Raaberkreuz

Raaberkreuz
Raaber Kreuz in Ulrichskirchen-Schleinbach

Als Raaberkreuz bezeichnet man Bildstöcke, die nach der Rückeroberung der Festung Raab (Győr im heutigen Ungarn) im Jahr 1598 nach einem Erlass Kaiser Rudolfs II. errichtet wurden. Diese Marterln führen oft auch etwas andere Bezeichnungen wie Raaber Kreuz, Rabakreuz oder Türkenkreuz.

Der Erlass Rudolfs lautete:

„Wir Rudolf der Ander (der Zweite) von Gottes genaden erwälter Römischer Khayser etc. etc. geben euch gnediglich zu vernemen: Demnach durch sonder Gnad Gottes die vestung Raab widerumben in unser Hand kommen,.....empfehlen wir hiemit Euch allen dass Ihr Gott zu Ehrn und Danksagung an Straßen, Pässen, Wegschaiden umbgfallene oder von bosshaftigen Leüthen und Bildstürmern nidergerissene stainerne oder andere Creutz und pet Marter Säulen wiederumb aufrichtet und darein mit leslichen schwarzen Buchstaben volgende Schrifft machen lasset:“

„Sag Gott dem Herrn Lob und Danck
dass Raab wieder kommen in der Christen Handt,
den Neun und zwainzigsten Martii im 1598 – Jahr.“

Mit diesem Text wurden zahlreiche Tabernakelbildstöcke in Ostösterreich errichtet. Aber auch alte Marterln wurden mit dieser oder ähnlichen Inschriften erweitert.

Beispiele von kompletten Bildstöcken:

Inhaltsverzeichnis

Geschichtlicher Hintergrund

Die Festung Raab geriet im Jahr 1594 durch Verrat des Grafen Hardegg in den Besitz der Türken. Im Jahr 1598 eroberten sie die Habsburger unter dem Kommando von Fürst Adolf von Schwarzenberg und Niklas Pálffy ab Erdöd[1] wieder und drängten die Türken wieder ostwärts, was einen großen Erfolg während des Langen Türkenkrieges bedeutete. Im Folgejahr wurde Schwarzenberg auch zum Reichsgrafen ernannt.

Literatur

  • Pia Maria Plechl: Gott zu Ehrn ein Vatterunser pett, Bildstöcke, Lichtsäulen und andere Denkmale der Volksfrömmigkeit in Niederösterreich, Verlag Herold Wien – München, 1971

Einzelnachweise

  1. Familie Pálffy ab Erdöd abgerufen am 5. November 2011

Weblinks


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