- Mecheln
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Mecheln Staat Belgien Region Flandern Provinz Antwerpen Bezirk Mecheln Koordinaten 51° 2′ N, 4° 29′ O51.0288888888894.4780555555556Koordinaten: 51° 2′ N, 4° 29′ O Fläche 65,2 km² Einwohner (Stand)
- Bevölkerungsdichte80.176 Einw. (1. Januar 2008)
1230 Einw./km²Postleitzahl 2800 (Mecheln, Walem)
2801 (Heffen)
2811 (Hombeek, Leest)
2812 (Muizen)Vorwahl 015 – 03 Bürgermeister Bart Somers (VLD) Adresse der
StadtverwaltungStadsbestuur Mechelen
Grote Markt 21
2800 MechelenWebseite www.mechelen.be Mecheln (ndl. Mechelen, frz. Malines) ist eine Stadt in der Provinz Antwerpen in Belgien mit 80.176 Einwohnern (Nov. 2008). Mecheln ist Sitz des Primas von Belgien, Kardinal, Erzbischof Godfried Danneels.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
In fruchtbarer Ebene an der Dijle und einem von Löwen nach Antwerpen führenden Kanal gelegen, steht der Eisenbahnknoten Mechelen mit Antwerpen, Löwen, Lier, Brüssel, Gent und Terneuzen durch Eisenbahnlinien in Verbindung. Ferner bestehen hier ein Ausbesserungswerk und der ehemalige Rangierbahnhof Muizen, der jedoch nach Umbau noch als Güterbahnhof weiter genutzt wird. Die Stadt liegt an der Europastraße 19 (Antwerpen–Paris) und ist etwa gleich weit von Brüssel (30 km südlich) und Antwerpen (25 km nördlich) entfernt.
Die Innenstadt von kaum 1 km Durchmesser hat eine fast kreisrunde Form, breite, regelmäßige Straßen und ansehnliche öffentliche Plätze, darunter den Grote Markt (Großer Marktplatz), den Veemarkt (Viehmarkt) und den Schoenmarkt (Schustermarkt) mit dem Denkmal Margaretes von Österreich.
Geschichte
Mechelen fiel bei der Teilung des fränkischen Reichs zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen an Lothringen, wurde aber zwischen 911/915 von Karl dem Einfältigen dem Pfalzgrafen Wigerich geschenkt. Die Stadt kam 1336 durch Kauf an die Herzöge von Brabant und zwei Jahre später 1383 durch Heirat an Philipp den Kühnen von Burgund. 1477 kam die Stadt durch Verheiratung Marias von Burgund, der Erbtochter Karls des Kühnen, mit Maximilian I. an das Haus Habsburg. 1490 wurde Mecheln von Kaiser Friedrich III. zu einer edlen Grafschaft erhoben und bildete als solche die 17. der niederländischen Provinzen. Unter der Statthalterin Margarete von Österreich war Mecheln zeitweise Hauptstadt der Niederlande. Nach dem Abfall der sieben vereinigten Provinzen kam die Stadt wieder zu Brabant und wurde zum Sitz des höchsten Gerichtshofs für die gesamten habsburgischen Niederlande bestimmt. 1572 richtete Fernando Álvarez de Toledo, Herzog von Alba hier eine seiner grausamsten Schlächtereien an.
Am 5. Mai 1835 wurde die erste dampfbetriebene Bahnlinie auf dem europäischen Kontinent zwischen Brüssel und Mecheln eröffnet.
Während des Zweiten Weltkrieges befand sich in der Stadt das SS-Sammellager Mechelen, von dem aus mehr als 25.000 Juden von den Deutschen nach Auschwitz deportiert wurden. In den Räumen des ehemaligen SS-Sammellager Mechelen befindet sich heute eine Gedenkstätte.
Wirtschaft
In Mecheln gibt es metallverarbeitende, feinmechanische und chemische Industrie sowie Maschinen- und Transformatorenbau. Auch für seine Bierbrauereien ist die Stadt bekannt. Außerdem sind hier Betriebe für die Herstellung von Schmuck ansässig, ebenso wie Betriebe, die nach wie vor die traditionellen Mechelner Klöppelspitzen herstellen.
Sehenswertes
Bemerkenswert ist die Dichte von mehr als 300 denkmalgeschützten Gebäuden, darunter acht Kirchen, auf weniger als drei Quadratkilometern.
- Die gotische Kathedrale des Heiligen Romuald (Sint-Rombouts-Kathedraal) aus dem 13.–15. Jahrhundert mit einem 98 m hohen, aber unvollendeten Turm, der als Belfried seit 1999 zum UNESCO-Welterbe „Belfriede in Belgien und Frankreich” gehört und zwei Carillons beherbergt sowie wertvollen Gemälden (Altarblatt von van Dyck).
- Auch der Belfried der Tuchhallen (1340) gehört zum genannten UNESCO-Welterbe.
- Der Große und der Kleine Beginenhof – beide gehören seit 1998 zum UNESCO-Welterbe der flandrischen Beginenhöfe.
- Die Liebfrauenkirche aus dem 16. Jahrhundert, mit Rubens' berühmtem Fischzug.
- Die Johanniskirche ist als Gebäude unbedeutend, enthält aber einige wertvolle Gemälde von Peter Paul Rubens.
- Das Rathaus, der „Beyart“ genannt (15. Jahrhundert)
- Der Hof von Busleyden und der Hof von Savoyen (frühes 16. Jahrhundert)
- Der erzbischöfliche Palast
- Das Munizipalkollegium (früher Deutschordenshaus)
- Museum der Judendeportation im ehemaligen Sammellager Mechelen
- Das Zeughaus
- Fernseh- und Wasserturm Mechelen
Partnerstädte
Söhne und Töchter der Stadt
- Der Großvater Ludwig van Beethovens kam aus Mecheln
- Johannes Varennius (1462–1536), Lehrer am Collegium Trilingue, schrieb: SYNTAXIS LINGVUAE GRAECAE… COLONIAE Martinus Gymnicus excudebat ANNO M.D.L. [1]
- Jan van Wavere († 1521/1522), brabantischer Fassmaler
- Franz II. von Taxis (um 1514–1543), Generalpostmeister des 16. Jahrhunderts
- Philipp de Monte (1521–1603), Komponist des 16. Jahrhunderts
- Frans Hogenberg (1535–1590), Kupferstecher und Radierer
- Philips van der Aa († nach 1586), oranischer Jurist und Staatsmann
- Abraham van den Kerckhoven (um 1618–1702), Komponist und Organist
- Rombout Verhulst (1624–1698), flämischer Bildhauer des 17. Jahrhunderts
- Oswald Onghers (1628–1706), Barockmaler des 17. und 18. Jahrhunderts
- Jean François Michel (1697–1772), Anwalt und Kaufmann
- Pierre-Joseph van Beneden (1809–1894), belgischer Parasitologe und Paläontologe
- Egide Walschaerts (1820–1901), belgischer Maschinenbauingenieur
- Jean Baptiste Janssens (1889–1964), 27. General der Societas Jesu
- Staf Nees (1901–1965), Komponist und Carillon-Spieler
- Peter Cabus (1923–2000), flämischer Komponist
- Jan Segers (* 1929), belgischer Komponist, Dirigent, Musiker und Redakteur
- Vic Nees (* 1936), Komponist für Chorwerke, Programmleiter für Chormusik beim Flämischen Rundfunk
- Carry Goossens (* 1953), Schauspieler und Komödiant
Einzelnachweise
- ↑ Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz: Sign. I b 34
Weblinks
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