- Resomatisierung
-
Resomatisierung und Desomatisierung sind gegensätzliche Begriffe, die in der Psychosomatik und Entwicklungspsychologie Verwendung finden. Das Konzept wurde 1955 von Max Schur aufgestellt.[1]
Die Entwicklungs- und Reifungsvorgänge des gesunden Kindes werden als fortlaufender Prozess der Desomatisierung beschrieben. Neugeborene reagieren auf körperliche Störungen körperlich unkoordiniert, unbewusst und primärprozesshaft. Durch Reifung des Ichs im Laufe der Zeit wird eine bewusste sekundärprozesshafte Verarbeitung erlernt.
Unter bestimmten Bedingungen kann der Prozess der Desomatisierung umkehrbar sein. Zum Beispiel kann es durch besonderen seelischen Druck oder Angst zu einer Resomatisierung kommen. Dies äußert sich in somatischen (körperlichen) Beschwerden. Das Modell wurde in Kombination mit dem Konzept der Aktualneurosen Freuds zur Erklärung der Entstehung körperlicher Beschwerden in Unterscheidung vom Konversionsmodell benutzt. Bei der Resomatisierung kommt es nicht zu einer psychischen Verarbeitung, es kommt im Gegensatz zum Abwehrmechanismus der Konversion vielmehr zu einer direkten Umwandlung in körperliche Symptome ähnlich wie bei der Angstneurose.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Schur, Max: Comments on the Metapsychology of Somatization. Psa.Stud. Child. 10 (1955) 119-164. (Dt. in: Brede K. (Hersg.): Einführung in dei Psychosomatische Medizin. Frankfurt 1974, Seite 335-395
- ↑ Hoffmann, Sven Olav und Hochapfel, G.:Neurosenlehre, Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin. (1999), CompactLehrbuch, Schattauer, Stuttgart 62003, ISBN 3-7945-1960-4, Seite 206
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
Wikimedia Foundation.