Rechenzentrum Garching

Rechenzentrum Garching

Das Rechenzentrum Garching (RZG) ist das gemeinsame Rechenzentrum der Max-Planck-Gesellschaft und des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP).

Ursprünglich entstand es als Rechenzentrum des 1960 von Werner Heisenberg und der Max-Planck-Gesellschaft gegründeten Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP). Bald diente es als gemeinsames Rechenzentrum des IPP und der benachbarten Max-Planck-Institute in Garching bei München. Seit 1992 bietet es seine Dienste für alle Max-Planck-Institute in ganz Deutschland an. Die wichtigsten Serviceleistungen sind Supercomputing, Datenverwaltung/Massenspeicher, und Datenerfassung.

Inhaltsverzeichnis

Supercomputing

Das Hochleistungsrechnen begann 1962 mit einem IBM 7090 System, gefolgt von einer IBM 360/91 im Jahre 1969. Die Installation einer Cray-1 im Oktober 1979 markierte den Einstieg in die Vektorrechner-Technologie, die das Hochleistungsrechnen beinahe 20 Jahre lang bestimmte. Es folgten 1985 eine Cray XMP-24 und 1991 eine Cray YMP-4.

Der Einstieg in die Erforschung der Möglichkeiten des massiven Parallelrechnens (MPP) erfolgte ebenfalls 1991 mit dem ersten deutschen nCUBE2/64. Der Übergang von der Vektor- zur Parallel-Technologie fand dann 1995 mit der Installation einer Cray T3D/128 statt. Diese wurde bereits im Oktober 1996 durch eine T3E/128 ersetzt, die im Februar 1998 auf 816 Prozessoren erweitert wurde.

Nach ersten Lieferungen im Jahr 2001 wurde das Parallele Rechnen ab 2002 auf einem Power4 (p690) basierten System von IBM fortgesetzt, das mit 3,8 TFLOPS damals auf Platz 21 der Top500 Liste lag und damit der schnellste Rechner in Deutschland war. Dieses System wurde noch erweitert auf eine Leistung von 5,2 TFLOPS. Die einzelnen p690 Knoten sind über einen HPS "Federation Switch" als schnelles Kommunikationsnetzwerk verbunden. Hinzu kommen außerdem 86 IBM Power5 (p575) Systeme.

Seit Ende 2007 sind zusätzlich 3 Racks einer IBM Blue Gene/P mit 32,8 TFLOPS installiert. Im Frühjahr 2008 wurde ein Power6 basierendes System mit Infiniband als Interconnect in Betrieb genommen, das 126 TFLOPS an Leistung zur Verfügung stellt und auf Platz 19 der Top500 Liste eingeführt wurde.

Das RZG unterstützt die Nutzer aus den Max-Planck-Instituten bei der Programmierung und Optimierung ihrer Anwendungen auf den Hochleistungsrechnern, vor allem auf den Gebieten der Fusionforschung, Materialwissenschaften, theoretische Chemie, Polymerforschung, Astrophysik und Erdwissenschaften.

Darüber hinaus ist das RZG beteiligt an verschiedenen nationalen und internationalen Projekten. Hervorzuheben sind das deutsche eScience Project D-Grid, sowie das europäische Project DEISA (Distributed European Infrastructure for Supercomputing Applications).

Archiv-Systeme

Neben der großen Menge an Daten, die bei den Simulationen auf den Hochleistungsrechnern entstehen, werden am RZG auch die Daten der Fusionsexperimente des IPP, ASDEX Upgrade, Wendelstein 7-AS und des im Aufbau befindlichen Wendelstein 7-X, sowie Satellitendaten des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE) langfristig gespeichert und verwaltet.

Am RZG wurden bereits in den 1970er Jahren Archiv- und Edtiersysteme (AMOS und später HADES) entwickelt, die die Daten automatisch im Hintergrund auf Band speichern können. Mitte der 1990er Jahre wurden UNIX-Systeme eingeführt, die diese Funktionalität weiterführen. Dieses transparente Auslagern von Daten von Online-Speichermedien (Plattensysteme) auf Offline-Speichermedien (Band-Roboter-Systeme) wird ständig weiterentwickelt. Die Archivsysteme enthalten Daten, die doppelt oder gar dreimal älter sind als die Archivsysteme selbst.

Datenerfassung

Seit dem Jahr 1998 entwickelt und verbessert eine Gruppe am RZG die Software für die Datenerfassung des Fusionsexperimentes Wendelstein 7-X und des aktuellen Fusionsexperimentes ASDEX Upgrade.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Garching bei München — Garching bei München …   Wikipédia en Français

  • Garching b.München — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Garching b. München — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Garching bei München — Also spelled Garching bei Muenchen (without ü ). : Also see: Garching an der Alz in Altötting district.Infobox German Location type = Stadt name = Garching name local = image coa = Garching b Muenchen seal.gif state = Bavaria regbzk = Upper… …   Wikipedia

  • Leibniz-Rechenzentrum — Im Vordergrund das Institutsgebäude, hinten der Rechnerwürfel …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Rechenzentrum — 49.8714418.638231 Koordinaten: 49° 52′ 17″ N, 8° 38′ 18″ O Das Deutsche Rechenzentrum (DRZ) in Darmstadt war in den Anfängen der elektronischen Datenverarbeitung (DV) eine zentrale Einrichtung, die als einzige für… …   Deutsch Wikipedia

  • Leibniz Rechenzentrum — 48° 15′ 42″ N 11° 40′ 00″ E / 48.26166667, 11.66666667 …   Wikipédia en Français

  • RZG — RechenZentrum Garching (Academic & Science » Universities) * Red Zone Global (Business » Firms) * Radio Zum Glueck (Community » Media) …   Abbreviations dictionary

  • Top 500 — TOP500 ist eine Liste der 500 schnellsten Computersysteme und ihrer Kenndaten. Hervorgegangen ist sie aus Hans Werner Meuers von 1986 bis 1992 jährlich publizierter Mannheimer Supercomputer Statistik. Darin wurden nur die in den USA, Japan und… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen — Eingangsansicht der GWDG in Turm 6 des Max Planck Institut für biophysikalische Chemie Kategorie: Forschungseinrichtung Träger: sind die beide …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”