Rudolf III. (Hachberg-Sausenberg)

Rudolf III. (Hachberg-Sausenberg)
Bildnis von Rudolf III. auf dem Grabmal in der Galluskirche des Weilers Rötteln

Markgraf Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg (* 1343; † 1428) war der Sohn des Markgrafen Rudolf II. von Hachberg-Sausenberg und der Katharina von Thierstein. Bis 1384 war sein Onkel Otto I. von Hachberg-Sausenberg Regent bzw. Mitregent. Rudolf III. wird als der bedeutendste der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg angesehen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Die Familie

Rudolf III. war zunächst mit Adelheid von Lichtenberg und danach mit Anna von Freiburg-Neuenburg verheiratet. Am 13. Februar 1387 wurde ein Ehevertrag zwischen Else von Neuenburg (CH) und Graf Konrad von Freiburg einerseits und Markgraf Rudolf von Hachberg andererseits für die erst dreizehnjährige Schwester von Konrad von Freiburg, Anna, vereinbart. Als Ehesteuer wurden ihr 12000 Gulden mitgegeben und zwar 7500 Gulden für Stadt und Amt Sennheim und für 3000 Gulden die Feste Istein. Die übrigen 1500 Gulden waren in bar zu entrichten mit der Auflage diese nach einem Jahr nach der Heirat in Gütern zwischen dem Forst und dem Hauenstein und den Gebirgen zu beiden Seiten des Rheins anzulegen[2]. Mit ihr hatte er sieben Söhne und sechs Töchter, ein Sohn und drei Töchter fielen 1420 der Pest zum Opfer. Sein Sohn Otto (*1388; †1451) wurde als Otto III. von Hachberg Bischof von Konstanz (1411–1434) und war 1415 während des Konzils von Konstanz an der Verbrennung des tschechischen Reformators Johannes Hus beteiligt. Von den übrigen Söhnen verblieb ihm nur der jüngste, Wilhelm, der 1428 seine Nachfolge antrat.

Die Bautätigkeit

Rudolf III. entfaltete eine rege Bautätigkeit. Auf seinem Sitz Burg Rötteln wurden um 1360 zwei Torbauten, ein großer Bau und ein Turm errichtet. 1387 und 1392 folgten weitere große Bauten auf der Burg. 1401 errichtete er die Evangelische Kirche im Dorf Rötteln und baute sie 1418 zur Hauptkirche seiner Herrschaft aus. Sein Grabmal und das seiner zweiten Gemahlin, Anna von Freiburg, in der Kirche von Rötteln gelten als bedeutende Zeugnisse gotischer Kunst am Oberrhein [3]

Die Ausdehnung der Landesherrschaft

Rudolf III. konnte in seiner langen Regierungszeit seine Landeshoheit erheblich ausdehnen:

  • 1365 Tausch des Dorfes Huttingen gegen Höllstein (mit dem Bischof von Basel)
  • 1366 erhielt er von seinem Onkel Otto I. dessen Anteil an der Herrschaft Sausenberg
  • 1368 kaufte er von Ritter Konrad Münch von Münchenstein die Dörfer Weil, Wintersweiler, Welmlingen, Güter in Haltingen, sowie Burg und Dorf Otlikon (Friedlingen).[4] Außerdem kaufte er Dossenbach vom Edelknecht Wilhelm von Hauenstein und dessen Sohn Henman von Hauenstein, der später als sein Ehevogt eingesetzt wurde.
  • 1394 wurde er vom Basler Bischof Konrad der Münch mit Basler Stiftslehen „nämlich mannschaft, wildbännen und silberbergen im Breisgau, auf dem Schwarzwald und zu Tottnöw (Todtnau)“ belehnt.[5]
  • 1400 kaufte er die Herrschaft Neuenstein mit den Dörfern Gersbach, Schlechtbach, Raitbach, Kürnberg und Schweigmatt [6]. Die Feste Neuenstein war den Schönauern eigentlich nur vom Kloster St. Blasien zu Lehen, doch Rudolf gelang es 1401, vom Kloster einen Verzicht auf die Lehenschaft zu erwirken.[7]

Einzelnachweise

  1. Fritz Schülin: Rötteln-Haagen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Lörrach 1965; S. 65.
  2. Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, Bd. 1, Urkundennummer h751
  3. Karl Seith: Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter, Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg, Sonderdruck herausgegeben vom Röttelbund e.V., Haagen, o.O.; O.J., S. 12
  4. s. Regesten der Markgrafen... h690
  5. Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, Bd. 1, Urkundennummer h799/h800
  6. Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, Bd. 1, Urkundennummer h857
  7. Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, Bd. 1, Urkundennummer h859

Siehe auch

Literatur

  • Fritz Schülin: Rötteln-Haagen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Lörrach 1965; S. 65.
  • Fritz Schülin: Binzen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Schopfheim 1967; S. 523/524 (Stammtafel des Hauses Hachberg-Sausenberg).
  • Karl Seith: Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter, Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg, Sonderdruck herausgegeben vom Röttelbund e.V., Haagen, o.O.; O.J., S. 6; bei Schülin zitiert "In: Markgräflerland, Jg. 3, Heft 1, 1931".
  • Gerhard Möhring: Chronologie zu Markgraf Rudolf III. von Hachberg, Herr zu Sausenberg und Rötteln (1343-1428). in: Das Markgräflerland, Band 1/2001, S. 53-63, Schopfheim, 2001
  • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Innsbruck 1892 online
  • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Frankfurt und Leipzig 1764, Erster Theil, S. 510-541 in der Google Buchsuche

historischer Roman

  • Elke Bader: Anna von Rötteln - im Hagelsturm der Begierde, Jakobus-Verlag, Barsbüttel 2008, ISBN 978-3-940302-11-3

(bei Anna von Rötteln handelt es sich um Anna von Freiburg)


Vorgänger Amt Nachfolger
Rudolf II.
Otto I. (–1384)
Markgraf von Hachberg-Sausenberg
1352–1428
Wilhelm

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