- Top 500
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TOP500 ist eine Liste der 500 schnellsten Computersysteme und ihrer Kenndaten. Hervorgegangen ist sie aus Hans-Werner Meuers von 1986 bis 1992 jährlich publizierter Mannheimer Supercomputer-Statistik. Darin wurden nur die in den USA, Japan und Europa installierten Vektorcomputer-Systeme gezählt. Die Zahlen basierten dabei auf Angaben der Hersteller. Die schwierige Datenlage vor allem in Japan, die zunehmende Verbreitung massiv paralleler Systeme und von Hochleistungsrechnern allgemein machten eine Neuorganisation nötig.
Um die Liste auf eine bessere und überprüfbare Basis zu stellen, übernahm danach die Organisation TOP500, die von den Universitäten Mannheim und Tennessee sowie dem National Energy Research Scientific Computing Center repräsentiert wird, die Zusammenstellung der Liste. Die Festlegung auf 500 Einträge erfolgte, weil einerseits die letzte Mannheimer Supercomputerliste 530 Einträge hatte, andererseits mit Bezug auf die Forbes-500-Liste der erfolgreichsten Unternehmen. Seit Juni 1993 wird die TOP 500 zweimal jährlich erarbeitet und abwechselnd auf der in Deutschland stattfindenden International Supercomputer Conference und der in den USA stattfindenden Supercomputer Conference vorgestellt.
Die Rechengeschwindigkeit der Computer wird mit Hilfe des Linpack-Benchmarks ermittelt. Seit der Liste von Juni 2008 wird auch der Energieverbrauch gelistet.
- Der IBM Roadrunner ist mit der Liste TOP500 Stand November 2008 an der Spitze. Er ist als Hybridsystem aus 6.480 AMD-Opteron-Doppelkern-Prozessoren und 12.960 PowerXCell 8i-Prozessoren aufgebaut, erreichte damit als erster Computer die Peta-FLOPS-Marke und ist mit 1105 TFLOPS verzeichnet. In der TOP500-Liste werden 129.600 Kerne angegeben, da jeder Opteron 2 Kerne und jeder Cell 9 Kerne (8 SPE + 1 PPC) enthält.
- Es folgt der am Oak Ridge National Laboratory (ORNL) installierte Jaguar, ein Computer Cray XT5 QuadCore. Mit seinen je 2,3 GHz getakteten 37.538 AMD-Opteron-CPU erreicht er eine Maximalleistung von 1059 TFLOPS.
- Platz drei belegt ein Pleiades genannter SGI Altix ICE 8200EX, bestehend aus 12.800 Intel Xeon-QuadCore-Prozessoren. Er befindet sich am Ames Research Center der NASA und kommt auf 487 TFLOPS.
Der seit November 2004 führende IBM BlueGene/L des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) steht mit 478,2 TFLOPS nur noch auf Platz 4, und der 2004 noch führende Earth Simulator rangiert inzwischen mit maximal 35,86 TFLOPS nur noch auf dem 74. Platz.
Die drei schnellsten deutschen Supercomputer sind (Stand: Nov. 2008 [1]
- der weltweit auf Platz 11 rangierende und zugleich schnellste europäische Supercomputer JUGENE, eine IBM-BlueGene/P-Installation am nordrhein-westfälischen Forschungszentrum Jülich mit 180 TFLOPS,
- der VIP – eine IBM pSeries 575 4.7 GHz, Platz 23, 93 TFLOPS, am Rechenzentrum Garching der Max-Planck-Gesellschaft MPI/IPP, und
- der HLRB-II – ein SGI Altix 4700 1.6 GHz, Platz 44, 56,5 TFLOPS, errichtet 2007 im Leibniz-Rechenzentrum, Garching bei München.
Siehe auch
Weblinks
- TOP500-Listen, chronologisch (engl.)
- Looking back over 15 years of Supercomputing Experience 1993–2008 (engl.)
- Supercomputer Simulations Explain the Formation of Galaxies and Quasars in the Universe (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ TOP500 List - November 2008. Auf: TOP500.Org. abgerufen am 26. Feb. 2009.
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