrößerte Spannweite hatte, die eine verbesserte Gleitleistung bringen sollte. Insgesamt wurden ca. 400 Doppelraab gebaut, ca. 100 im Eigenbau durch Vereine und ca. 300 durch die Firma Schempp-Hirth in Kirchheim/Teck.

Technische Daten

Doppelraab in der Dansk Veteranflysamling, Dänemark
Kenngröße Daten
Besatzung 2
Länge 9,05 m
Spannweite 12,76 m
Höhe 1,90 m
Flügelfläche 18 m²
Flächenbelastung max. 19,4 kg/m²
Gleitzahl 20 bei 55 km/h
Geringstes Sinken 0,85 m/s bei 50 km/h
Leergewicht 185 kg
Startgewicht max. 350 kg
Mindestgeschwindigkeit 50 km/h
Höchstgeschwindigkeit 190 km/h

Erhaltene Flugzeuge

  • OY-XIT in der Dansk Veteranflysamling, Doppelraab IV, ehemals D-6351[1]
  • Doppelraab IV in der Flugwerft Schleißheim. Das Exponat war 1953 das erste Flugzeug des Ikarus Luftsportclubs und wurde bis 1970 auf dem Flugplatz Schleißheim geflogen.[2]
  • OE-0333 im Flugmuseum Aviaticum, Doppelraab IV[3]
  • D-4389 im Deutschen Segelflugmuseum, Doppelraab V, 1951[4]
  • D-8358 der Fliegergruppe Kornwestheim, Doppelraab IV (Werk Nr. 2), Baujahr 1960[5]
  • D-9052 "Graf Zeppelin" des Luftsportclub Friedrichshafen, Doppelraab V (Baujahr 1952, Werk Nr. 513),das erste Flugzeug des Vereins; es wurde bis 1977 geflogen, in den Jahren 2004 bis 2008 restauriert und fliegt seitdem wieder.[6]
  • D-6148 des LSV Burgdorf[7]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Danmarks Flymuseum: Doppel Raab 4, abgerufen am 2. März 2009
  2. Flugwerft Schleißheim: Doppelraab IV, abgerufen am 2. März 2009
  3. Raab "Doppelraab IV" OE-0333. In: Exponate. Flugmuseum Aviaticum, abgerufen am 31. Oktober 2010.
  4. Deutsches Segelflugmuseum: Schuldoppelsitzer "Doppelraab V", abgerufen am 2. März 2009
  5. Fliegergruppe Kornwestheim: Flugzeugpark, abgerufen am 30. Juni 2009
  6. Luftsportclub Friedrichshafen: Flugzeugpark, abgerufen am 18. August 2010
  7. Doppelraab. Luftsportverein Burgdorf e. V., abgerufen am 4. Juli 2011 (mit technischen Daten).

Weblinks

 Commons: Schempp-Hirth Doppelraab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pützer Elster — infobox Aircraft name=Pützer Elster type=Light recreational aircraft manufacturer=Pützer caption= Pützer Elster B designer= Alfons Pützer first flight=10 January 1959 introduction= retired= primary user=Luftwaffe more users= number built=45… …   Wikipedia

  • Aviaticum — Das Flugmuseum Aviaticum liegt am (zivilen) Flugplatz Wiener Neustadt/Ost und zeigt auf 400 m² in einer Halle Exponate und Modelle vor allem aus der Geschichte des Segelflugs in Österreich. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Exponate 2.1… …   Deutsch Wikipedia

  • Flugwerft Schleißheim (Deutsches Museum) — verschiedene Kampfflugzeuge in der Flugwerft Schleißheim Die Flugwerft Schleißheim ist ein eingerichtetes technisches überdachtes Museum und eine Außenstelle des Deutschen Museums in der Münchner Nachbargemeinde Oberschleißheim. Das Museum wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Pützer Elster — Pützer Elster …   Deutsch Wikipedia

  • List of aircraft (N-S) — NOTOC N Naglo * Naglo D.II = Nakajima = * Nakajima A1N * Nakajima A2N * Nakajima A4N * Nakajima A6M2 N * Nakajima AT 2 * Nakajima B5N * Nakajima B6N Tenzan * Nakajima C6N Saiun * Nakajima E2N * Nakajima E4N * Nakajima E8N * Nakajima G5N Shinzan * …   Wikipedia

  • Dansk Veteranflysamling — Die neue Halle der Dansk Veteranflysamling mit der davor platzierten Saab RF 35 Draken Die Dansk Veteranflysamling (so viel wie Dänische Veteranflugzeugsammlung) ist ein Flugzeugmuseum im dänischen Skjern, Ortsteil Stauning (an der Westküste von… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Segelflugmuseum — Eine Göppingen Gö 3 Minimoa, ausgestellt im Museum Das Deutsche Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe wurde 1987 erbaut und 2006 erweitert. Es ist mit ca. 4.000 m² Ausstellungsfläche das größte Museum dieser Art. Das Museum betreibt eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Flugwerft Schleißheim — Alte Werfthalle und Kommandantur, gebaut zwischen 1912 1918 Neue Werfthalle, Neubau …   Deutsch Wikipedia

  • Luftfahrtverein Mainz — Der Luftfahrtverein Mainz e.V. wurde im Jahre 1952 gegründet (Der erste Mainzer Flugsportverein, der Verein für Flugwesen Mainz , Vorgänger des heutigen Luftfahrtvereins, wurde am 12. Juni 1911 ins Mainzer Vereinsregister eingetragen). Der Verein …   Deutsch Wikipedia

  • Liste de planeurs — (en) Cet article est partiellement ou en totalité issu de l’article de Wikipédia en anglais intitulé « List of Gliders » (voir la liste des auteurs) Sommaire …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”