Quotenmann

Quotenmann
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Quotenmann ist eine wohlwollend-scherzhafte bis zynisch-destruktive, umgangssprachliche Bezeichnung für eine männliche Person, die ein Amt, eine Mitgliedschaft in einem politischen Gremium u. Ä. tatsächlich oder vermeintlich auch oder ausschließlich aufgrund bestimmter mehr oder weniger konstanter oder unveränderlicher Eigenschaften (Geschlecht, geografische Herkunft, Alter, Behinderung, Religion bzw. Konfession, Parteizugehörigkeit) erhält.

Inhaltsverzeichnis

Beispiel

Beispiele wären in Deutschland die Herkunft aus Ostdeutschland in der Bundesregierung oder die Parteizugehörigkeit im Rundfunkrat einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt. Mit dem Status des Quotenmanns ist – wiederum tatsächlich oder nur vermeintlich – die Aufgabe der Vertretung „seiner“ Gruppe verbunden. Zugleich dient er als „Aushängeschild“ nach außen, zum Beispiel zum Ansprechen von Wählergruppen.

Ursprung des Begriffs

Der Quotenmann ist eine Analogiebildung zur Quotenfrau, die auch oder möglicherweise ausschließlich wegen ihres Geschlechts eine bestimmte Position erhält. Da es zwar vielfach offizielle oder inoffizielle Frauenquoten gibt, aber selten „Männerquoten“, ist die Analogie etwas irreführend und ergibt daher nur bei impliziter oder expliziter Nennung eines weiteren Quotenmerkmals (z. B. „Quoten-Ossi“, „Quoten-Sozi“, „Quoten-Katholik“ usw.) eine genaueren Sinn.

Weitere Begriffsverwendungen

  • Mit der Bezeichnung Quotenmann kann die Meinung angedeutet werden, dass die betreffende Person weniger auf Grund ihrer möglicherweise ebenfalls vorhandenen Fähigkeiten und Qualifikationen eine Position erhalten hat, sondern vor allem wegen seiner sonstigen Quoten-Eigenschaften.
  • Scherzhaft wird der Ausdruck gebraucht, wenn sich nur ein Mann in einem Kreis von Frauen (Theatergruppen, Musikbands, Bildungsveranstaltungen, Bereiche der Sozialarbeit usw.) befindet.

Literatur

  • Anna Dünnebier: Der Quotenmann; Roman; ISBN 3596117798

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