- Religionsparodie
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Als Religionsparodien oder Spaßreligionen werden satirische Religionen bezeichnet, die sich durch Inhalt und Struktur ähnlich wie Religionen präsentieren, jedoch meist nicht als Glaube, sondern als Protest gegen den Einfluss von Religionen auf Gesellschaft, Wissenschaft und Politik konzipiert sind. Besonders häufig treten sie in den USA auf.
Besonders der Versuch der Einführung der Schöpfungslehre, das von Kreationisten so genannte Intelligent Design, im Schulunterricht im Bundesstaat Kansas löste heftige Proteste aus und führte zur Gründung der Religion des Fliegenden Spaghettimonsters[1] im Jahre 2005[2] und des Unintelligent Design.
Im Jahre 2001 wurde als Folge einer Internetkampagne der Jediismus, eine eigentlich nicht-satirische synkretistische Religion von 0,7 Prozent der Befragten im Vereinigten Königreich aus zumeist eher ironischen Gründen als ihre Religionszugehörigkeit angegeben, und so wurde der Jediismus offiziell in die Statistik miteinbezogen.[3] Ähnliche Aufrufe im Internet fanden auch in anderen Ländern, beispielsweise in Neuseeland, statt.
Viele Atheisten, wie zum Beispiel Richard Dawkins, nutzen Religionsparodien wie die des Fliegenden Spaghettimonsters und des Unsichtbaren rosafarbenen Einhorns als moderne Versionen von Russells Teekanne, um zu zeigen, dass eine Religion von den Gläubigen bewiesen und nicht von Atheisten widerlegt werden muss.[4]
Weitere Beispiele
- Intelligent Falling
- Iglesia Maradoniana
- Diskordianismus
- Church of Emacs
- Church of Fear
- Last Thursdayism
Einzelnachweise
- ↑ Church of the Flying Spaghetti Monster
- ↑ USA Today - Spaghetti Monster is noodling around with faith
- ↑ UK govt statistics on Jedi
- ↑ Richard Dawkins: Chapter 2: The God Hypothesis. In: The God Delusion. London: Bantam 2006, ISBN 9780593055489
Weblinks
- Humanistischer Pressedienst: Spaghettimonster und rosafarbene Einhörner
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