- Rexismus
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Als Rexisten bezeichnet man vor allem in Belgien die Anhänger der wallonischen faschistischen Bewegung Rex (von lateinisch Christus Rex für Christus ist König), die während der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs mit den Nationalsozialisten kollaborierten.
Im Ersten Weltkrieg hatte die deutsche Militärverwaltung einseitig die germanischen (niederländischen) Flamen zu ungunsten der romanischen (französischen) Wallonen unterstützt, um diese zur Kollaboration (oder zumindest zur Neutralität) zu bewegen. Die bis dahin unumstrittene Vorherrschaft der Wallonen wurde so geschwächt. Als Reaktion entstanden 1918 die Rexisten als eine christliche Erneuerungsbewegung, die „natürlich gewachsene Gemeinschaften“ wie Familie, Berufsstand, Volk als Grundlage eines ständisch gegliederten autoritären Staates forderten. Zudem strebten sie nach Wiederherstellung der wallonischen Vorherrschaft und einer klerikalfaschistischen Diktatur in Belgien nach dem Vorbild Dollfuß' im österreichischen Ständestaat.
Ihr wichtigster Führer vor und während des Zweiten Weltkrieges war Léon Degrelle. Am Vorabend des Krieges verfügten sie über mehrere Sitze im belgischen Parlament, was den König zur Verkündung der Neutralität verleitete. Wie 1914 wurde auch 1940 die Neutralität von Deutschland ignoriert, der König kapitulierte. Ungeachtet des flämisch-wallonischen Gegensatzes kollaborierten sowohl flämische Nationalisten als auch die Rexisten bis 1944 intensiv mit den deutschen Okkupanten. Nach dem Krieg wurde daher König Leopold III. 1951 für seine kapitulative und pro-rexistische Haltung zum Thronverzicht gezwungen.
Literatur
- Streel José, La révolution du XXème siècle (réédition du livre paru en 1942 à la NSE à Bruxelles), préface de Lionel Baland, Déterna, Paris, 2010.
Siehe auch
Kategorien:- Belgische Geschichte
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- Belgische Kollaboration
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