Rudolf IV. (Baden-Hachberg-Sausenberg)

Rudolf IV. (Baden-Hachberg-Sausenberg)
Markgraf Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg (1343-1428)- Foto seines Grabmals in der Stiftskirche von Neuenburg am See (Neuchâtel)

Markgraf Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg (* 1426/27; † 12. April 1487) war der Sohn des Markgrafen Wilhelm von Hachberg-Sausenberg und der Elisabeth von Montfort-Bregenz.

Nach der Abdankung seines Vaters (1441) zugunsten seiner noch unmündigen Söhne, Rudolf IV. und Hugo übernahm zunächst Graf Johann von Freiburg-Neuenburg als Vormund die Regierung.[1] Seit 1441 führte er den Titel Markgraf von Hachberg-Sausenberg und seit 1447 jenen eines Grafen von Neuenburg am See.

Inhaltsverzeichnis

Die Familie

Rudolf heiratete Margaretha von Vienne, die das Schloss Sainte Croix und weiteren Besitz im Burgund mit in die Ehe brachte. Bekannt sind sein Sohn Philipp von Hachberg-Sausenberg und seine Tochter Katharina.

Die Bautätigkeit

Rudolf IV. baute die Burgen Burg Rötteln (Unteres Tor in der Vorburg) und Burg Neuenstein (Badenweiler) aus. 1479-82 ließ er die abgebrannte Stadtkirche von Schopfheim wieder aufbauen. Auch in der Klosterkirche von Weitenau und den Kirchen von Egringen und Rötteln finden sich Spuren seiner Bautätigkeit.[2]

Die Ausdehnung der Landesherrschaft

Am 8. September 1444 schenkte Graf Johann von Freiburg-Neuenburg seinen Neffen Rudolf IV. und Hugo von Hachberg-Sausenberg seine Herrschaft Badenweiler mit der Burg Neuenstein (Badenweiler). Die Herrschaften Rötteln, Hachberg-Sausenberg und Badenweiler bildeten nun das so genannte Markgräflerland ein nahezu geschlossenes Herrschaftsgebiet südlich von Freiburg und nördlich von Basel.

Johann (Hans) von Freiburg hatte mit seiner Gemahlin Marie von Chalon sechs Kinder, die aber alle im Kindesalter starben. [3]. Eine Schenkung an den bis 1441 regierenden Markgrafen Wilhelm kam nicht in Frage, da dessen Bankrott sich bereits abzeichnete und es das Ziel war die Stammlande beisammen zu halten.

1447 übertrug Graf Johann von Freiburg-Neuenburg seine Grafschaft Neuenburg mit dem Schloss auf Rudolf. Nach dem Tode Johanns (19. Februar 1458) erbte Rudolf weitere Herrschaften in der Freigrafschaft Burgund

Der Diplomat

Rudolf begleitete 1451/52 den deutschen König Friedrich III. auf seinem Zug nach Rom zur Kaiserkrönung. 1454 stattete ihm Herzog Philipp der Gute von Burgund einen Besuch auf Burg Rötteln ab. 1458 wurde er zum Rat und Kammerherrn am Hofe des Herzogs von Burgund ernannt und war als marquis de Rothelin eine bekannte Figur. Herzog Karl der Kühne von Burgund ernannte ihn 1467 zum Gouverneur von Luxemburg; 1468 vermittelte er im Streit zwischen Herzog Sigmund von Österreich und den Eidgenossen.

Einzelnachweise

  1. Fritz Schülin: Rötteln-Haagen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Lörrach 1965; S. 75.
  2. Karl Seith: Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter, Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg, Sonderdruck herausgegeben vom Röttelbund e.V., Haagen, o.O.; O.J., S. 18
  3. Hans Jakob Wörner: Das Markgräflerland – Bemerkungen zu seinem geschichtlichen Werdegang, in: Das Markgräflerland, Heft 2/1994, S. 63, Schopfheim 1994

Siehe auch

Literatur

  • Fritz Schülin: Rötteln-Haagen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Lörrach 1965; S. 65.
  • Fritz Schülin: Binzen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Schopfheim 1967; S. 523/524 (Stammtafel des Hauses Hachberg-Sausenberg).
  • Karl Seith: Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter, Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg, Sonderdruck herausgegeben vom Röttelbund e.V., Haagen, o.O.; O.J., S. 6; bei Schülin zitiert "In: Markgräflerland, Jg. 3, Heft 1, 1931".
  • Hans Jakob Wörner: Das Markgräflerland – Bemerkungen zu seinem geschichtlichen Werdegang, in: Das Markgräflerland, Heft 2/1994, S. 63, Schopfheim 1994

Weblinks


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