- Raubbau an der Natur
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Unter Raubbau versteht man die Nutzung natürlicher Ressourcen (Natur- und Bodenschätze) ohne Rücksicht auf die Folgewirkungen. Raubbau ist am kurzfristigen Gewinn orientiert, wobei er in der Folge eine langfristige Nutzung erschwert oder gar verhindert. Im Gegensatz dazu steht die Nachhaltigkeit.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Unter Raubbau an der Natur wird eine kaum oder gar nicht reversible Einflussnahme an der Natur verstanden. Mit Natur ist hier die Umwelt gemeint, die sich so entwickelt hätte, wenn der Mensch keinen weiteren Einfluss genommen hätte. Mit der Einflussnahme wird in der Regel ein negativer Effekt verbunden.
Als Ursachen für Raubbau an der Natur gelten:
- schwache oder sehr stark zeitversetzte (und damit schwache) wirtschaftliche Rückkopplung auf die Verursacher.
- Gewinnabsicht
- wirtschaftliche Unterbewertung der Natur-Ressourcen
Raubbau in Urwäldern
Eine klassische Form von Raubbau ist die Ausbeutung naturbelassener Wälder, so genannter Urwälder. Durch Kahlhieb des gesamten Areals oder selektiver Auswahl besonders begehrter Bäume wird das Ökosystem geschädigt oder zerstört.
Raubbau im Bergbau
Werden Lagerstätten von Bodenschätzen nicht planmäßig erschlossen, sondern durch unplanmäßiges Graben immer den besten Vorkommen nach, dann kann dies nach einiger Zeit eine langfristige Nutzung des Vorkommens erschweren. Man spricht dann ebenfalls von Raubbau oder Wildem Bergbau. Eine geplante Erschließung des Vorkommens durch einen Untertage-Bergbau wird durch den Raubbau erschwert.
Beispiele
- Abholzung
- Abholzung von Regenwald
- Rodung und Übernutzung von Wald im Mittelmeerraum: Die Gebiete von Griechenland, Italien und Spanien sollen Historikern zufolge dicht bewaldet gewesen sein, bis der Schiffbau, energetische Nutzung und Landwirtschaft zu einer Abnahme des Waldfläche geführt hat, von dem sich diese Regionen bis heute nicht erholt haben sollen.
- Rodung von Bergwald mit der Folge von Muren und Überschwemmungen
- Goldgewinnung mit Kaliumcyanid
- Überfischung, Überweidung, Überdüngung
- Monokultur
Folgen
Man schreibt unterschiedliche Phänomene zumindest teilursächlich einem Raubbau an der Natur zu:
- Artensterben
- Verwüstung, Verödung, Versalzung von Boden
- Seuchen und Plagen (z.B. durch massenhaftes Auftreten von Schädlingen einer in Monokultur angebauten Pflanze)
- Waldbrände als Folge von Brandrodung zur Gewinnung landwirtschaftlicher Produktionsflächen
Sonstiges
Als Raubbau wird bei Menschen auch eine bestimmte Lebensweise bezeichnet. Diese weist auch die Merkmale, welche oben beschrieben wurden, auf. Dabei werden die körperlichen Ressourcen erst voll ausgekostet, bis der Körper erste Mangelerscheinungen vorweist. Diese Lebensweise tritt oftmals in Zusammenhang mit einem sehr ungeregeltem Tagesablauf auf. Folgen davon können überhöhter Blutdruck, Übergewicht, Herz-Kreislaufstörung und vorzeitige Alterung der Organe, Knochen und Haut sein.
Literatur
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7
Weblinks
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