- Reisethrombose
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Reisethrombose oder Flugthrombose ist der Begriff für eine Thrombose, die bei Fluggästen oder Passagiere langer Busreisen auftreten. Aussagen über mögliche Unterschiede zwischen verschiedenen Sitzklassen (die die Bezeichnungen Touristenklasse-Syndrom oder Economy-Class-Syndrom implizieren), können nicht getroffen werden.
Die Faktoren, die dabei eine auslösende Rolle spielen, sind vor allem die Bewegungslosigkeit (Immobilisierung) beim eingeengten Sitzen, wobei durch die für lange Zeit angewinkelten Knie eine Stase zu einer Unterschenkelthrombose führen kann, Dehydration, die durch zu wenig Flüssigkeitsaufnahme bei trockener Luft an Bord erfolgt, eventuell unterstützt durch den Genuss von Alkohol und Kaffee, sowie möglicherweise ein verringerter Luftdruck. Daneben spielt das erworbene oder angeborene Thromboserisiko eine Rolle.
Prävention
Um das Risiko zu minimieren, wird geraten, möglichst oft aufzustehen und sich zu bewegen sowie viel Flüssigkeit in Form von Wasser beziehungsweise Saft zu sich zu nehmen.
Personen, die anfällig für Thrombosen sind (zu Risikogruppen siehe dort), wird das Tragen von Stützstrümpfen empfohlen, die das Risiko für eine Thrombose auf einem Langstreckenflug senken. Nach ärztlicher Konsultation kann eine Prophylaxe durch Verabreichung von niedermolekularem Heparin erfolgen. Nicht sinnvoll dagegen ist die fälschlicherweise oft angeratene Einnahme von Acetylsalicylsäure.
Literatur
- Schwarz, Thomas; Schellong, Sebastian M.; Schwarz, Stefan: Thromboserisiko nach Langstreckenflügen. Dtsch Arztebl 2005; 102(25): A-1813 / B-1531 / C-1446
- Kesteven PL: Traveller's thrombosis. Thorax. 2000 Aug;55 Suppl 1:S32-6. Review. PMID 10943636
- Clarke M et al: Compression stockings for preventing deep vein thrombosis in airline passengers. Cochrane Database Syst Rev. 2006 Apr 19;(2):CD004002. Review. PMID 16625594
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