Roland Peter Litzenburger

Roland Peter Litzenburger

Roland Peter Litzenburger (* 31. Oktober 1917 in Ludwigshafen am Rhein; † 24. Dezember 1987 in Markdorf-Leimbach am Bodensee) war ein deutscher Grafiker, Maler und Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Litzenburger zog sich im ersten Kellerkrieg eine chronische Erkrankung zu, so dass er 1935 seine Gymnasialausbildung abbrechen musste. 1936 begann er in Mannheim mit dem Modellieren und Naturzeichnen. Von 1937 bis 1938 besuchte er wegen der gesunden Bergluft die Staatl. Fachhochschule für Holzbildhauer in Oberammergau. Im Jahre 1939 legte er sein Kriegsabitur im Kloster Ettal ab. Ein zugesagtes Stipendium für ein Kunststudium wurde ihm aus politischen Gründen verweigert. 1939 zog man ihn zunächst zu Schießübungen als Infanterist ein, später nahm er ein Architekturstudium in Darmstadt auf. Zeitweilig war er Praktikant für Denkmalpflege im Elsaß und später für Landhausbau in Tirol. Während des Krieges wurde der Künstler als Gebirgsjäger eingezogen. Nach Verletzung und Lazarettaufenthalt wird Litzenburger im Volkssturm eingesetzt. 1946 ließ er sich für zwei Jahre als Maler und Bildhauer in Oberammergau nieder. Von 1948 bis 1950 studierte er Kunsterziehung in Stuttgart, wo er sein Staatsexamen ablegte. Weiterhin studierte er in Freiburg Kunstgeschichte und Germanistik. 1952 beendete Litzenburger das Lehramt an einer Gewerbeschule. Seitdem war er an verschiedenen Orten als freischaffender Künstler tätig. Ab 1964 ließ er sich in Markdorf-Leimbach am Bodensee nieder.

Litzenburger entwarf zahlreiche christliche Aquarellmotive (z.B. mehrere Zyklen zu Christus als Narr; der Sonnengesang des Franz von Assisi) und verarbeitete in den 1970er Jahren in solchen Motiven auch Umweltprobleme wie das Fischsterben am Bodensee (leidender Christus: "Mich dürstet nach reinem Wasser").

Werksauswahl

  • Der Blaue Christus (1950)
  • Die Dreifaltigkeit (1952)
  • Verkündigung (1957)
  • Der INRI (1957)
  • Das erste Emmausbild als Lithographie (1959)
  • Der Graue Christus mit der Unterschrift: »Und Jesus antwortete kein Wort mehr« (1960)
  • Der Schwarze Christus (1965)
  • Der Tod am Kreuz (1967)
  • Contergankreuz (1971)
  • Hungerkreuz (1971)
  • Der Schutzmantel-Christus (1971)
  • Herbergsuche (1972)
  • Mitgekreuzigt (1972)
  • Mich dürstet nach reinem Wasser (1974)
  • Das Verglühen des geborenen Lebens im 20. Jahrhundert (1980)
  • Christus der Narr (1987)
  • Christus der Neger (?)

Ausstellungen

Den Haag, Paris, Pittsburgh, Bad Schönbrunn, Luzern, Berlin, Bonndorf, Frankfurt, Freiburg, Friedrichshafen, Heidelberg, Ludwigshafen, Mainz, München-Freising, Rosenheim, Saulgau, Sigmaringen, Stuttgart, Trier

Literatur

  • Bernhard Oßwald (Hrsg.), Roland Peter Litzenburger: Alles Leben ist Bild, (Schwabenverlag) Ostfildern 2007, ISBN 3796613519

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Litzenburger — Roland Peter Litzenburger (* 31. Oktober 1917 in Ludwigshafen am Rhein; † 24. Dezember 1987 in Markdorf Leimbach am Bodensee) war ein deutscher Grafiker, Maler und Bildhauer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werksauswahl 3 Ausstellungen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Lit — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Kochanek — Hermann Kochanek (* 7. Juli 1946 in Werl; † 24. Dezember 2002 in Köln) war Steyler Missionar und Professor für Pastoraltheologie an der Theologischen Hochschule Chur und an der Philosophisch Theologischen Hochschule Sankt Augustin. Kochanek trat… …   Deutsch Wikipedia

  • 24. Dezember — Der 24. Dezember ist der 358. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 359. in Schaltjahren), somit bleiben 7 Tage bis zum Jahresende. Heiligabend: Am 24. Dezember gedenken Christen vieler Konfessionen in aller Welt der Geburt von Jesus Christus.… …   Deutsch Wikipedia

  • Tino Tsakalidis — Konstantin Tsakalidis (häufig auch: Tino Tsakalidis, *1966 in Sigmaringen) ist ein deutscher Regisseur, Schauspieler und Choreograph für Tanztheater. Seine ersten Erfahrungen als Schauspieler machte er bereits als Jugendlicher auf der Waldbühne… …   Deutsch Wikipedia

  • Rosenheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Benediktinergymnasium Ettal — Schulform Gymnasium Gründung 1905 Ort Ettal Land Bayern Staat Deutschland Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtgalerie (Markdorf) — Die Stadtgalerie Markdorf ist eine gemeinschaftliche Einrichtung des im Jahre 2005 gegründeten Markdorfer Kunstvereins und der Stadt Markdorf. Am 8. April 2005 fand die Einweihung neu gestalteter Räume in der historischen Altstadt Markdorfs mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Kochanek — (* 7. Juli 1946 in Werl; † 24. Dezember 2002 in Köln) war Steyler Missionar und Professor für Pastoraltheologie an der Theologischen Hochschule Chur und an der Philosophisch Theologischen Hochschule Sankt Augustin. Kochanek trat im Jahr 1967 bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Zwölf-Apostel-Kirche (Mannheim) — Zwölf Apostel Kirche …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”