- Roberto Duran
-
Roberto Durán [[Datei:|200px]] Daten Geburtsname Roberto Durán Kampfname(n) {{{ringname}}} Gewichtsklasse Leichtgewicht Nationalität Panamaisch Geburtstag 16. Juni 1951 Geburtsort Panama-Stadt Todestag Todesort Stil Linksauslage Größe 1,70 m Reichweite Kampfstatistik Kämpfe 119 Siege 103 K.-o.-Siege 70 Niederlagen 16 Unentschieden Keine Wertung Roberto Durán (* 16. Juni 1951 in Panama-Stadt, Panama) ist ein berühmter Boxer aus Panama.
Er hielt Weltmeistertitel in vier verschiedenen Gewichtsklassen - Leichtgewicht (1972 - 79), Weltergewicht (1980), Halbmittelgewicht (1983 - 84) und Mittelgewicht (1989). Durán war auch der einzige Boxer, der in fünf verschiedenen Jahrzehnten gekämpft hat.
Zu seinen besten Zeiten brachte er gute Schlagkraft, ein hartes Kinn, stets unterschätzte boxerische Fähigkeiten, vor allem aber eine unvergleichliche Intensität mit in den Ring, die ihn zu einem Publikumsliebling machte.
Man nannte ihn „Manos de Piedra“ (Steinerne Hände), weil er im Alter von 14 Jahren angeblich ein Pferd mit einem Schlag KO geschlagen hatte. Diese Geschichte sollte man zwar mit Vorsicht genießen, aber solcherlei Anekdoten gehören bei der Boxlegende Durán einfach dazu. Eine weitere Anekdote bezieht sich auf die wilde und aggressive Ausstrahlung Duráns. Auf die Frage, ob Durán ihn an jemanden erinnerte, soll Joe Frazier, der ehemalige Weltmeister im Schwergewicht, geantwortet haben: „Ja, an Charles Manson“. Außerdem gab Al Pacino in einem Interview an, dass Duran ihn für seine Rolle in Brian de Palma’s „Scarface“ als unvergesslichen Tony Montana inspiriert hatte. „Er hat so eine Art, einen Löwen in sich, die ich für die Rolle sehr passend fand.“
Profikarriere
Seinen ersten Profikampf hatte er 1967. Er gewann den Leichtgewichtstitel im Juni 1972, als er den schottischen Konterboxer Ken Buchanan im Madison Square Garden in New York besiegte und den Titel der WBA im Leichtgewicht gewann. Der zweite prominente Gegner Duráns im Leichtgewicht war der Puertorikaner Esteban de Jesús, der ihn in einem Nichttitelkampf 1972 zu Boden schickte und nach Punkten schlug, aber zwei WM-Kämpfe später gegen Durán durch KO verlor.
Durán machte zwölf erfolgreiche Titelverteidigungen, bevor er im Februar 1979 den Titel niederlegte, um im Weltergewicht die Weltmeisterschaft zu gewinnen.
Im Madison Square Garden von New York, wo Durán schon mehrmals aufgetreten war, schlug er zunächst einen Ex-Weltmeister dieser Klasse, den Mexikaner Carlos Palomino. Im Juni 1980 besiegte er in Montréal sensationell den US-amerikanischen Olympiasieger und Medienliebling Sugar Ray Leonard, wo dieser 1976 eine olympische Goldmedaille erkämpft hatte. Leonard, der zu dieser Zeit als der legitime Nachfolger von Muhammad Ali galt, musste sich nach einem großen Kampf über fünfzehn Runden durch einstimmige Punktentscheidung geschlagen geben. Dieser Kampf wird von Boxhistorikern zu den besten Kämpfen des Jahrhunderts gezählt, auch wenn Leonard den Fehler gemacht hatte, mit dem vermeintlich körperlich unterlegenen Durán in der Halbdistanz abtauschen zu wollen.
Bereits im November des gleichen Jahres gab es einen Rückkampf in New Orleans. Durán, der in den Wochen vor dem Kampf sehr viel Gewicht abkochen musste, gab zum Entsetzen seiner Fans in der achten Runde auf, weil er mit Leonards Stilwechsel zu konsequentem Konterboxen nicht zurechtkam und sich außerdem durch dessen Showeinlagen verhöhnt fühlte. Dieser Kampf wurde als der so genannte „No Más!“-Kampf bekannt und Durán erklärte zunächst seinen Rücktritt vom Boxsport.
Er brauchte einige Zeit, um sich von diesem Debakel zu erholen und legte mehr Gewicht zu, weil er in seinem Comeback-Versuch anschließend um den Weltmeistertitel im Halbmittelgewicht kämpfen wollte. Seinen ersten Kampf um den WBC-Titel in dieser Gewichtsklasse verlor er am 30. Januar 1982 in Las Vegas gegen den puertorikanischen Defensivspezialisten Wilfred Benitez nach Punkten.
Daraufhin verlor er überraschend gegen den international relativ unbekannten Engländer Kirkland Laing. Man glaubte zu diesem Zeitpunkt, die große Karriere des Roberto Durán sei bereits beendet und sein Promoter Don King gab ihm den Laufpass. Nach einem Punktsieg über Jimmy Batten in Miami schloss Durán einen Vertrag mit dem Promoter Bob Arum, dem großen Konkurrenten von King im amerikanischen Boxgeschäft. Das war der Beginn eines großartigen Comebacks, in dem er zunächst in Los Angeles den hart schlagenden mexikanischen Ex-Weltmeister Pipino Cuevas nach vier Runden KO schlug. Dadurch erhielt er zum zweiten Mal die Gelegenheit, um den Halbmittelgewichtstitel zu kämpfen, diesmal gegen den ungeschlagenen, aber unerfahrenen WBA-Weltmeister Davey Moore. Durán gewann seinen dritten Titel am 16. Juni 1983, indem er an seinem 32. Geburtstag im Madison Square Garden von New York Moore in einem unglaublich brutalen und einseitigen Kampf in der achten Runde durch technischen KO besiegte bzw. förmlich massakrierte. Durán war von seinem Comebackerfolg und von der Unterstützung der großen lateinamerikanischen Fangemeinde in New York dermaßen überwältigt, dass er nach dem Kampf im Ring vor Glück weinte. Sugar Ray Leonard, der für das Fernsehen live kommentiert hatte, gratulierte Durán im Ring zu dessen großem Erfolg.
Durán war nun wieder auf dem Höhepunkt seiner Popularität angelangt, doch er gab sich damit nicht zufrieden, sondern wollte nun das eigentlich Unmögliche erreichen. Im November 1983 kämpfte er in Las Vegas um den Mittelgewichtstitel gegen den als unschlagbar geltenden Marvin Hagler, verlor aber nach guter Leistung über fünfzehn Runden nach Punkten. Der als bedingungsloser Kämpfer geltende Durán hatte Hagler durch seine eher defensive Taktik überrascht und hatte sich auf den Zetteln der Punktrichter bis zum Ende der dreizehnten Runde eine Chance auf den Punktsieg erkämpft, musste sich aber letztlich der physischen Überlegenheit des waschechten Mittelgewichtlers Hagler beugen. Dennoch war Durán der erste von acht Herausforderern, der mit Hagler über die volle Zeit gegangen war, und dieser musste sich nach seinem Auftritt von den Boxjournalisten herbe Kritik gefallen lassen.
Im Juni 1984 wurde ihm von der WBA der Halbmittelgewichtstitel aberkannt, weil sie nicht mit seinem Kampf gegen den WBC-Weltmeister Thomas Hearns einverstanden war. Durán ging in dem Kampf bereits in der zweiten Runde zum einzigen Mal in seiner langen Karriere schwer KO.
Trotz dieses herben Rückschlags versuchte Durán erneut, sich in den nächsten Jahren in den Weltranglisten nach oben zu arbeiten. Erst 1989 hatte Durán wieder einen Titelkampf, in dem er im Februar den Weltmeister im Mittelgewicht Iran Barkley niederschlug und in einem der dramatischsten Kämpfe der 80er Jahre in Atlantic City nach Punkten besiegte. Durán galt vor dem Kampf zwar als krasser Außenseiter, gewann diesen Kampf aber mit Hilfe seines stets unterschätzten boxerischen Könnens gegen den einen Kopf größeren und wesentlich schwereren Barkley. Ironischerweise hatte sich Barkley zuvor den Titel durch einen Knockout gegen Thomas Hearns erkämpft und schlug ihn einige Jahre später ein zweites Mal nach Punkten.
Den WM-Titel behielt der bereits 38-jährige Durán jedoch nicht lange, sondern kämpfte im Dezember 1989 um den Titel im Supermittelgewicht zum dritten Mal gegen seinen Erzfeind Sugar Ray Leonard. Die Chance zur Revanche kam für Durán allerdings zu spät: in einem äußerst enttäuschendem und aktionsarmen Kampf wurde er wie im zweiten Kampf deklassiert, gab aber diesmal nicht vorzeitig auf.
Nach 1989 gewann er nur noch einen Kampf gegen einen hochangesehenen Gegner, nämlich 1997 gegen den Argentinier Jorge Castro in Panama. Durán war in den 90ern sichtbar auf dem absteigenden Ast. Er kämpfte 1994 und 1995 gegen den Italoamerikaner Vinnie Pazienza um den unbedeutenden Supermittelgewichtstitel der IBC und 1996 gegen den schrillen Hector Camacho Sr. um den Mittelgewichtstitel des gleichen Verbands.
Aufgrund von finanziellen Problemen war Durán dennoch gezwungen, weiterzuboxen. Nach einer schnellen KO-Niederlage gegen William Joppy um den Weltmeistertitel der WBA 1998 gab Durán, der zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Schatten vergangener Tage war, mit bereits siebenundvierzig Jahren seinen Rückzug aus dem Boxsport bekannt. 1999 kehrte er jedoch wieder in den Ring zurück.
Im Juni 2000 gewann er einen Pseudotitel (NBA) im Supermittelgewicht gegen den Durchschnittsboxer Pat Lawlor, aber verlor ihn sofort wieder an Camacho, wie Durán mittlerweile ein Ex-Star, der seine besten Zeiten bereits weit hinter sich hatte.
Schließlich ging Durán nach Argentinien und warb für eine CD mit Salsa-Musik, die er kurz zuvor aufgenommen hatte. Währenddessen erlitt er einen schweren Verkehrsunfall und nur eine Operation konnte ihm das Leben retten. Danach gab er im Alter von 52 Jahren seinen endgültigen Rückzug vom Boxen bekannt.
Duráns fünf Weltmeisterschaftsgürtel wurden 1993 aus seinem Haus in Panama gestohlen und es stellte sich heraus, dass sein Schwager der Täter war. Andenkenhändler Gonzalez Baez verkaufte diese Gürtel an undercover arbeitende FBI-Agenten. Er gab an, Durán hätte ihn dazu beauftragt, weil er finanzielle Schwierigkeiten hatte. Im September 2003 ordnete ein Richter an, dass die Gürtel an Durán zurückgegeben werden sollten.
Roberto Durán ist eines der großen lateinamerikanischen Sportidole und gilt bei Boxhistorikern als einer der zehn größten Boxer aller Zeiten. Durch den Gewinn von Weltmeistertitlen in vier verschiedenen Gewichtsklassen befindet sich Durán in einer exklusiven Gruppe von Boxern, die in mehr als einer Gewichtsklasse Weltmeister werden konnten. 2007 fand er Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame.
Duráns Tochter Irichelle ist professionelle Boxerin.
Die von Duran in seiner Glanzzeit ausgehende Aura ist Gegenstand des Liedes The Eyes of Roberto Duran des amerikanischen Singer-Songwriters Tom Russell .
Weblinks
Personendaten NAME Durán, Roberto KURZBESCHREIBUNG panamaischer Boxer GEBURTSDATUM 16. Juni 1951 GEBURTSORT Panama-Stadt, Panama
Wikimedia Foundation.