Rock für den Frieden

Rock für den Frieden

Rock für den Frieden war ein Musikfestival im Ost-Berliner Palast der Republik, das von 1982 bis 1987 als jährlicher Höhepunkt in der Rockszene der DDR galt. Veranstalter waren der Zentralrat der FDJ, das Komitee für Unterhaltungskunst der DDR und der Palast der Republik.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Offiziell war das Festival ein Instrument der Friedenspolitik der DDR. Jenseits einer propagandistischen Wirkung war es ein bei Rockfans wegen der zahlreich auftretenden populären Bands beliebtes Festival.

In den sechs Jahren, in denen die Veranstaltung durchgeführt wurde, präsentierten sich fast alle Spitzenbands der DDR-Rock- und Bluesszene sowie Amateurbands wie Scheselong und Bromm Oss. Zu den bekanntesten auftretenden Bands und Musikern zählten die Puhdys, Karat, City, Silly, Express, Pankow, Stefan Diestelmann, Bernd Kleinow, Jürgen Kerth und Engerling. Das Festival war auch Geburtsstätte und Plattform von Bandprojekten wie der Amiga Blues Band (1983) und den Gitarreros (1986). Entsprechend groß war die Resonanz bei den Medien und dem Publikum. Allein im Januar 1984 erlebten 15.000 Zuschauer an zwei Tagen 39 Bands. 1987 waren es 20.000 Zuschauer und 65 Bands.

Neben Gruppen aus der DDR spielten auf dem Festival auch Bands und Musiker aus dem Ausland. Dazu gehörten Udo Lindenberg, Latin Quarter und Tom Robinson, der mit der DDR-Band NO 55 spielte. Es nahmen auch ausländische Musiker wie Louis Moholo teil, die jenseits des Rockgenres angesiedelt waren. Zum Eklat kam es 1984, als sich die westdeutsche Band BAP weigerte, einen Titel aus dem Programm zu streichen, und am Vorabend der Veranstaltung abreiste.

Einige durch das Festival bekannt gewordene Titel sind Der Krieger von der Gruppe Drei, Das Buch von den Puhdys, Der blaue Planet von Karat und No Bomb von Berluc. Das DDR-Plattenlabel Amiga veröffentlichte zahlreiche Schallplatten unter dem Titel Rock für den Frieden mit Songs, die auf dem Festival gespielt wurden.

Diskografie

Singles/EPs

  • 1982: Frieden soll sein (Amiga)
  • 1983: Denke daran (Amiga)
  • 1984: Denke daran (Amiga)
  • 1986: Rock für den Frieden ’86 (Amiga)

Langspielplatten

  • 1982: Rock für den Frieden ’82 (Amiga)
  • 1983: Rock für den Frieden ’83 (Amiga)
  • 1984: Rock für den Frieden – live (Amiga)
  • 1985: Du und mein Planet – 5 Jahre Rock für den Frieden (Amiga)

Siehe auch

Literatur

  • Roswitha Baumert, In: Melodie und Rhythmus, Berlin (Ost), Heft 3/1985.
  • Undine Hofmann, In: Melodie und Rhythmus, Berlin (Ost), Heft 3/1987.
  • Jürgen Balitzki: Rock aus erster Hand. Lied der Zeit, Berlin 1985.

Weblinks


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