Rana sylvatica

Rana sylvatica
Waldfrosch
Waldfrosch (Rana sylvatica)

Waldfrosch (Rana sylvatica)

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Überfamilie: Ranoidea
Familie: Echte Frösche (Ranidae)
Gattung: Echte Frösche (Rana)
Art: Waldfrosch
Wissenschaftlicher Name
Rana sylvatica
Le Conte, 1825

Der Waldfrosch (Rana sylvatica), auch Eisfrosch genannt, ist eine nordamerikanische Amphibien-Art aus der Familie der Echten Frösche (Ranidae) und der Gattung Rana. Er gehört ferner zur Gruppe der Braunfrösche und ähnelt damit im Aussehen, aber auch in einigen ökologischen Ansprüchen und Verhaltensweisen den europäischen Arten Grasfrosch, Moorfrosch oder auch Springfrosch (siehe dort).

Der Trivialname „Waldfrosch“ wird auch noch für weitere Froscharten verwendet; vergleiche beispielsweise Australischer Waldfrosch.

Manche Autoren stellen die Art in eine neu abgegrenzte Gattung Lithobates unter dem Namen Lithobates sylvaticus (Le Conte, 1825).[1]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Waldfrösche werden bis etwa acht Zentimeter lang, wobei die Männchen allerdings deutlich kleiner bleiben. Auf dem glatthäutigen bis leicht rauhen Rücken verlaufen zwei erhabene Drüsenleisten und dazwischen oft kleinere Falten. Die Färbung der Oberseite variiert zwischen gelbbraun, grau, orangefarben, rosarot-bräunlich und dunkel-graugrün; die Weibchen tendieren dabei mehr zu den rötlichen Farbtönen. Es können auch schwärzliche oder dunkelbraune Flecken vorhanden sein. Zudem weisen viele Exemplare aus dem Westen und Norden des Verbreitungsgebietes eine weiße Linie auf der Rückenmitte auf. Die helle Unterseite ist gelblich oder grünlich-weiß und nur gelegentlich dunkel gepunktet.

Immer vorhanden ist der für Braunfrösche typische dunkle, dreieckige Schläfenfleck, innerhalb dessen auch das Trommelfell liegt, welches im Durchmesser kleiner ist als das Auge. Vor den Augen setzt sich je ein dunkler Streifen über die Nasenlöcher bis zur Schnauzenspitze fort, so dass bei kräftiger gefärbten Exemplaren der Eindruck einer „Räubermaske“ entsteht. Die Männchen verfügen über paarige innere Schallblasen, haben aber nur eine leise „Stimme“, die sie während der kurzen Laichzeit im Frühling für Paarungsrufe einsetzen. Außerdem entwickeln sie in dieser Phase, wie viele Froschlurchmännchen, Brunstschwielen an den Daumen.

Lebensraum und Verbreitung

Verbreitungskarte

Es werden feuchte Waldgebiete im Norden Nordamerikas zwischen Alaska, allen Provinzen Kanadas und dem Nordosten der USA besiedelt. Der Waldfrosch überschreitet dabei auch den nördlichen Polarkreis und dringt damit weiter nach Norden vor als jeder andere nordamerikanische Froschlurch. Als Orientierungslinie kann die nördliche Baumgrenze zwischen Alaska und Labrador dienen. Die Habitate im Wald können durchaus in größerer Entfernung zum nächsten Gewässer liegen. Die Art ernährt sich unter anderem von Käfern, Schnecken und Spinnen.

Besonderheiten

Als Anpassung an die kalten Bedingungen seines Verbreitungsgebietes hat der Waldfrosch die Fähigkeit entwickelt, die Körperflüssigkeiten zwischen den Gewebezellen im Winter bei direkten Umgebungstemperaturen von bis zu -5°C zu etwa einem Drittel einfrieren zu lassen - daher auch der Trivialname Eisfrosch. Damit seine Körperzellen dabei durch Eiskristalle – die sich unter der Haut sichtbar abzeichnen können – keinen Schaden nehmen, produziert er bei Einsetzen des Frostes ein körpereigenes Frostschutzmittel aus Glukose und - nach neuen Erkenntnissen - Harnstoff innerhalb der Zellen.


Mechanismus zur Erhöhung der Gefriertoleranz

Bei erster Eiskristallbildung auf der Haut der Frösche kommt es zur Ausschüttung von Adrenalin. Dem folgt die Bildung von Glykogen aus Glukose in der Leber. Glykogen erreicht daraufhin Konzentrationen bis zu 300 mOsm in der extrazellulären Flüssigkeit des Frosches. Die "normale" Konzentration beträgt 5 mOsm. Die erhöhte Osmolarität hat zur Folge das Wasser dem Gradienten folgt, aus der Zelle ausströmt und zusätzlich der Gefrierpunkt erniedrigt wird. Die Eiskristallbildung findet nun vorwiegend im Extrazellularraum statt und die Membranen der Zellen werden nicht zerstört. Funktionen wie Herzschlag, Blutfluss und Atmung setzen in dieser Phase völlig aus. Im Frühjahr taut der Frosch dann wieder auf.

Während die Glukoseproduktion allerdings erst durch das Einfrieren des Extrazellularraumes ausgelöst wird, wird der Harnstoff im allgemeinen bei osmotischem Stress angesammelt. Da eine hohe Harnstoffkonzentration zu einem Hypometabolismus führt, dient die Akkumulation des Harnstoffs der generellen Anpassung an trockene Lebenssituationen. Das Einfrieren ist eine dieser "trockenen" Episoden, da schließlich kein freies Wasser verfügbar ist. Zusätzlich zur Metabolismusreduktion dient der Harnstoff auch dem Frostschutz.

Einzelnachweise

  1. American Museum of Natural History: Database "Amphibian Species of the World"

Weblinks


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