Ruine Forchtenberg

Ruine Forchtenberg

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Ruine Forchtenberg
Ruine Forchtenberg (2008)

Ruine Forchtenberg (2008)

Entstehungszeit: 1210-1234
Burgentyp: Höhenburg
Ort: Forchtenberg
Geographische Lage 49° 17′ 16,5″ N, 9° 33′ 54,4″ O49.2879039.565117Koordinaten: 49° 17′ 16,5″ N, 9° 33′ 54,4″ O
Ruine Forchtenberg (Baden-Württemberg)
Ruine Forchtenberg

Die Ruine Forchtenberg ist eine mittelalterliche Burgruine bei Forchtenberg im Hohenlohekreis im nördlichen Baden-Württemberg.

Geschichte

Als Erbauer der Burg gilt Konrad von Dürn, der 1210 durch Heirat mit einer Tochter des Grafen von Lauffen in den Besitz des Ortes Wülfingen am Kocher nahe der Mündung der Kupfer gekommen war und außerdem im Umland über weiteren Besitz verfügte. Zur Festigung seines Besitzes erbaute Konrad auf einem Bergsporn am gegenüberliegenden Kocherufer die Burg, die bis 1234 fertiggestellt war. Im Zusammenhang mit dem Bau der Burg steht auch die Gründung der unterhalb der Burg gelegenen und 1298 erstmals erwähnten Stadt Forchtenberg, zu deren Gunsten das ältere Wülfingen aufgegeben wurde. Burg und Stadt wurden unter Konrads Nachfahren weiter ausgebaut und kamen kurz vor dem kinderlosen Tod von Konrads Enkel Ruprecht im Jahr 1323 an Kraft II. von Hohenlohe. Das Haus Hohenlohe nutzte die 92 Meter lange und bis zu 50 Meter breite Burg nur zeitweilig als Residenz (nach 1367 kurzzeitig für Ulrich von Hohenlohe) und als Witwensitz und richtete dann dort den Sitz der hohenlohischen Amtmänner und die Lagerstätten für den Zehnten ein. Zur Zeit der Renaissance wurde die Burg schlossartig ausgebaut.

Blick in den nach 1680 erweiterten großen Keller

Die Anlage wurde im Dreißigjährigen Krieg vermutlich von schwedischen Truppen in Brand geschossen und weitgehend zerstört. Der Amtssitz wurde darauf in die Stadt Forchtenberg verlegt, lediglich der erhalten gebliebene große Gewölbekeller wurde nach 1680 noch erweitert und weiterhin zur Einlagerung des Weinzehnten genutzt. Der heute noch erhaltene Turm datiert aus der Zeit dieser Keller-Erweiterung und wurde mit Steinen aus den Schlossmauern errichtet. Außer dem Turm befanden sich einst auch noch Fruchtböden auf dem Keller.

Der Turm auf dem Keller kann bestiegen werden

Um 1800 war die Anlage bereits wieder in stark reparaturbedürftigem Zustand. 1806 kam das Fürstentum Hohenlohe durch den Reichsdeputationshauptschluss an Württemberg, wodurch auch das hohenlohische Amt in Forchtenberg geschlossen wurde. Die nötigen Reparaturen unterblieben nun erst recht, letztlich verlor das Haus Hohenlohe jegliches Interesse an der Anlage und verkaufte sie um 1850 an den Hofküfer Carl Müller für 33 Gulden. In der Folgezeit wechselte mehrfach der Besitzer, die Anlage wurde als Steinbruch genutzt und verkam zusehends.

1929 erwarb der Kammerpräsident Kurt von Kleefeld die Anlage und investierte rund 10.000 Mark in deren Instandsetzung. Kleefeld beabsichtigte, die Anlage in einem Erbvertrag nach seinem Tode der Stadt Forchtenberg zu überschreiben, wanderte dann jedoch aufgrund seiner jüdischen Abstammung aus und verstarb 1934. Die Ruine kam in den Besitz eines Herrn Schöppler aus Esslingen. 1937 erwarb der Forchtenberger Sattlermeister Wilhelm Riehmann die Ruine und führte weitere Sicherungsmaßnahmen durch. In den 1960er-Jahren unterstützte das Landesdenkmalamt Sicherungsmaßnahmen an der einsturzgefährdeten Südmauer.

Im Jahr 1989 erwarb die Stadt Forchtenberg die Anlage und führte bis 1995 mit finanzieller Unterstützung des Landesdenkmalamts in Höhe von 1,3 Millionen Mark eine umfassende Sanierung und Sicherung durch. Die Ruine ist seitdem öffentlich zugänglich und wird für verschiedene Veranstaltungen genutzt.

Literatur

  • Alexander Antonow: Burgen des südwestdeutschen Raums im 13. und 14. Jahrhundert – unter besonderer Berücksichtigung der Schildmauer. Verlag Konkordia, Bühl/Baden 1977, ISBN 3-7826-0040-1, S. 146-148;
  • 700 Jahre Stadt Forchtenberg. Stadt Forchtenberg, Forchtenberg 1998;

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