- Australopithecus robustus
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Paranthropus robustus Zeitraum Oberes Pliozän bis Pleistozän 2,0 bis 1,0 Mio. Jahre Fossilfundorte Systematik Altweltaffen (Catarrhini) Menschenartige (Hominoidea) Menschenaffen (Hominidae) Hominini Paranthropus Wissenschaftlicher Name Paranthropus robustus (Broom, 1938) Paranthropus robustus (auch als Australopithecus robustus bezeichnet) ist eine ausgestorbene Hominiden-Art aus der Entwicklungslinie der Hominini. Er hatte einen ähnlichen Körper wie Australopithecus africanus, aber einen größeren, kräftigeren Schädel sowie massivere Zähne und wird daher gelegentlich auch als „robuster Australopithecus“ bezeichnet. Er lebte vor etwa 2,0 bis 1,0 Millionen Jahren im Oberen Pliozän bis ins Untere Pleistozän.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Der Paranthropus robustus war bis etwa 1,10 bis 1,30 m groß und wog ca. 40 bis 80 kg. [1] Das massive Gesicht ist flach, ohne Stirn und große Augenbrauenwülste. Er hatte relativ kleine Vorderzähne, aber massive Mahlzähne in einem großen Unterkiefer. Die meisten Exemplare haben sagittale Kämme. Diese Merkmale deuten darauf hin, dass seine Kost überwiegend aus grober, zäher Nahrung bestanden haben dürfte, die viel Kauen erforderte. Die durchschnittliche Gehirngröße liegt bei ca. 530 cm³. Knochen, die mit Paranthropus robustus-Skeletten ausgegraben wurden, deuten darauf hin, dass sie vielleicht als Grabstöcke verwendet wurden.
Verhalten
Wahrscheinlich lebte Paranthropus robustus in den Savannen und konnte dort auch grobes und zähfaseriges Pflanzenmaterial verwerten. Einige Skelettfunde lassen auch darauf schließen, dass er regelmäßig oder hin und wieder größeren Raubtieren zum Opfer fiel.
Eine genaue Untersuchung von Zähnen eines Oberkiefers aus der Swartkrans-Höhle mit Hilfe der Laserablation ergab, dass dieses Individuum jahreszeitlich wechselnde Nahrung zu sich genommen haben muss: zeitweise relativ weiche Blätter von Laubbäumen und zeitweise relativ harte Samen- und andere Pflanzenteile von Gräsern, vergleichbar mit den heute lebenden Steppenpavianen.[2] Auch die Zähne von drei anderen Individuen[3] erbrachten Hinweise auf eine weit weniger spezialisierte und zumindest zeitweise weichere Kost, als ihnen aufgrund der massiven Backenzähne bis dahin zugeschrieben worden war.
Entdeckungen
Das erste Skelett eines Paranthropus robustus wurde vom Schuljungen Gert Terblanche 1938 in einem Steinbruch in Kromdraai in Südafrika gefunden. Robert Broom klassifizierte es als Paranthropus robustus. Bisher sind Funde nur in Afrika bekannt. Fundorte waren Südafrika und Tansania.
Siehe auch
Quellen
- ↑ The Cambridge Encyclopedia of Human Evolution. Cambridge University Press, 1992
- ↑ Matt Sponheimer u.a.: Isotopic Evidence for Dietary Variability in the Early Hominim Paranthropus robustus. Science, Band 314, Nr. 5801 vom 10. November 2006, S. 980 f. (doi:10.1126/science.1133827) und S. 930 f.
- ↑ analysiert wurden Zähne der Individuen SK 24605, SK 24606, SKX 5939 und SKW 6427
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