- Kupfer (Fluss)
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Kupfer Gewässerkennzahl DE: 238674 Lage Deutschland, Baden-Württemberg Flusssystem Rhein Abfluss über Kocher → Neckar → Rhein → Nordsee Quelle bei Übrigshausen
49° 10′ 37″ N, 9° 43′ 25,5″ O49.1769361111119.7237388888889405Quellhöhe 405 m ü. NN Mündung in Forchtenberg in den Kocher 49.299.5606944444444191Koordinaten: 49° 17′ 24″ N, 9° 33′ 38″ O
49° 17′ 24″ N, 9° 33′ 38″ O49.299.5606944444444191Mündungshöhe 191 m ü. NN Höhenunterschied 214 m Länge 25,6 km Einzugsgebiet 73 km² Rechte Nebenflüsse Bauersbach, Goggenbach, Ohrnbach, Feßbach, Rechbach, Kuhbach Linke Nebenflüsse Westernacher Bach, Füßbach Kleinstädte Kupferzell, Forchtenberg Gemeinden Untermünkheim, Kupferzell, Künzelsau, Neuenstein, Niedernhall, Forchtenberg Die Kupfer ist ein linker Nebenfluss des Kochers im nordöstlichen Baden-Württemberg.
Sie entspringt einer Quelle bei Übrigshausen und fließt im ersten Drittel ihres Laufs - von den ersten etwa 1,5 km abgesehen - vom Fuß der Waldenburger Berge in nördlicher Richtung bis Kupferzell, von wo aus sie dann in nordwestlicher Richtung über Neufels bis zur Mündung in Forchtenberg weiterläuft. Ihr Tal, bis Kupferzell eine recht flache und breite Mulde in der Lettenkeuper-Auflage der Hohenloher Ebene mit begradigtem Flussbett, erreicht dort den Muschelkalk und gräbt sich nach ihrem Richtungswechsel in Talmäandern steil in den Oberen, Mittleren und Unteren Muschelkalk ein. Das Tal ist im natürlich belassenen Unterlauf eng, seine Hänge und auf weite Strecken sogar seine Aue bewaldet. An der Mündung hat es eine Tiefe von etwa 140 m gegenüber der Hochfläche der umgebenden Hohenloher Ebene erreicht. Das Gefälle von der Quelle (405 m NN) bis zur Mündung in den Kocher (191 m NN) beträgt 214 m auf einer Gesamtlänge von 25,7 km.
Von den ersten etwa 3 km im Landkreis Schwäbisch Hall abgesehen, verläuft die Kupfer zur Gänze im Hohenlohekreis.
Im Zuge von Flurneuordnungsverfahren in Westernach und dem Bau der Autobahn A 6 wurde die Kupfer von der Quelle bis Kupferzell begradigt. Die umliegenden landwirtschaftlichen Flächen wurden drainiert und so bis zur Gewässeroberkante nutzbar gemacht.
Da kupferhaltige Ablagerungen im Talbereich des Flusses vorkommen, wurde dies schon als Grund seiner Benennung vermutet. Südlich von Bauersbach[1] wurde im 19. Jahrhundert Vitriolerz bergmännisch abgebaut.[2] Dass der Name der Kupfer auf solche Vorkommen zurückginge, ist jedoch fraglich.[3]
Zuflüsse
- Kupfermoorbach (links), 1,3 km
- Beltersroter Bach (links), 2,9 km
- Butzenrohrbach (links), 0,5 km
- Richtbach (rechts), 2,1 km
- Flürlesbach (links), 2,3 km
- Werschbach (rechts), 0,9 km
- Waschbach (rechts), 3,2 km
- Aspenbach (rechts), 2,4 km
- Goggenbach (rechts), 2,3 km
- Ohrnbach (rechts), 2,3 km
- Rinnenbach (links), 3,7 km
- Lietenbach (rechts), 3,3 km
- Rechbach (rechts), 2,9 km
- Kuhbach (rechts), 5,4 km
- Füßbach (links), 2,2 km
- Waschklinge (rechts), 2,2 km
- Bernhardsklinge (rechts), 1,0 km
- Zimmerbach (rechts), 4,5 km
- Kammerbergsklinge (rechts), 1,1 km
Quellen
- Topographische Karte 1:25.000, Blatt 6723, 6724 und 6824.
- Anja Horlacher, Gewässerentwicklungskonzept Kupfer (Diplomarbeit mit einigen Fluss-Bildern, PDF)
- Hellmar Weber, 'Vitriolgewinnung bei Westernach, Wittighausen, Mittelbronn und Westheim', Jahrbuch des Historischen Vereins für Württembergisch Franken, 1994, S. 383 – 422, Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen
Fußnoten
- ↑ Ca. 150 m östlich der Stelle, wo die K 2364 Westernach – Bauersbach die Kupfer quert, knapp nördlich des dort von Osten zufließenden Werschbaches
- ↑ Siehe die dritte Quelle. Es handelte sich, so dort erschlossen, um einen Abbau in 'schwefelkieshaltigen' Pflanzenschieferschichten direkt über einer Sohle aus Lettenkeuper-Hauptsandstein.
- ↑ Die dritte Quelle bringt auch (S. 389) ein Zitat aus einem zeitgenössischen Versuchsbericht über diese Westernacher Grube: „25. Ctr. durch Maschinen-Hülfe gepocht, gaben durch sogenannte Setzarbeit 500. Pfund ziemlich reinen Schwefelkies. Diese Kohlen enthalten demnach 20% Kiese.“ Man beachte, es ist nur von Schwefelkies die Rede, also einem Mineral aus Eisensulfid, nicht aber von etwaigen kupferhaltigen sulfidischen Erzen. Das Vitriolerz enthielt demzufolge selbst auch kein Vitriol, nämlich Sulfat, - anderenfalls hätte dies gewiss Erwähnung gefunden -, sondern Sulfid. Vitriol entstand wohl erst bei der weiteren Verarbeitung. Das Erz wurde zur Siedehütte bei Ottendorf verbracht, heute ein Ortsteil von Gaildorf.
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