- Reservationspreis
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Als Reservationspreis oder Vorbehaltspreis bezeichnet man in der Mikroökonomie aus der Sicht des Konsumenten den maximalen Preis, den er für ein Gut oder eine Dienstleistung zu zahlen bereit ist (z. B. abhängig von Einkommen und Präferenzen) und aus der Sicht des Anbieters den minimalen Preis, den er akzeptieren würde (z. B. aufgrund von Inputpreisen und Erwartungen). Im rechtsseitigen Diagramm wären die Preise, an denen sich die Schnittpunkte der Angebots- bzw. Nachfragekurve mit der Ordinate befinden, die jeweiligen Reservationspreise, da dort angebotene bzw. nachgefragte Menge gleich null ist.
Der Reservationspreis wird konsumentenbezogen auch als Prohibitivpreis bezeichnet und stellt den Preis dar, bei dem die Konsumenten ihren Konsum einstellen.
Weicht der Marktpreis vom Reservationspreis ab, so entsteht eine Nutzendifferenz, die in der Wohlfahrtstheorie als Konsumentenrente bzw. Produzentenrente bezeichnet wird.
Bei perfekter Preisdifferenzierung ist ein Anbieter in der Lage, von jedem Kunden genau den Preis zu verlangen, der seinem Reservationspreis entspricht. Der Verkäufer erhält damit die Konsumentenrente im vollen Umfang, was zwar im Allgemeinen nicht mit Wohlfahrtsverlusten verbunden ist, in der Volkswirtschaftslehre aber als Preisdiskriminierung bezeichnet und mit Marktversagen in Verbindung gebracht wird.
Weblinks
- Reservationspreis – Definition beim Gabler Wirtschaftslexikon
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