Raupenhelm

Raupenhelm
Banastre Tarleton, Ölgemälde von Sir Joshua Reynolds, 1782
Ludwig II. in der Uniform des 4. Chevauleger Regiments mit Raupenhelm

Der Raupenhelm ist ein militärischer Helmtyp, bei dem über der Helmglocke (direkt oder auf einem Metallbügel) eine Pelzraupe angebracht ist. Oft (insbesondere bei niedrigeren Rängen) war die Raupe nur aus Wolle gefertigt. Die Helmglocke bestand aus Metall oder Leder und schützte den Träger ausreichend vor Säbelhieben. Hinzu kam ein (in der Regel metallener) Kinnriemen, der zusätzlichen Schutz bot.

Geschichte

Der Raupenhelm kam bereits in der Antike vor, verschwand dann aber wieder. Ab dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg erfreute er sich insbesondere bei der Kavallerie wieder zunehmender Verbreitung. Der englische Raupenhelmtyp mit seiner in die Stirn gezogenen Raupe ist nach Banastre Tarleton (einem britischen Kommandeur dieses Krieges) benannt. Im vorrevolutionären Frankreich, in Bayern, Württemberg, Würzburg und Österreich trugen den Raupenhelm auch große Teile der Fußtruppen. Im Verlauf der Napoleonischen Kriege wurde dieser Helmtyp bei den Fußtruppen aber weitgehend durch den billiger herzustellenden Tschako verdrängt. Von 1843 an setzte sich dann bei der Kavallerie die Pickelhaube durch. Nur in Bayern hielt man bis zum Tod Ludwigs II. an dieser für das bayerische Heer so charakteristischen Helmform fest.

Literatur

  • Wilhelm von Diez: Unterm Raupenhelm. Die Bayerische Armee 1848 - 1864. München 1979

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