- RC-Drift
-
Als RC−Drift bezeichnet man das Driften mit ferngesteuerten Autos.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Ziel des Driftens ist es, das Fahrzeug in einer Kurve seitlich zur eigenen Längsachse zu bewegen. Dazu wird am Kurveneingang zunächst in die Richtung der Kurve eingelenkt. Bricht das Heck aus, ist gegenzulenken, um zu verhindern, dass sich das Fahrzeug um seine eigene Achse dreht. Zu starkes Gegenlenken ist dabei zu vermeiden, da das Fahrzeug ansonsten geradeaus oder in die andere Richtung fährt. Der Driftwinkel kann korrigiert werden, indem man in kurzen Abständen zwischen Gas und Bremse wechselt.
Antrieb
Die Fahrzeuge werden nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf eine möglichst effektive Kontrolle der Kraftübertragung vom Reifen auf den Fahruntergrund hin ausgelegt. Alle Drift-Autos haben Allradantrieb. Es gibt 2 Arten von Allradantrieben: zentrale Kardanwelle (Motor längs zur Fahrtrichtung eingebaut) oder über Zahnriemen (Motor quer zur Fahrtrichtung). Der Kardanwellenanrieb ist in der Regel wartungsärmer, hat aber den Nachteil vom soganannten Torque Steer: Dabei wirk bei Gasgeben ein Drehmomentimpuls entgegen der Motordrehrichtung, welcher sich über die längsliegende Kardanwelle fortsetzt und damit quer zur Fahrzeuglängsachse wirkt. Speziell bei Modified-Motoren und starken Brushless-Systemen kommt dieser zum Tragen. Der Riemenantrieb ist von diesem Effekt ausgeschlossen, da der Motor quer zur Fahrtrichtung eingebaut ist und damit der Drehmomentimpuls in Fahrtrichtung wirkt. Dafür ist dieser Antrieb schmutzempfindlicher, kleine Steinchen können zwischen Riemen und Riemenrad gelangen, den Antrieb blockieren oder schlimmstenfalls Riemen und/oder Riemenräder beschädigen.
Um die Querlage der Autos zu begünstigen, werden zumeist die Differentiale gesperrt.
Fahrwerk und Reifen
Um die Kontrolle über die Autos behalten zu können, werden weiche Federn bevorzugt. Des Weiteren werden Spur- und Sturzeinstellungen so eingestellt, dass eine schnelle Lenkreaktion des Autos gewährleistet ist.
Im Gegensatz zu normalen RC-Autos werden im RC-Drift Reifen aus Polyethylen oder PVC benutzt, da diese eine geringere Reibung und Seitenführung besitzen.
Elektronik
Die Wahl der Antriebselektronik hängt von einigen Faktoren ab: Untergrund, Reifen, Gewicht des Autos, ...
(Folgendes sind langjährige Erfahrungswerte, aber keine Garantien!)
Motor Brushed: Motoren der Größe 540 mit 23-17 Turns Brushless: Motoren der Größe 540 mit 17,5-9,5 Turns (Sensorsteuerung bevorzugt!)
Regler Muss gut kompatibel mit dem Motor sein. Des Weiteren sollte er ein sehr feines Ansprechverhalten, und möglichst viele, fein einstellbare Variablen besitzen!
Servo Hier scheiden sich die Geister. Die Einen schwören auf die billigen Standardservos, die Anderen können sich nicht mit weniger als den 'HighEnd'-Produkten zufrieden geben. Man sollte selbst ein paar ausprobieren und dann selbst entscheiden, was einem angenehmer erscheint!
Akku Früher waren die NiXX-Akkus gang und gäbe, heute sind sie praktisch ausgestorben oder verstoßen.
Der aktuelle Standard (2011) sind Lithium-Akkus: LiPo: Lithium-Polymer LiFe: Lithium-Ferrit
Diese haben eine extrem stabile Spannungslage und liefern bis zum Schluss die volle Leistung. Dann brechen sie aber abrupt ein. Darum sollte man auf dem Regler unbedingt eine Spannungsabschaltung haben, um den Akku nicht zu beschädigen. Auch haben diese Akkus bis zu fünfmal mehr mögliche Ladezyklen.
Fernsteueranlage Hier gibt es ebenfalls viele verschiedene Meinungen. Der Standard ist heute die 2,4-GHz-Technologie. D.h. sobald eine Fernsteuerung damit ausgestattet ist, ist es einerseits Geschmackssache, andererseits eine Geld- und Zubehörfrage. Was soll die 'Funke' alles können (Telemetrie, Linkshänderumbaufähig, ABS-Bremse, Anfahrhilfe, uvm.)
Aussehen
Da es im RC-Drift (wie auch beim echten Driften) um das stilvolle Durchfahren von Kurven geht, spielt auch das Aussehen der Autos eine Rolle. Häufig vertreten sind Modelle von folgenden Fahrzeugen:
- Nissan 350Z
- Nissan 370Z
- Nissan Skyline
- Nissan Silvia S15
- Mazda RX-7
- Mazda RX-8
- Toyota Corolla GTS (AE86)
- Toyota Supra
- Subaru Impreza
- BMW M3
Auch Amerikanische Muscle-Cars eignen sich zum driften:
- Ford Shelby
- Dodge Viper
- Chevrolet Corvette
- Chevrolet Camaro
- Dodge Charger R/T
Diese werden mit Zubehörteilen wie aufwendigen Felgen, Auspuffatrappen, Spoilern, Lackierungen, etc. versehen.
Siehe auch
Weblinks
Wikimedia Foundation.