- Austauschbau
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Der Austauschbau ist ein Konzept der industriellen Produktion, dessen Anfänge bei Honoré Blanc um 1750 und in der Musketenfertigung durch Eli Whitney um 1800 liegen. Ursprünglich aus dem Maschinenbau kommend, bildet es heute die Grundlage für Großserien- und Massenfertigung.
Der Grundsatz des Austauschbaus besagt:
Beliebig viele, zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten gefertigte Teile "A" müssen zu beliebig vielen, ebenso gefertigten Teilen "B" ohne Nacharbeit passen.
Austauschbau beruht auf einem System von allgemein verbindlichen, standardisierten Toleranzen und Passungen. Je nach Funktion werden für die einzelnen Teile bereits bei der Konstruktion die genormten Passungen und die zugehörigen Fertigungstoleranzen festgelegt. Um diese einzuhalten, werden zunehmend präzisere Spezialmaschinen und Werkzeuge, die ebenfalls den genannten Toleranzen entsprechen, eingesetzt. Des Weiteren ist ein System von Lehren und Messwerkzeugen notwendig, mit denen die Einhaltung der Vorgaben während der Fertigung und danach in der Qualitätskontrolle überprüft werden. Unterstützt wird das Prinzip durch den Einsatz möglichst vieler Normteile, wie Schrauben, Stifte und anderer in Massenfertigung produzierter Elemente, schon bei der Konzeption einer Maschine.
Austauschbau ist das Instrument, das Arbeitsteilung und Spezialisierung in der modernen Industrie erst ermöglicht hat. Ohne dieses Prinzip wäre eine ökonomisch vertretbare Produktion größerer Stückzahlen von komplexen Maschinen, Geräten, Fahrzeugen und Güterwagen nicht möglich.
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