- Roger Fry
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Roger Eliot Fry (* 14. Dezember 1866 in London; † 9. September 1934 in London) war ein englischer Maler und Kunstkritiker. Er prägte den Kunstbegriff des Postimpressionismus und gilt als wichtiger Vorläufer des Vortizismus. Bedeutsam war sein Einfluss auf die Bloomsbury Group, der er sich 1910 angeschlossen hatte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn des Richters Edward Fry wuchs in einer wohlhabenden Quäker-Familie in London auf. Nach dem Besuch des Clifton College studierte er am King's College in Cambridge, wo er von den Cambridge Apostles aufgenommen wurde. Nach seinem ersten Examen, das er in Naturwissenschaften ablegte, reiste er nach Paris und Italien, um die alten Meister der italienische Kunst zu studieren. In seinen Themen spezialisierte er sich auf Landschaftsmalerei.
Von 1906 bis 1910 war Fry Kurator am Metropolitan Museum of Art in New York. In dieser Zeit entdeckte er die Werke von Paul Cézanne und wandte seine Interessen der modernen französischen Kunst zu.
Im Jahr 1910 organisierte Fry die Ausstellung Manet and the Post-Impressionists in den Grafton Galleries, London. Das Londoner Publikum fühlte sich schockiert und provoziert; auch die Presse veröffentlichte abstruse Fehleinschätzungen.[1] Fry organisierte trotz dieser negativen Reaktionen 1912 eine zweite postimpressionistische Ausstellung, in der neben zeitgenössischer englischer Malerei hauptsächlich Werke von Henri Matisse, den Fauves sowie von Pablo Picasso und Georges Braque ausgestellt waren.[2] Sie stand unter der Schirmherrschaft von Lady Ottoline Morrell, mit der Fry eine flüchtige Liebesbeziehung hatte.
Der Wirbel um die Ausstellung beeinträchtigte nicht seine Bewunderung der französischen Moderne. Im Gegenteil, sie bewog ihn, "seinem eigentlichen Fachgebiet, den Alten Meistern, den Rücken zu kehren und sich ganz seiner eigenen Malerei und der modernen Kunst zu widmen".[3]
1913 gründete er die "Omega Workshops", ein Designworkshop, dem auch Vanessa Bell und Duncan Grant angehörten.
Am 25. Juli 1940 erschien Virginia Woolfs Biographie über Roger Fry, den Freund, den sie schon seit der Bloomsbury-Zeit kannte, im eigenen Verlag der Hogarth Press in London.
Schriften
- Vision and Design (1920)
- Transformations (1926)
- Henri Matisse (1930)
- French Art (1932)
- Reflections on British Painting (1934)
Sekundärliteratur
- Bernd Klüser, Katharina Hegewisch (Hrsg.): Die Kunst der Ausstellung. Eine Dokumentation dreißig exemplarischer Kunstausstellungen dieses Jahrhunderts, Insel Verlag, Frankfurt a. M./ Leipzig 1991, ISBN 3-458-16203-8
- Virginia Woolf: Roger Fry: A Biography. Hogarth Press 1940; Harcourt Publishers Ltd College Publishers 1976, ISBN 0-15-678520-X
Weblinks
Commons: Roger Fry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Roger Fry im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Einzelnachweise
- ↑ Francis Spalding: Liebe und Farben. In: Christine Frick-Gerke (Hrsg.): Inspiration Bloomsbury. Der Kreis um Virginia Woolf. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2003, S. 78ff.
- ↑ Bernd Klüser, Katharina Hegewisch (Hrsg.): Die Kunst der Ausstellung. Eine Dokumentation dreißig exemplarischer Kunstausstellungen dieses Jahrhunderts, Frankfurt a. M./ Leipzig 1991, S. 56
- ↑ Francis Spalding: Liebe und Farben. In: Christine Frick-Gerke (Hrsg.): Inspiration Bloomsbury. Der Kreis um Virginia Woolf. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2003, S. 83.
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