- Rat der Täler
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Der Consell General de les Valls (Generalrat der Täler) ist das Einkammerparlament von Andorra.
Inhaltsverzeichnis
Organisation
Im Rat sitzen 28 Abgeordnete, die für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt werden. 14 von ihnen werden per Verhältniswahlrecht für ganz Andorra gewählt, 14 werden in den 7 parròqies (Gemeinden) bestimmt. Bis 1997 entsandte jede Gemeinde 4 Abgeordnete, da die Zahl der Wahlberechtigten in den einzelnen Gemeinden zwischen 350 und 2.500 schwankt, führte dies zu einer starken Überrepräsentation kleiner Gemeinden. Um dies auszugleichen, wurden Listenverbindungen eingeführt. Der Präsident des Parlaments ist der Sindic, der Vizepräsident der Subsindic.
Mit Zustimmung der Co-Fürsten ernennt der Generalrat den Regierungschef, den Regierungspräsidenten (Cap de Govern). Dieser ernennt die sieben weiteren Minister der Regierung. Derzeitiger Regierungschef ist Albert Pintat Santolària.
Mitglieder
Bei den letzten Parlamentswahlen im April 2005 gewann die Partit Liberal d’Andorra (PLA – Liberale Partei Andorras) 14 Sitze, die größte Oppositionspartei, die Partit Socialdemòcrata (PS – Sozialdemokratische Partei) elf. Die restlichen drei Sitze verteilen sich auf das Centre Demòcrata Andorra (CDA – Demokratisches Zentrum Andorra, die frühere PD - Demokratische Partei) sowie die Renovació Democràtica (RD – Demokratische Erneuerung). Parteien sind dabei in Andorra ebenfalls relativ neu. Die erste gründete sich 1976, rechtlich anerkannt sind sie erst seit 1992.
Die liberale Partei konnte dabei ihre dritte Wahl nacheinander seit 1994 gewinnen. Oppositionsführer ist der Sozialdemokrat Jaume Bartumeu.
Geschichte
Das erste Parlament in Andorra bestand seit 1419. Der Consell de la Terra wurde von der Bevölkerung gewählt und bestimmte Syndics, die die Verwaltung des Fürstentums übernahmen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es de facto zur Machtbastion einiger Familien, was im Laufe des 19. Jahrhundert schließlich zu anhaltendem Widerstand in der Bevölkerung führte. 1886 reformierte sich das Parlament.
Hinter den Reformen stand Guillem de Areny y de Plandolit und sie bewirkten:
- Der Consell de la Terra wurde aufgelöst, an seine Stelle trat der Consell General de las Valls mit einem Syndic und Subsindyc.
- Wahlberechtigt waren alle Familienoberhäupter.
- Die Wahlen fanden regelmäßig statt: 12 der damals 24 Mitglieder aus sechs Gemeinden wurden alle zwei Jahre im Wechsel gewählt.
In den 1930ern folgte eine weitere konstitutionelle Krise. Unter anderem begann der Rat, Andorra regelmäßig als eine Republik zu bezeichnen, was auf wenig Gegenliebe bei den Co-Fürsten stieß. Auf ihren Beschluss hin löste sich die ganze Versammlung 1933 auf. Bei Sonderwahlen wurde das ganze Parlament neu gewählt. Zu diesem Anlass wurde das aktive Wahlrecht auf alle Männer über 25, das passive auf alle Männer über 30 ausgedehnt.
1970 führte das Fürstentum das aktive Frauenwahlrecht für Frauen über 25 ein. 1971 wurde das aktive Wahlrecht für Frauen und Männer über 21 Jahre eingeführt, das passive Wahlalter für Männer auf 25 Jahre gesenkt. Ab 1973 besaßen auch Frauen das passive Wahlrecht.
Seit 1978 existiert mit Escaldes-Engordany eine siebte Gemeinde, wodurch die Zahl der Abgeordneten auf 28 stieg. Seit 1982 existiert der Regierungsrat.
Weblinks
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