Reinigungsdesinfektionsautomat

Reinigungsdesinfektionsautomat

Reinigungsdesinfektionsautomaten desinfizieren Bettgeschirre wie Steckbecken, Stuhleimer und Urinflaschen sowie Nierenschalen und Waschschüsseln mittels thermischer Desinfektion.

Die Reinigungsprogramme sehen vor, dass zuerst mit Kaltwasser vorgereinigt wird, damit die Schmutzstoffe gelöst werden und in den Abfluss fließen können. Die Reinigung erfolgt nicht im Umlaufprinzip wie bei Spülmaschinen. Das Reinigungswasser fließt nach Einbringung auf das Bettgeschirr in der Spülkammer direkt in den Abfluss. Dies geschieht zum einen aus hygienischen Gründen, da die Bettgeschirre aufgrund des Fäkalieninhaltes hochgradig mit Bakterien verunreinigt sind. Außerdem handelt es sich bei dem Stuhl um feste Partikel, die sich nicht zum Umlauf eignen, sondern Pumpe und Siebe bei jedem Spülgang verstopfen würden.

Danach wird mit warmem Wasser weitergespült. Anschließend schließt sich die Desinfektion an. Hierbei ist für die nach dem Medizinproduktegesetz (MPG) zugelassenen Reinigungsdesinfektionsautomaten nur eine thermische Desinfektion erlaubt, denn die Desinfektion muss durch die Funktion des Gerätes gegeben sein, so dass nach Ende des Programmes bei Öffnen der Spülkammertür die Desinfektion vollzogen ist. Bei Geräten mit chemischer Desinfektion würde noch eine Einwirkzeit von 60 Minuten nötig sein, so dass diese Geräte nicht nach dem Medizinproduktegesetz zertifizierbar sind und auch nur als Steckbeckenspülapparate, vorgerichtet für chemische Desinfektion, bezeichnet werden dürfen und nicht als Reinigungsdesinfektionsautomaten.

Die Desinfektion erfolgt thermisch. Hierbei wird bei einer bestimmten Temperatur über eine bestimmte Haltezeit, in der die Temperatur konstant bleibt, das Bettgeschirr desinfiziet. Derzeit werden eine Desinfektionstemperatur von 86 °C und 60 Sekunden Haltezeit als ausreichend angesehen. Nach der Norm DIN EN ISO 15883-1 ist jetzt ein A0-Wert, der größer als 60 ist, vorgegeben worden, der der Fläche unterhalb der Temperaturkurve oberhalb einer Temperatur von 60 °C entspricht. [1]

Nach Ablauf des Spülprogrammes wird entweder zurückgekühlt, z. B. mit Wasser, oder das Bettgeschirr muss von selbst wieder auf eine bestimmte Temperatur kommen, so dass es sich entnehmen lässt.

Einzelnachweise

  1. http://www.aseptica.com/pdf/3_03.pdf Normentwurfe DIN EN ISO 15883

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