QwaQwa

QwaQwa
Flagge QwaQwas
Lage QwaQwas in Südafrika

QwaQwa (Aussprache: ˈǃwɑǃwɑ) war ein Homeland im Osten der ehemaligen südafrikanischen Provinz Oranje-Freistaat. Hauptstadt des Homelands war Phuthaditjhaba.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name QwaQwa stammt aus der Sprache der San und bedeutet weißer als weiß. Er bezieht sich auf die das Land umgebenden Sandsteinberge der Drakensberge.

Geographie

QwaQwa lag in den Drakensbergen, etwas östlich des nördlichsten Punkts von Lesotho. Es umfasste ein Gebiet von 655 km² und war damit das kleinste Homeland. Im Südwesten grenzte es an Lesotho, im Südosten an die damalige Provinz Natal. Das Gelände liegt etwa 1.650 bis 3.050 Meter über dem Meeresspiegel. Der Elands River entspringt in den Bergen des früheren QwaQwas.

Außer der Hauptstadt gab es keine größeren Ortschaften. Außerhalb von QwaQwa lebten 1989 in Südafrika weitere rund 1.725.000 Basotho.

Geschichte

Ursprünglich lebten zwei Basothostämme in dem Gebiet, die Bakoena und die Batlokoa. Größte Stadt des Gebiets war Witsieshoek, das später in Phuthaditjhaba umbenannt wurde. 1969 wurden das Gebiet, das zuvor zum Oranje-Freistaat gehört hatte, von der südafrikanischen Regierung zum Bantustan (später Homeland) KwaKwa erklärt. Noch im gleichen Jahr wurde der Name in Basotho ba Borwa (deutsch: „Süd-Basotho“) abgeändert, 1972 in Basotho QwaQwa. Es war das einzige Homeland, das für Basotho bestimmt war. Chief Councillor (deutsch etwa: „Oberster Ratsherr“) war Wessel Motha.

Am 1. November 1974 wurde dem Homeland die Selbstverwaltung übertragen. Es wurde in QwaQwa umbenannt. Die gesetzgebende Versammlung hatte 20 Mitglieder. In der Folge bezog QwaQwa finanzielle Zuwendungen von Südafrika.

Im Februar 1975 wurde Tsiame Kenneth Mopeli Chief Minister (etwa: „Oberster Minister“). Er gehörte der Dikwankwetla-Partei an und führte QwaQwa bis 1994. Am 3. Dezember 1987 wurde die Township Botshabelo, die rund 200 Kilometer südlich in der Nähe von Bloemfontein liegt, Teil QwaQwas, so dass sich dessen Einwohnerzahl annähernd verdoppelte.[1]

Am 27. April 1994 wurde QwaQwa zusammen mit den neun anderen Homelands wieder mit Südafrika vereinigt. Bei den landesweiten Wahlen erhielt die Dikwankwetla-Partei 0,1 Prozent der Stimmen. Heute ist das Gebiet Teil der Gemeinde Maluti a Phofung in der Provinz Freistaat.

Demographie

In QwaQwa lebten mehr als 180.000 Basotho, nach Angliederung Botshabelos rund 288.000.[2]

Wirtschaft

Die meisten Bewohner trieben Subsistenzlandwirtschaft. Die Gewinnung von Baustoffen, Ziegeleien und die Möbelindustrie spielten eine gewisse wirtschaftliche Rolle. Viele Bewohner hatten Einkünfte aus der Wanderarbeit in anderen Teilen Südafrikas.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Chronik des 3. Dezember 1987 (englisch), abgerufen am 9. Februar 2011
  2. Eintrag auf britannica.com (englisch), abgerufen am 5. März 2010

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