- Ratschow-Lagerungsprobe
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Die Ratschow-Lagerungsprobe ist ein medizinischer Test. Er dient dazu, eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) der unteren Extremität zu diagnostizieren.
Ablauf des Tests
Zur Durchführung des Tests muss sich der Patient auf den Rücken legen und die Beine im Winkel von 90° anheben. Dann vollführt er über maximal zwei Minuten oder bis zum Auftreten von Schmerzen ca. 30 Sprunggelenksbewegungen pro Minute. Patienten, die die Beine nicht solange halten können, sollen diese abstützen oder von anderen Personen halten lassen.
Nach Ablauf dieser Zeit setzt sich der Patient hin und lässt die Beine herabhängen. Daraufhin werden die Zeiten bis zum Erreichen der folgenden Zustände der Venenfüllung gemessen. Bei der pAVK sind diese Zeiten allgemein verlängert. Bei den folgenden Angaben handelt es sich um Richtwerte:
- Leichte diffuse Rötung der Füße: Normalerweise wird dieser Zustand innerhalb von 5 Sekunden erreicht. Bei Patienten mit pAVK dauert dies wesentlich länger (20 bis 60 Sekunden).
- Venenfüllung am Fußrücken: Normal sind bis zu 20 Sekunden. Bei pAVK-Patienten dauert die vollständige Venenfüllung über 60 Sekunden.
Während der Ratschow-Lagerungsprobe sollte noch auf andere Zeichen geachtet werden: Setzen während des Beinhebens Schmerzen ein, werden sie ausgeprägt und anhaltend blass oder gibt es eine Seitendifferenz der Färbung der Füße, spricht dies ebenfalls, auch ohne Füllungszeitverlängerung, für eine manifeste pAVK. Fällt die Ratschow-Lagerungsprobe positiv aus oder sprechen andere Zeichen für eine pAVK, muss eine weitergehende Diagnostik erfolgen, um die Verdachtsdiagnose zu sichern.
Im fortgeschrittenem Stadium der pAVK (III/IV) und bei bestehender schwerer Herzinsuffizienz ist die Untersuchung jedoch kontraindiziert.
Literatur
- M. M. Kochen: Duale Reihe - Allgemeinmedizin, Thieme Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-313-141383-3
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten! Kategorien:- Diagnostisches Verfahren in der Angiologie
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