Revolutionismus

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Der Begriff Revolutionismus bezeichnet das Bestreben einer Partei, das vorhandene politische System eines Landes auf dem Wege einer Revolution in ein anderes, oftmals gänzlich verschiedenes zu überführen. Der entsprechende Gegenbegriff ist Reformismus.

Politische Theorie des Revolutionismus

Im Ursprung wurden revolutionistische Positionen erstmals als Bestandteil des Marxismus von Dr. Karl Heinrich Marx und Friedrich Engels theoretisch formuliert. Diese ersten, später abweichend als Zentrismus bezeichneten revolutionistischen Ansätze fanden in den Arbeiten von Karl Johann Kautsky ihren Abschluss und bilden die theoretische Grundlage der revolutionären Sozialdemokratie am Ende des 19. Jahrhunderts.

Als Reaktion auf die Entstehung der Sowjets im Zuge der russischen Revolution von 1905 wandten sich jedoch die bedeutendsten Anführer der SDAPR, d.h. insbesondere W.I. Lenin, Leo Trotzki und Rosa Luxemburg, von dieser vorangegangenen ersten Revolutionstheorie ab. Die parlamentarische Demokratie sei eine veraltete Staatsform, die notwendig zur Herrschaft der Bourgeoisie führen müsse, weshalb die Sozialdemokratie gestützt auf die Sowjets die Errichtung einer Räterepublik anstreben solle.

Hierbei fordert jedoch W. I. Lenin die Räterepublik mit einem Einparteiensystem zu verbinden, wohingegen Rosa Luxemburg und Leo Trotzki für ein Mehrparteiensystem und das Wahlgeheimnis eintraten.

Literatur

  • Lenin, W.I.: „Staat und Revolution“, St. Petersburg 1917
  • Lenin, W.I.: „Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky“, Moskau 1918
  • Trotzki, Leo: „Bolschewismus und Stalinismus“, 1937
  • Trotzki, Leo: „Verratene Revolution. Was ist die Sowjetunion und wohin treibt sie?“, 1936
  • Luxemburg, Rosa: „Was will der Spartakusbund?“, Berlin 1918
  • Arendt, Hanna: „Über die Revolution“, Piper, München 1965

Siehe auch


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