Driften (Motorsport)

Driften (Motorsport)
Ein Toyota Supra beim Driften.

Driften ist eine Motorsportart, die aus der gleichnamigen Fahrtechnik entstanden ist. Hierbei versucht der Fahrer sein Fahrzeug zum Übersteuern zu bringen, während er die Kontrolle und ein hohes Fahrtempo beibehält. Bei diesen Fahrmanövern zeigen die gelenkten Vorderräder zur Kurvenaußenseite, die hinteren Räder haben einen höheren Schräglaufwinkel als die Vorderräder. Als Motorsport-Wettbewerb wird das Driften weltweit ausgetragen, wobei es auf Geschwindigkeit, Driftwinkel und Eleganz der Drifts ankommt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Driften als Fahrtechnik ist sehr verbreitet im Motorsport. Im Disziplinen wie Rallye, Speedway oder Supermoto wird es genutzt, um höhere Kurvengeschwindikeiten zu erzielen.

Die Entstehung als Motorsportart geht auf die Achtziger Jahre zurück. Japanische Tourenwagenfahrer nutzten die Fahrtechnik um sich in Rennen einen Vorteil zu verschaffen. Inspiriert davon produzierte Keiichi Tsuchiya 1987 ein Video Namens Pluspy, in welchem er auf einem Toyota AE86 auf öffentlichen Straßen driftete. Schon 1988 wurde unter dem Banner der D1 Grand Prix ein erster Wettbewerb in Japan ausgetragen. Erst Mitte der Neunziger wurden auch erste Veranstaltungen in den USA ausgetragen. Mittlerweile hat der Sport aber auch weltweit an Popularität gewonnen. So ist in Deutschland die seit 1999 ausgetragene Internationale Driftchallenge recht populär. Auch Filme wie The Fast and the Furious, die sich im Umfeld der Tuner- und Driftszene bewegen, taten ihr Übriges.

Organisiert sind die Serien zumeist von privaten Promotern. Es gibt keine oberste Motorsportbehörde, wie die FIA, die ein einheitliches Reglement erarbeitet. So wurden 2008 die ersten Drift-Weltmeisterschaften in Long Beach ausgetragen. Veranstaltet von Red Bull wurde Rhys Millen auf einem Pontiac Solstice GXP erster WM-Sieger. Das Feld bestand hauptsächlich aus Teilnehmern der US-amerikanische Formula D (Formula Drift). Es waren aber auch einige wenige Japaner und Europäer am Start.

Wettbewerbe

Team-Driften

Die Wettbewerbe werden üblicherweise mit einer Qualifikation begonnen. Hier müssen sich zumeist die besten 16 Fahrer mit guten Rennläufen für das Finale qualifizieren. Bei diesen Läufen sind die Fahrer in der Regel einzeln unterwegs. Die Strecken sind häufig nur einige hundert Meter lang und sind mehrheitlich kurvenreiche Abschnitte von richtigen Rennstrecken. So gibt es Drift-Veranstaltungen in der Sachskurve des Hockenheimrings, im Bereich Priory und Luffield des Silverstone Circuit oder auch auf Ovalkursen wie dem Irwindale Speedway in den USA. Hier wird sogar in den Steilkurven gedriftet.

Bei den Drifts kommt es auf die erreichte Geschwindingkeit, Driftwinkel, Linienwahl und den Stil an. So werden flüssiges Fahren und das nahe Heranfahren an Streckenbegrenzung und Gegner hoch bewertet. Die Bewertung wird von unabhängigen Juroren vorgenommen. In den Finalläufen werden im Gegensatz zu der Qualifikation zwei Fahrzeuge gleichzeitig ins Rennen geschickt. Im direkten Duell wird die Strecke zweimal befahren, wobei jeder Fahrer einmal das Führungsfahrzeug ist und überholt werden darf. Entweder wird von der Jury direkt ein Sieger des Duells ermittelt, oder es werden pro Lauf Punkte vergeben, wobei die höchste Punktzahl über den Laufsieger entscheidet. So wird dann im K.O.-System ein Sieger des Wettbewerbs ermittelt.

Zu Show-Zwecken sind auch manchmal mehr als zwei Fahrzeuge auf der Strecke. Auch der Veranstaltungsmodus variiert je nach Serie und Promoter.

Europa Meisterschaft

Seit dem Jahr 2009 veranstaltet die International Drift Series eine Europameisterschaft (EM). Als letzter Termin der Saison wird am Nürburgring (Müllenbachschleife) der Endlauf ausgetragen.

Fahrtechnik

Hauptartikel: Fahrtechnik

Beim Driften werden meistens leichte Fahrzeuge mit Heckantrieb und hoher Motorleistung und Drehmoment eingesetzt. Populär sind neben diversen BMW-Typen Fahrzeuge wie der Nissan 350Z, Nissan Silvia oder der Toyota AE86. Dieser war auch in Pluspy zu sehen. Fahrzeuge mit Allradantrieb, wie sie aus dem Rallyesport kommen, werden zumeist auf Heckantrieb umgebaut. Dieser bietet den Vorteil, gezielt über das Durchdrehen der Hinterräder den Driftwinkel zu kontrollieren. Dieses Fahrverhalten nennt man Power-Oversteer, also ein provoziertes Übersteuern durch schieren Überfluss an Motorleistung. Fronttriebler sind zu Driften relativ ungeeignet, da sie eher zu Unter- als zum Übersteuern neigen. Ein Übersteuern kann beim Frontantrieb aber durch das Einsetzen der Handbremse erzeugt werden.

Profis nutzen neben der Handbremse und dem Power-Oversteer auch das übermäßig schnelle Herunterschalten oder das Betätigen der Kupplung, um das Fahrzeuge gezielt instabil zu machen. Eine weitere Technik ist es, das Auto in eine Pendelbewegung zu bringen. Dabei versucht der Fahrer kleine Schlangenlinien zu fahren, sodass das Heck des Fahrzeuge bei einem plötzlichen und starken Einlenkmanöver ausbricht.

Siehe auch

Weblinks


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