Awret

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Irene Awret (* 30. Januar 1921 als Irene Spicker in Berlin) ist eine amerikanische Schriftstellerin und Malerin. Sie überlebte als jüdische Gefangene den Holocaust in einem Übergangslager in Mecheln (Belgien).

Irene Spicker begann in Berlin ein Kunststudium, musste aber 1939 nach Belgien fliehen. 1942 wurde sie in Brüssel von der Gestapo verhaftet und in das Sammellager Mecheln gebracht.

Ihre künstlerische Begabung wurde zufällig durch einen SS-Mann entdeckt, der ihr Skizzenbuch gefunden hatte. Er brachte sie in der Malstube des Lagers unter, wo sie unter anderem Porträts des Wachpersonals und von deren Familienangehörigen anfertigte. Ihre künstlerische Begabung rettete Spicker so vor dem Transport in das Konzentrationslager Auschwitz.

Bis zur Befreiung 1944 blieb sie im Übergangslager Mecheln, wo sie auch ihren Mann kennenlernte, den Bildhauer Azriel Awret. Anschließend lebte sie zunächst in Brüssel, 1949 siedelte sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter nach Israel über. Seit 1968 lebt sie in Falls Church, Virginia.

Irene Awret malte Aquarelle und Ölgemälde, Bleistift-, Tusche- und Kohle-Zeichnungen gehören ebenfalls zu ihrem Werk. Einige Bilder beschäftigen sich mit Motiven aus der Nazi-Zeit und aus der Zeit im Lager, darunter finden sich Porträts von Deportierten, ein Aquarell von einem Deportationszug oder die Darstellung des Schlafsaals im Lager. Ihre Bilder und Skulpturen werden in Israel und in den USA in Galerien ausgestellt.

In ihrer Autobiographie (2005) beschreibt sie ihre Erlebnisse in der Nazizeit in Deutschland, die Flucht nach Belgien, die dortige Verhaftung durch die Gestapo und die Zeit im Übergangslager Mecheln. Schriftliche Quellen über das Übergangslager von Mecheln, wie diese Autobiographie, sind selten, da viele Zeitzeugen nicht lange in Mecheln waren und weiter deportiert wurden.[1]

Für ihr erstes Buch, Days of Honey, erhielt Irene Awret den Janusz-Korczak-Preis der Anti-Defamation League.

Schriften

  • Irene Awret: Days of honey. The Tunisian boyhood of Raphael Uzan. Schocken Books, New York 1984, ISBN 978-0-8052-3923-2. 
  • Irene Awret: Aber erst müßt ihr mich kriegen. Erinnerungen einer Malerin 1921–1944. Aufbau-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-351-02594-7 (Autobiographie). 

Einzelnachweise

  1. Awret 2005, S. 337 ff.

Weblinks


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