- Raszien (Fürstentum)
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Рашка
Raška
Raszien
7. Jahrhundert - 14. JahrhundertHauptstadt Stari Ras Regierungsform Fürstentum Religion Orthodox Gegründet Anschluss an Serbien
7. Jahrhundert 14. Jahrhundert
Karte Raszien (serbisch: Рашка/Raška) ist eine historische Region im Südwesten Serbiens. Die Region erstreckt sich vom Osten her über ein Gebiet im Bereich der Flüsse Ibar und Lim, Kosovo und Metochien im Süden Serbiens über die südwestliche Gebirgsregion an der Grenze zu Montenegro bis zur Herzegowina. Von Norden her umfasst die Region die meisten Gebiete der heutigen Bezirke Zlatibor, Raška und Moravica. Der südliche Teil der Region befindet sich heute überwiegend im Norden Montenegros und zu einem kleinen Teil in Nordalbanien.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Eine Theorie besagt, dass der Name der historischen Region von der Stadt Ras abgeleitet wird, wonach es ein slawisierter römischer Name ist.
Eine weitere geht davon aus, dass dies ein serbischer Name für eine vor der großen Völkerwanderung besiedelten Region oder einem Stammesvorsteher war, mit dem sie das neue Gebiet besiedelten und nach ihm tauften. Im ostdeutschen, tschechischen und polnischen Raum taucht der Name in etwas abgewandelter Form ebenso auf. Beispiele hierzu sind Rudolf Raschka, Jiří Raška, Rašov (CZ), Rašovice (CZ), Raška Gratica (BG). Die Ursprünge Raschka bzw. Raška gehen wohl auf die Namen Rastko, Radslav, Radoslav, Raslav und Rastislav zurück.
Geschichte
Als erster Herrscher eines relativ unabhängigen Reiches, das sich aus dem serbischen Siedlungsgebiet in Südosteuropa herauskristallisierte, wird der in der Mitte des 9. Jahrhunderts lebende Vlastimir, der Begründer des Hauses der Vlastimirić, angesehen. Der Kaiser von Byzanz, Konstantin VII. beschrieb im 10. Jahrhundert in seinem Werk De Administrando Imperio Raszien als Siedlungsgebiet der Serben auf dem Balkan. Ende des 11. Jahrhunderts geriet das Gebiet in den Einflussbereich Konstantin Bodins. Konstantin Bodin setzte zur Verwaltung von Raszien den Župan Vukan ein, den Begründer des Hauses Nemanja. Raszien kam 1217 in den Rang eines Königreiches des ersten erhobenen serbischen Staates durch den Begründer Stefan Nemanja.
1219 kam das Bistum Ras, das bis dahin dem Erzbistum Ohrid unterstand, zum Erzbistum Peć und damit unter die Jurisdiktion der autokephalen Serbisch-Orthodoxe Kirche. 1346 wurde es selbst zum Erzbistum erhoben.
Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Raszien von den Osmanen erobert. Unter diesen wurde es bis zum Ersten Balkankrieg und dem Zurückschlagen der Osmanen durch Serbien zum Kerngebiet des Sandschaks von Novi Pazar.
Schule von Raška
Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert entwickelte sich in Raszien ein eigener Kunststil, der so genannten Schule von Raška. Dieser zeichnete sich durch eine Mischung byzantinischer und westlicher Stilelemente aus.
Siehe auch
Literatur
- Georg Stadtmüller: Geschichte Südosteuropas, R. Oldenbourg Verlag, München, 1976, ISBN 3-486-46342-X
- Holm Sundhaussen: Geschichte Serbiens (S. 24). Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar 2007, ISBN 978-3205-77660-4
- Edgar Hönsch, Karl Nehring, Holm Sundhaussen: Lexikon zur Geschichte Südosteuropas (S. 554)., Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar 2004, ISBN 3-205-77193-1
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