- Rohm & Haas
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Rohm and Haas Unternehmensform Geschäftseinheit Gründung 1. September 1909 Unternehmenssitz Philadelphia, Pennsylvania Unternehmensleitung Mitarbeiter rund 16.500 (2008) Branche Chemie Produkte Spezialchemie
Website Rohm and Haas (ehem. Röhm & Haas) ist ein amerikanisches Chemieunternehmen mit Firmensitz in Philadelphia, Pennsylvania. Es ist Teil des US-Konzerns Dow Chemical als Geschäftsbereich Advanced Materials.
Inhaltsverzeichnis
Produkte
Das Unternehmen stellt verschiedene Spezialprodukte her, hauptsächlich in den Bereichen der Polymer- und Kunststoffchemie, spezielle Produkte für die Elektro- und Halbleiterindustrie und Anwendungen im Bereich Farben und Lacke.
Geschichte
Röhm und Haas wurde 1907 durch den deutschen Chemiker Otto Röhm und den Kaufmann Otto Haas in Esslingen gegründet. Der erste wirtschaftliche Erfolg beruhte auf dem Produkt OROPON®, einem enzymatischen Mittel, das zur Lederbeize eingesetzt wurde. Mit diesem wurde die bisherige traditionelle Verwendung von Hunde- und Vogelkot ersetzt.
Ab 1909 leitete Otto Haas die Niederlassung in Philadelphia in den USA persönlich. Und als mit dem Kriegseintritt der USA 1917 das Unternehmen sequestiert wurde, entstand das US-amerikanische Unternehmen Rohm & Haas Co., weiterhin unter der Leitung von Otto Haas. Der hohe Bedarf an Lederprodukten der damaligen Rüstungsindustrien führte mit dem Produkt OROPON® in beiden Ländern zu einem großen wirtschaftlichen Erfolg.
Die wirtschaftliche Trennung blieb nach dem Krieg bestehen. Trotzdem arbeiteten die beiden Unternehmer weiter gemeinsam an technischen Entwicklungen und vermarkteten diese in beiden Ländern. Otto Röhm meldete 1933 die Marke PLEXIGLAS® an, die ebenfalls in beiden Ländern vertrieben wurde (in den USA als PLEXIGLASS®).
Bis zum Tod Röhms und dem Kriegsausbruch 1939 blieben beide Unternehmen eng miteinander verbunden. Und erst nach dem Tod Haas' schied dessen Familie aus der Eigentümerschaft des deutschen Unternehmens Ende 1970 aus. Dieses firmierte ab 1971 unter Röhm GmbH, 1989 erfolgte deren Übernahme durch die Chemischen Werke Hüls. Die Röhm GmbH existiert heute noch als Bereich für Methacrylatchemie innerhalb des Evonik Degussa-Konzerns.
Die amerikanische Rohm & Haas Co. entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der bedeutendsten Chemiekonzerne des Landes. Durch den Zweiten Weltkrieg und den nachfolgenden Kalten Krieg verhalf die Nachfrage der Rüstungsindustrie nach Plexiglas und anderen PMMA-Produkten dem Unternehmen zu großem wirtschaftlichen Erfolg und Wachstum.
Übernahme durch Dow
Im Juli 2008 kündigte die Dow Chemical Company an, Rohm & Haas für rund 15 Milliarden US Dollar übernehmen zu wollen. Im Januar 2009 wurde die (von den Wettbewerbsbehörden bereits genehmigte) Übernahme auf unbestimmte Zeit verschoben, da die Petrochemicals Industries Company of Kuwait eine 7,5 Milliarden US Dollar teure Investition bei Dow absagte und Dow dadurch die Übernahme nicht mehr finanzieren konnte.[1] Nachdem Rohm & Haas zwischenzeitlich angekündigt hatte die Übernahme juristisch erzwingen zu wollen einigte man sich im März 2009 die Transaktion durchzuführen. Wesentlich dafür war die Bereitschaft der zwei größten Rohm & Haas-Aktionäre, bei bis zu 3 Mrd. USD des Kaufpreises in Form von Dow-Vorzugsaktien anstatt in bar entgegenzunehmen.[2]
Nach der Übernahme durch Dow wurde der erst 1999 von Rohm & Haas gekaufte amerikanische Salzersteller Morton Salt im April 2009 für 1,675 Mrd. USD an die deutsche K+S verkauft. Spartenverkäufe wie dieser sollen Dow helfen die Rohm & Haas-Übernahme zu finanzieren.[3]
Rohm & Haas in Deutschland
Die Rohm and Haas Deutschland GmbH hat heute rd. 400 Mitarbeiter in Deutschland. Die Zentrale ist in Frankfurt. Hauptstandorte sind in Marl und Arnsberg. Das Bremer Werk wurde 2006 geschlossen und 2007 abgerissen.
Einzelnachweise
- ↑ Rohm & Haas: Gericht soll Dow Chemical zum Kauf zwingen. Manager Magazin (27. Januar 2009). Abgerufen am 9. Februar 2009.
- ↑ Dow Chemical einig mit Rohm & Haas. Financial Times Deutschland (9. März 2009). Abgerufen am 16. April 2009.
- ↑ K+S kauft US-Salzhersteller Morton Salt. Financial Times Deutschland (2. April 2009). Abgerufen am 16. April 2009.
Weblinks
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