Chevrolet Camaro

Chevrolet Camaro
Chevrolet Camaro
Hersteller: General Motors
Produktionszeitraum: seit 1966
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé, zweitürig
Cabriolet, zweitürig
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines
Camaro-Logo

Der Camaro ist ein Pony Car (ein Sportwagen) des US-amerikanischen Automobilherstellers Chevrolet, der zum General-Motors-Konzern (GM) gehört. Laut Chevrolet leitet sich der Name „Camaro“ aus dem französischen Wort camarade ab, was sich mit „Kamerad“ oder „Freund“ übersetzen lässt.

Das weltbekannte sportliche Auto entstand als Konkurrenz zum Mitte der 1960er Jahre extrem erfolgreichen Ford Mustang und wurde als typischer Vertreter der Muscle-Cars schnell einer der beliebtesten Sportwagen. Ein ähnliches, nicht weniger erfolgreiches Konzept verfolgte der ebenfalls zu GM gehörende deutsche Automobilhersteller Opel mit dem Opel Manta.

Die Standardmotorisierung des Camaros waren immer großvolumige V8-Motoren jenseits der 200 PS. Ebenfalls angebotene Reihensechszylinder, später V6-Maschinen, in den 1980er Jahren auch Reihenvierzylinder, galten stets als „Sparversionen“.

Zwischen 1966 bis 2002 kamen vier unterschiedliche Camaro-Generationen auf den Markt. Ab 1993 wurde die vierte Generation des Camaro gebaut, sie hat aber mit dem ursprünglichen Design nicht mehr viel gemein. In Deutschland war ein 3,8-Liter-V6 mit 142 kW (193 PS) als Coupé und Cabrio im Angebot. Der 5,7-Liter-V8 als Z28 mit 212 kW (288 PS) wurde in Deutschland ausschließlich als Coupé mit T-Tops (zwei herausnehmbaren Glasdachhälften) verkauft.

Da er auf der gleichen Plattform (F-Body) aufbaut, gilt der Pontiac Firebird als sein Schwestermodell.

Das nur in den USA angebotene Top-Modell trägt die Bezeichnung SS, abgeleitet von Super-Sport, und war als Coupé und Cabrio erhältlich. Diese Modelle wurden jedoch nicht von General Motors gefertigt, sondern von SLP, einem eigenständigen Tuner und Veredler, vergleichbar mit der M-GmbH bei BMW oder AMG bei Mercedes-Benz.

Im Jahre 2002 wurde die Produktion der vierten Generation eingestellt, erst 2009 nahm GM die Produktion mit der fünften Generation wieder auf.

Inhaltsverzeichnis

Die Varianten

Die erste Generation (1966–1970)

Chevrolet Camaro SS, 1967
Seitenansicht des Camaro SS
Chevrolet Camaro SS 350 Convertible, 1967

Die ersten Camaros basierten auf der damals neu entwickelten Chevrolet Nova-Plattform von 1966. Diese war eine Universal-Plattform und umfasste die Bodengruppe von Windschutzscheibe/Spritzwand bis zum Heck. Die Front wurde durch einen Stahlrahmen realisiert. Von Anfang an konnte der Camaro als Coupé oder Cabrio bestellt werden. Die Zubehörliste umfasste knapp 80 Optionen, drei Hauptpakete und verschiedene Motorisierungen. Neben dem RS-Modell stieß das SS-Modell auf größeres Interesse.

Im Dezember 1966 schuf Chevrolet einen der bekanntesten Optionen-Kodes, den Z-28. Er blieb unbeworben und war daher zunächst bei den Käufern unbekannt; es wurden 1967 nur 609 Einheiten produziert. Das Paket umfasste einen speziellen 4,9-Liter-V8-Motor, Scheibenbremsen vorn, Sportfederung und ein 4-Gang-Getriebe der Firma Muncie. Er war kaum mit anderen Optionen kombinierbar. Mit diesem Auto sollte eine erfolgreiche Teilnahme an der „Club of America Trans Am“ Rennserie erreicht werden, zugelassen wurden jedoch nur frei verkäufliche Straßenfahrzeuge. Die Leistung des Motors wurde mit wenig beeindruckenden 290 PS angegeben, Messungen auf Prüfständen ergaben jedoch 360 bis 400 PS. Der Z-28 galt als schwierig in der Handhabung, der hoch drehende Motor war bei niedrigen Drehzahlen sehr träge und wurde optimal bei 7500 Umdrehungen pro Minute geschaltet. Einmal in Fahrt, war er nur schwer zu schlagen und erreichte zahlreiche Rennsiege. Der Bekanntheitsgrad des Camaro stieg rapide nach dem Einsatz als Pace Car beim Indianapolis 500-Rennen.

Motoren:

  • 3,8 l (230cui) R6 140 PS
  • 4,0 l (250cui) R6 155 PS
  • 4,9 l (302cui) V8 290 PS (Z-28)
  • 5,4 l (327cui) V8 210 PS
  • 5,4 l (327cui) V8 275 PS
  • 5,7 l (350cui) V8 255 PS
  • 5,7 l (350cui) V8 295 PS (SS350)
  • 6,5 l (396cui) V8 375 PS (SS396)
  • 6,5 l (396cui) V8 425 PS (SS396)

1968

Neben optischen Veränderungen wurde die bemängelte Federung der Hinterachse überarbeitet. Statt einer einfachen Blattfeder wurden eine mehrschichtige Blattfeder eingesetzt und die Stoßdämpfer abgestuft. Der Bekanntheitsgrad der Z-28-Option stieg und es wurden davon 7199 Einheiten verkauft.

1969

Es gab wiederum optische Überarbeitungen an Karosserie, Kühlergrill, Türen und Rücklichtern. Das Auto wirkte dadurch breiter und flacher. Im Innenraum gab es ein überarbeitetes Armaturenbrett und komfortablere Sitze.

Chevrolet Camaro RS, 1969

Doch die große Neuigkeit war die Verfügbarkeit eines 7-l-V8-Motors mit 425,2 PS. Die ersten Autos wurden von Autohäusern umgebaut, eines der bekanntesten war der Yenko Camaro 427. Chevrolet lieferte die Autos mit dem Motor in einer Holzkiste, komplettiert wurden sie erst von den Händlern.

In den Schatten gestellt wurden diese modifizierten Camaros durch den ZL1 von Chevrolet, speziell entworfen zur Teilnahme an „NHRA Super Stock“-Rennen. Grundlage war ein SS mit 6,5-l-V8-Motor und 375 PS, der mit dem F41-Sportfahrwerk, Scheibenbremsen vorn und einem verstärkten 4-Gang-Getriebe ausgestattet wurde. Statt des normalen L72, wie er von den Händlern verbaut wurde, bekam der ZL1 den ersten von Chevrolet hergestellten Aluminium-Motor (L88). Die Leistung wurde im Zulassungsschein mit 430 PS angegeben, andere Messungen jedoch bestätigten ohne weiteres 550 PS. Einige, speziell für den Renneinsatz konzipierte Motoren, erreichten sogar bis zu 580 PS. Es dürfte sich damit um den leistungsstärksten Motor handeln, der von Chevrolet im Handel angeboten wurde.

Erreicht wurden solch astronomische Werte durch Maßnahmen wie der Kompressionssteigerung (von damals üblichen 8,5:1–10,5:1) auf gewaltige 12,5:1. Diese Leistung hatte ihren Preis: der ZL1 kostete für die damalige Zeit hohe 7200 US-Dollar und damit etwa doppelt soviel wie der zugrunde liegende SS Camaro. Durch den hohen Preis waren die Autos schwer absetzbar und der Verkauf dauerte bis Anfang der Siebziger. Für die Rennen war eine Mindestproduktion von 50 Autos vorgeschrieben, Chevrolet produzierte 69 Einheiten. Aufgrund seiner Besonderheiten und der geringen Stückzahl hat der ZL1 heute einen hohen Sammlerwert.



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