- Rodewitz/Spree
-
Rodewitz/Spree Gemeinde KirschauKoordinaten: 51° 6′ N, 14° 27′ O51.114.45200Koordinaten: 51° 6′ 0″ N, 14° 27′ 0″ O Höhe: 200 m ü. NN Postleitzahl: 02681 Vorwahl: 035938 Rodewitz/Spree (sorb. Rozwodecy) ist ein Ortsteil der Gemeinde Kirschau und liegt ungefähr 8 km südlich von Bautzen, zwischen Großpostwitz und Kirschau, direkt am Fuße des Mönchswalder Berges (447 m).
Wie auch die Orte
- Kleinpostwitz (sorbisch Bójswecy),
- Bederwitz (Bjedrusk) und
- Sonnenberg (Słónčna Hora)
zur Gemeinde Kirschau (Korzym) gehörend (seit 1999), zählt es 700 Einwohner.
Es gibt hier zwei Autohäuser, eine Gaststätte „Erbgericht“, einen Supermarkt, eine Feuerwehr und einen Dartclub. Die Grundschule wurde geschlossen, einen Kindergarten gibt es jedoch noch.
Früher gab es hier zwei Bahnhöfe, beide wurden jedoch stillgelegt. Rodewitz kann leicht mit dem Bus erreicht werden.
Der bekannte Musiker und Bandleader Adolf Kiertscher hatte in Rodewitz einen seiner Proberäume.
Rodewitz wird überragt vom Mönchswalder Berg, mit seinen 447 m die höchste Erhebung in der Umgebung. Erholung finden die Bürger von Rodewitz in der Kleingartenanlage „Sonnenschein“.
Geschichte des Ortes
Der Name Rodewitz stammt vermutlich vom sorbischen Namen Rozwodecy. Rozwod bedeutet im Sorbischen in etwa „Trennung“ oder „Auseinanderführung“. Dieser Begriff bezieht sich wahrscheinlich auf die alten Spreeteilungen, könnte aber auch auf das Auseinanderführen von Spreetal, Butterwasser-Tal und dem Tal des Cunewalder Wassers zurückzuführen sein.
Um 1483 wird ein Rittersitz in Rodewitz erstmals urkundlich erwähnt. Heinrich von Seidlitz, Soldat im schwedischen Heer, verbrachte seinen Lebensabend auf seinem Gut in Rodewitz.
Im 18. Jahrhundert gehörte das Gut Rodewitz zum Majorat des Grafen von Schall-Riaucour auf Gaußig. Vermutlich gehörten die Grundmauern des Hauses Hauptstraße 19 einst zu diesem Rittergut.
Im Jahr 1879 wird in Rodewitz die erste Schule gebaut. Um 1890 wird Rodewitz an die Bahnlinie Großpostwitz–Cunewalde angeschlossen. Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 386 Einwohnern; davon waren 281 Sorben (73 %) und 105 Deutsche. Damit war Rodewitz neben Kleinpostwitz der südlichste Ort des mehrheitlich sorbisch besiedelten Gebietes[1].
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 59.
Weblinks
Wikimedia Foundation.