- ReFood
-
Refood GmbH Rechtsform GmbH Gründung 1991 Sitz Selm, Deutschland Branche Dienstleister Website www.refood.de Die ReFood GmbH ist eine Tochterfirma der SARIA Bio-Industries AG & Co. KG, einer der drei Geschäftsbereiche des Rethmann-Konzerns. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Einsammlung und Verwertung von Küchen- und Speiseresten, gebrauchten Speiseölen sowie Lebensmittelresten aus der Nahrungsgüterproduktion und dem Handel. ReFood betreibt insgesamt 16 Logistik- und Produktionsbetriebe in Deutschland mit einem Rohwarenumschlag von ca. 400.000 Tonnen pro Jahr (Stand: 2008). Das Unternehmen veröffentlicht keine aktuellen Umsatzzahlen, laut Medienberichten betrugen die Umsätze im Jahr 2007 bei einem Entsorgungsvolumen von 350.000 Tonnen 80 Millionen Euro.[1]
Inhaltsverzeichnis
Lebensmittel-Verwertung
In Deutschland hatte die Verfütterung erhitzter Speisereste in der Schweinemast eine lange Tradition. Eingesammelt wurden und werden Lebensmittelreste (unverpackt und verpackt) in Kantinen, Mensen, Kleingastronomie, Restaurants und Hotels. Seit dem 1. November 2006 ist diese Verfütterung EU-weit verboten. Daher musste ein anderer Verwertungsweg für die eingesammelten Lebensmittelreste gefunden werden, den Unternehmen wie die ReFood GmbH mit einem Einsammlungs-, Transport-, Umschlags- und Verwertungskonzept entwickelt haben. Damit werden gesetzgeberische Vorgaben erfüllt, auf der einen Seite seuchenhygienisch und -prophylaktisch Lebensmittelreste jeglicher Art zu erfassen und auf der anderen Seite aus dieser Biomasse über den Weg der Biogasherstellung elektrische und Wärmeenergie herzustellen.
Unternehmens-Struktur
In den ReFood Betrieben werden die gesammelten Materialien entsprechend der aktuellen EU-Verordnung über tierische Nebenprodukte Nr. 1069/2009 und der hierzu ergangenen Durchführungsverordnung (EU) Nr. 142/2011 entpackt, zerkleinert und weiterverarbeitet. Deutschlandweit werden für die Einsammlung der Lebensmittelreste eigene Fahrzeuge eingesetzt. Da ReFood auf zahlreiche Kapazitäten innerhalb der SARIA-Gruppe und der Remondis-Gruppe zurückgreifen kann, ist jederzeit – auch im Havariefall – eine umfassende Entsorgungssicherheit und Kapazität gegeben. Darüber hinaus werden die eigenen Biogas-Kapazitäten ergänzt durch feste Vertragsbeziehungen mit zugelassenen Vergärungsanlagen.
Dienstleistung und Produkte
Sammelfahrzeuge holen in individuell abgestimmten Abholungsrhythmen bei den Kunden die gefüllten Lebensmittelrestebehälter (Culino 120- und 240 l) ab und tauschen sie gegen neue, gereinigte und desinfizierte aus. Dieses System wird wegen der gestiegenen Kundenwünsche hinsichtlich Sauberkeit und Hygiene flächendeckend eingesetzt.
An allen ReFood-Niederlassungen durchlaufen die Behälter nach der Entleerung eine vollautomatische Reinigung und Desinfektion. Dabei sorgen speziell ausgerichtete Düsen für eine vollständige, ganzflächige Reinigung und Desinfektion innen wie außen. Das Reinigungswasser aus den Behälterwaschstraßen wird dem Prozesswasser zugeführt, so dass es dabei zu einer geringeren Umweltbelastung kommt. Es werden auch verpackte Lebensmittel entpackt und verarbeitet.
Speise- und Lebensmittelreste werden zerkleinert, entpackt, hygienisiert (70 °C über 1 h), entfettet und dann als homogenisiertes Material verarbeitet, welches per Silofahrzeug zu einer Vergärungsanlage (Biogasanlage) gebracht wird, wo einerseits Biogas erzeugt wird, das in einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme erzeugt, andererseits der Gärrest als hochwertiger Dünger in die Landwirtschaft abgegeben wird.
Als Sammlungsbehälter für gebrauchte Speiseöle und Frittierfette werden meist verschließbare Behälter eingesetzt. Hier hat ReFood einen neuen Behältertyp eingeführt: den Oleo 90. Dieser weist neben einem großen Füllvolumen (100 l bzw. 90 kg) eine einfache Handhabbarkeit (rollbar mit Griffen) auf. Die eingesammelten gebrauchten Speiseöle und Frittierfette werden zum größten Teil in der Energieerzeugung (Verbrennung in Dampfkesseln und Motoren) sowie – mit zunehmender Bedeutung – bei der Erzeugung von Biodiesel eingesetzt.
Für das Schwesterunternehmen ecoMotion GmbH werden sie vor der Auslieferung zur Biodieselanlage zentral gesammelt, aufgeschmolzen, gereinigt und zentrifugiert. Der letzte Schritt der Aufbereitung ist eine mehrstündige Sedimentation in Absetztanks. Die so gereinigten Fette sind ein idealer Ausgangsstoff für die Erzeugung von Biodiesel.
Einzelnachweise
Kategorien:- Unternehmen (Kreis Unna)
- Entsorgungsunternehmen
- Selm
Wikimedia Foundation.